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Kapitel 1: Eine neue Zeitrechnung beginnt…
Salary Cap abgeschafft! MLS-Teams hoffen auf neue Superstars
Ein echtes Beben überrollte die amerikanische Fußballwelt gestern Nachmittag. Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz verkündete MLS- Commissioner Don Garber die Abschaffung des Salary Cap für die höchste amerikanische Spielklasse. Der Salary Cap verbietet bisher, dass ein Spieler der MLS mehr als 335.000$ verdienen darf. Als Ausnahme waren bislang drei Spieler pro Team erlaubt, bei denen ein unbegrenztes Gehalt möglich war. Außerdem werden die einzelnen Vereine von der Schirmherrschaft der Liga entkoppelt und sollen in Zukunft größtenteils selbstständig agieren können.
„Dieser Schritt war alternativlos, um die Wettbewerbsfähigkeit der MLS weiter zu steigern“, so Garber. In den letzten Jahren waren die amerikanischen Teams in den internationalen Vergleichen eigentlich immer der Konkurrenz aus Mexiko unterlegen. Der Transfermarkt in den Vereinigten Staaten und Kanada soll nun schrittweise an die europäischen Standards angepasst werden. „Dass dies nicht von heute auf morgen geschehen kann, ist uns allen klar. Wir können nicht plötzlich alles über den Haufen werfen, sondern müssen den kontinuierlichen Weg, den wir die letzten Jahre mit Verpflichtungen von Topstars wie Steven Gerrard, David Villa, Frank Lampard, Didier Drogba, Andrea Pirlo oder Kaká gegangen sind, weiterverfolgen. Nur, dass die Schritte in Zukunft etwas größer sein sollen“, umreißt Garber das neue Konzept für die Zukunft.
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MLS-Commissioner Don Garber stellt sich den Fragen der Journalisten
Die Meinungen über diese Revolution fielen bislang sehr zwiegespalten aus. Während die Vereine die Möglichkeit wittern, neue Superstars an Land zu ziehen, fürchten viele Fans, dass die bisherige Ausgeglichenheit der Liga dadurch auf der Strecke bleibt. „ Die MLS war bislang eine der spannendsten Ligen der Welt. Columbus zum Beispiel stand letztes Jahr noch im Finale und muss nun um die Play-Offs-Bangen, während Mannschaften wie die Colorado Rapids oder Philadelphia Union, die bislang lediglich Kanonenfutter waren, diese schon sicher erreicht haben. Diese Spannung wird durch die neue Regel garantiert verloren gehen.“, wird ein Fan von D.C. United zitiert.
Auch im Lager der US-Nationalmannschaft wurde die Mitteilung mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Nationaltrainer Jürgen Klinsmann predigt schon seit Jahren, dass junge US-Spieler so schnell wie möglich ins Ausland wechseln sollen, um dort Erfahrung zu sammeln. Strömen jetzt noch mehr internationale Spieler in die Staaten, könnte die Jugendarbeit komplett auf der Strecke bleiben. Klinsmann soll anscheinend sogar schon mit einem Wechsel zum englischen Verband kokettieren, sollten keine erforderlichen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. „Klinsmann muss sich überhaupt keine Gedanken machen. Es werden die erforderlichen Schritte in die Wege geleitet, um unsere zuletzt deutlich besser gewordene Jugendarbeit noch weiter zu optimieren“, wird Garber zitiert. „Am Ende werden alle von dieser Reform profitieren.“ Nichtsdestotrotz brodelt es gewaltig im amerikanischen Fußball-Business. Die nächsten Entscheidungen werden richtungsweisend sein, welche konkreten Auswirkungen die Abschaffung des Salary Cap auf den „Soccer“ haben wird.
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Wechselt er nun nach England? Nationaltrainer Jürgen Klinsmann soll der Abschaffung mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen...
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