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#5 - Vorstellung: AC Florenz, Verein
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Der AC Florenz (Associazione Calcio Fiorentina) entstand am 26.08.1926 aus eine Fusion zwischen dem Club Sportivo Firenze und der Fußballabteilung der Polisportiva Giovanile Libertas. Die Vereinsfarben sind Weiß und Rot.
Das erste offizielle Match des Vereins wurde am 22.09.1922 gegen den AS Rom bestritten. In diesem Spiel liefen die Spieler des AC auch zum ersten Mal in den heute noch verwendeten violetten Trikots auf. Der Legende nach entstand diese Färbung nachdem die ursprünglich weiß-roten Trikots in einem Fluss gewaschen worden sind. So oder so ist die Farbe eines der Markenzeichen des Vereins, was sich auch in seinem Spitznamen "La Viola" ("die Violette") wiederspiegelt.
Der erste "große" Titel konnte im Jahr 1940 gefeiert werden, als Florenz nach Siegen gegen Juventus Turin und den AC Mailand im Finale um die Coppa Italia (den italienischen Pokal) den CFC Genua mit 1:0 besiegen konnte.
1956 folgte dann er erste Scudetto (die italienische Meisterschaft). "La Viola" blieb 33 Ligaspiele (von 34!) ungeschlagen. Auch in den nächsten Jahren war die Mannschaft immer oben dabei, was vier zweite Plätze bis 1960 belegen. 1957 erreichte man das Finale des Europapokals der Landesmeister (Vorläufer der Champions League), unterlag der Übermannschaft von Real Madrid jedoch mit 0:2.
Von 1958 bis 1967 spielte außerdem der schwedische Stürmer Kurt Hamrin im violetten Trikot, der auch heute noch der zweitbeste Torschütze (151 Tore ind 289 Spielen) ist. In seine Schaffenszeit fallen auch zwei Gewinne der Coppa (1961, 1966) so wie der Sieg im Europapokal der Pokalsieger (1961).
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Kurt Hamrin - sowohl in Schweden als auch in Florenz eine Legende
Die zweite Meisterschaft holte der Verein im Jahr 1969. Dieser Titelgewinn kam sehr überraschend, da die Mannschaft sich eigentlich auf dem absteigenden Ast befand. Zwar wurde 1975 die vierte Coppa nach Florenz geholt, der Niedergang war allerdings nicht mehr wegzudiskutieren. Über die Jahre wurden die Leistungen immer schwächer, so dass die Violetten 1993 den Gang in die Serie B auf sich nehmen mussten.
Trotzdem kam der Abstieg gerade in dieser Saison überraschend, da über einen relativ guten Kader verfügte (z. B. spielten zu dieser Zeit Stefan Effenberg, Brian Laudrup und Gabriel Batistuta im violetten Trikot). Durch hohen finanziellen Aufwand schaffte man es. die meisten Spieler auch in der 2. Liga zu halten und so gelang der direkte wieder Aufstieg 1994.
Erneut in der Serie A angekommen, prägte vor allem Batistuta eine Ära in Florenz. Bis zu seinem Verkauf an den AS Rom im Jahr 2000 erzielte er 168 Treffer in 269 Spielen (davon 152 Tore in der 1. Liga). Bis heute ist "Batigol" unter den Top10 der Seria A-Torschützen zu finden. Zu einem weiteren Scudetto hat es allerdings auch mit den zahlreichen Treffern des Argentiniers nicht gereicht. So fällt die Titelbilanz mit der Coppa Italia (1996) und der Supercoppa im gleichen Jahr etwas mager aus. Nach dem Gewinn der beiden Titel wurde viel Geld in Neuzugänge investiert, die aber nicht wie erwartet einschlugen. Diese Investitionen sollten dem Verein später das Genick brechen. Zunächst erreichte man allerdings in der Meisterschaft einen dritten Platz (1999) und gewann eine weitere Coppa (2001).
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Gabriel "Batigol" Batistuta - 168 Tore in 269 Spielen für "La Viola"
Dann begann der finanzielle Niedergang. Durch das Verpassen des UEFA-Cups in der Saison 2000/2001 gegen den FC Tirol Isnsbruck brachen einkalkulierte Einnahmen weg. Die Abwärtsspirale drehte sich immer schneller, Mitte 2001 konnten die Gehälter nicht mehr gezahlt werden, da Verbindlichkeiten in Höhe von 50 Millionen Euro auf den Violetten lasteten. Man belegte im Jahr 2002 einen Abstiegsplatz in der Serie A, dazu kam der Lizenzentzug, so dass "La Viola" den Abstieg in die Serie C2 (die 4. Liga in Italien) verkraften musste. Eigentlich sollte der verein sogar im Amateurbereich neu starten, das konnten externe Geldgeber allerdings vermeiden. Die Mannschaft trat in dieser Saison unter dem Namen "Florentia Viola" an. Die Serie C2 wurde dominiert, souverän gelang der Aufstieg. Da der neue Besitzer Diego Della Valle den Namen "AC Florenz" (und die damit verbundenen Titel) kaufte, durfte der Verein in der Saison 2003/2004 direkt in der Serie B (statt in der Serie C1) antreten, was bei vielen Vereinen und Verantwortlichen auf einigen Unmut stieß.
Auch in der 2. Liga gelang der sofortige Durchmarsch, allerdings erst über die Relegation. Wie in der Vorsaison stellt Christian Rigano mit vielen Toren den Aufstieg sicher. Damit waren der Verein wieder im Oberhaus angekommen und wurde bereits in der Saison 2005/2006 Vierter, so dass die Teilnahme an der Champions-League gesichert wurde, Überragender Spieler dieser Zeit: Luca Toni mit 31 Toren.
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Luca Toni mit seinem bekannten "Ohrschrauber"
Allerdings geriet auch die Fiorentina in den Strudel des italienischen Fußballskandals, weshalb dem Verein 30 Punkte rückwirkend für die Saison 2005/2006 abgezogen wurden (wodurch der internationale Startplatz verloren ging) sowie 15 Punkte für die folgende Saison. Die Aussichten waren also nicht grade gut, aber durch einen überragenden Trainer Prandelli und einen gut aufgelegten Toni wurde man sogar Fünfter in der Meisterschaft.
Seitdem wurde man in der Meisterschaft (bis zur Saison 2012/2013) dreimal Vierter, konnte aber keine großen Erfolge mehr verzeichnen. 2007/2008 erreichte man das Halbfinale des UEFA-Cups, sonstige Erfolge stellten sich jedoch nicht ein.
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