Stern gegen vier Ringe: Finale in Hockenheim

Spannender könnte das Saisonfinale des DTM nicht sein: Nur zwei Punkte trennen Audis Timo Scheider vom silbernen Kontrahenten Paul di Resta. Während die beiden um den Titel streiten, nimmt der deutsche Motorsport Abschied von Bernd Schneider, der sein letztes Rennen bestreitet.
Der seit neun Rennen führende Audi-Pilot Scheider geht am Sonntag mit einem dünnen Zwei-Punkte-Vorsprung in den letzten Saisonlauf, Mercedes-Mann di Resta will seine Aufholjagd der vergangenen Monate mit dem Gesamtsieg krönen. "Ich will in Hockenheim das Rennen und die Meisterschaft gewinnen", kündigte der 22 Jahre alte Schotte an.

Schluss nach 17 Jahren

Abschied nehmen müssen die Fans vom bekanntesten Fahrer der populären Serie: Mr. DTM Bernd Schneider fährt 17 Jahre nach seiner DTM-Premiere sein letztes Rennen für Mercedes. "Der Sport und dabei vor allem solch großartige Veranstaltungen wie das alljährliche Saisonfinale der DTM mit seiner begeisternden Kulisse werden mir fehlen", sagte der fünfmal erfolgreiche Rekordchampion, der diese Woche sein Karriereende bekanntgegeben hatte.

Für die Entscheidung 2008 sieht sich Spitzenreiter Scheider (65 Punkte) trotz seines vergebenen Matchballs in Le Mans immer noch in der besseren Ausgangsposition. "Meine Chancen sind nach wie vor optimal", sagte der Altacher, der die Führung im Gesamtklassement im April mit seinem ersten DTM-Sieg im zweiten Saisonlauf von seinem Audi-Kollegen und Vorjahreschampion Mattias Ekström aus Schweden übernommen hatte.

Vor drei Wochen sah der 29-Jährige dann schon wie der neue DTM-Gewinner aus, bevor er wegen einer verpatzten Reifenwahl als Sechster noch wichtige Zähler auf Di Resta einbüßte, der als Zweiter sein Konto auf 63 Punkte aufstockte.

Audi vor dem vierten Triumph

"Beim letzten Rennen in Le Mans hatten wir den Titel bis zur Mitte des Rennens schon in der Hand. Leider konnten wir ihn nicht fix machen", erinnert sich Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. Diese Scharte will der Navigator der Vier-Ringe-Flotte am Sonntag auswetzen und Scheiders Vorsprung über die Ziellinie retten: "Wir werden alles dafür tun, um die Meisterschaft nach Hause zu bringen."

Nach den Gesamtsiegen von Laurent Aiello (2002) sowie Ekström (2004 und 2007) wäre es der vierte Erfolg für die Ingolstädter seit der Wiedereinführung der DTM im Jahr 2000 - Konkurrent Mercedes triumphierte in diesem Zeitraum fünfmal. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug glaubt an ein Happy End für Di Resta, zumal dieser mit einem Rennsieg aus eigener Kraft den Gesamterfolg schaffen kann.
"Paul hat den Rückstand von 13 Punkten nach zwei Rennen auf zwei Punkte acht Rennen später verkürzt. Das spricht für ihn", meinte Haug, der seinem Tourenwagen-Talent zuletzt auch schon eine Testfahrt in einem Formel-1-Boliden des McLaren-Mercedes-Teams gönnte.

Dass sich die Kontrahenten keine Hundertstel schenken werden, deutete sich bereits in den Tests am Freitag an: In der ersten Session war Di Resta auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs noch fast eine Sekunde langsamer als sein Rivale, bei der zweiten Testfahrt lag der Brite als Tagesschnellster dann in 1:32,783 Minuten fast vier Zehntel vor Scheider (1:33,182).


Quelle:www.sportal.de