Leistung in der Premier League
Die Spielzeit 2016/2017 neigt sich dem Ende zu und wir werfen einen Blick auf die Leistung von Hull City. Der Aufsteiger hatte kein einfaches Jahr. Viele Experten waren sich vor der Saison sicher, dass die Tigers ein sicherer Absteiger wären und lange Zeit sah es so aus, als hätten sie Recht. Nach dem Abschluss der Hinrunde stand der 18. Tabellenplatz zu Buche und vor allem die schwachen Offensivleistungen gaben Grund zur Besorgnis. Im Winter kamen mit Joris van Overeem und Jimmy Cabot zwei Spieler, die Hoffnung auf Besserung versprachen. Doch auch der Start in die Rückrunde verlief alles andere als optimal und so schien die Mannschaft von Mike Phelan dem Abstieg entgegen zu taumeln. Eine überraschende Siegesserie, bei der unter anderem Meister Chelsea und Manchester United geschlagen werden konnten, verschaffte Hull Luft im Abstiegskampf und neues Selbstvertrauen. Am Ende stand ein guter 14. Platz und ein weiteres Jahr Erstligafußball erwartet die Fans der Tigers. Gravierend war allerdings die Heimschwäche. Nur drei Siege im heimischen KCOM Stadium konnten gefeiert werden. Auch offensiv gab es größere Probleme. So standen am Ende 30 Tore in 38 Spielen, was einem Durchschnitt von 0,79 Treffern pro Partie entspricht. Demgegenüber stehen 47 Gegentreffer (Ø1,24 pro Spiel).
Leistung in den Pokalwettbewerben
Im EFL Cup ging die Reise für Hull nur bis zur dritten Runde. Zum Auftakt konnte man im heimischen KCOM Stadium noch den FC Millwall mit 2:0 besiegen, doch die Hürde West Bromwich war dann zu hoch (0:2).
Was im FA Cup passierte war hingegen absolut sensationell. Sieben Spiele, sieben Mal zu null und sechs Siege sowie ein Unentschieden sprechen eine klare Sprache. Am Ende konnte in einem spannenden Finale Manchester United knapp mit 1:0 geschlagen werden und die Tigers spielen somit im nächsten Jahr in der Europa League.
Der Rückhalt
Der 32-Jährige David Marshall spielte eine überragende Saison und rettete den Tigers häufig Punkte. In 38 Spielen in der Premier League konnte er neun Mal zu null spielen, im FA Cup sogar in sieben von sieben Partien. Auch in der kommenden Spielzeit wird der Schotte wohl die klare Nummer 1 sein.
Der Fels in der Brandung
In der Innenverteidigung war es ein ums andere Mal Curtis Davies, der mit überragenden Abwehraktionen schlimmeres verhinderte. Der 32-Jährige Kapitän überzeugte auf ganzer Linie und gilt als Schüsselspieler im System von Mike Phelan.
Das Herz
Jake Livermore musste sich zu Beginn der Saison hinter Tom Huddlestone anstellen, doch der 27-Jährige kämpfte sich in die Mannschaft und kam in 35 von 38 Spielen zum Einsatz. Dabei konnte er sechs Tore und zwei Vorlagen verbuchen. Seine Torgefährlichkeit war die große Stärke des zentralen Mittelfeldspielers und macht ihn unverzichtbar.
Der Vorbereiter
Der Job von Abel Hernández ist eigentlich klar: Der Stürmer soll möglichst viele Tore erzielen. Mit fünf Treffern in 32 Einsätzen war allerdings noch Luft nach oben für den 26-Jährigen. Doch der Uruguayer bereitete insgesamt auch zehn Treffer vor, was der Höchstwert in Englands Eliteliga war. Dieser Topwert und sein Einsatzwille machen ihn in ganz Europa begehrt.
Erwartungen nicht erfüllt
Robert Snodgrass sollte vorangehen und Hull mit seinen gefährlichen Standards zu einem unangenehmen Gegner machen, doch der schottische Nationalspieler konnte zu selten sein volles Potential abrufen. Vor allem die fehlende Geschwindigkeit und Probleme im Eins gegen Eins waren das Problem des rechten Mittelfeldspielers. Auch seine überragende Schusstechnik kam zu selten zum Tragen und so stehen in 30 Einsätzen lediglich drei Treffer zu Buche. Manager Mike Phelan baut wohl trotzdem weiterhin auf ihn.
Zu wenig Leistung, zu große Konkurrenz
Der Engländer Tom Huddlestone wollte eine tragende Rolle im Mittelfeld der Tigers einnehmen, doch Probleme mit der Fitness und maximal durchschnittliche Leistungen verhinderten das. Zudem spielte sich sein Konkurrent Livermore mehr und mehr in Fokus des Managers und der Fans. Als in der Winterpause der talentierte Jugendspieler Liam Hughes einen Profivertrag unterschrieb, bekam er einen weiteren Gegenspieler und seine Einsatzzeiten gingen weiter zurück. Dennoch möchte man den 30-Jährigen auch in der kommenden Saison halten.
Der Routinier wird überholt
Michael Dawson bildete zu Saisonbeginn die Innenverteidigung mit Curtis Davies, doch immer mehr zeichnete sich ab, dass der mittlerweile 33-Jährige nicht mehr seine volle Leistung zeigen konnte. So übernahm Harry Maguire die Rolle neben Kapitän Davies und die Einätze von Dawson wurden weniger. Der auslaufende Vertrag des Routiniers wurde nicht verlängert und so gehen die Tigers und Dawson nun getrennte Wege.
Lesezeichen