44 Kebabs!
Was für eine Sommerpause lag hinter dem European Champion? Ein wahres Hin und Her auf dem Transfermarkt und dann noch der Ärger mit Ross McCormack. Der Schotte weigerte sich mehrfach unter Steve Bruce zu trainieren, forcierte einen Abgang, jedoch scheiterte die Einigung mit mehreren Klubs. Verspottet wegen seiner Gewichtszunahme sangen die mitgereisten Villa Fans "He ates Kebabs, he ates Kebabs - Ross McCormack! 44 Kebabs!" Der schottische Veteran saß, aufgrund von Stürmermangel, nämlich auf der Bank beim Premier League Auftakt gegen
Fulham. Im Duell der Aufsteiger konnten die Villans, mit neuem System und einer Dreierkette, die Cottagers dominieren und schlussendlich mit 3:1 gewinnen. Ntep traf doppelt und auch Henri Lansbury durfte sich in die Torschützenliste eintragen.
"Er ist noch blutjung. Er spielt in einer neuen Liga, neue Teamkollegen und mit einer neuen Sprache.", verteidigte Steve Bruce seinen Torwart-Neuzugang Kepa nach seinem Patzer gegen
Newcastle United. Im zweiten Duell der Aufsteiger verloren die Villans vor heimischen Publikum mit 0:1 durch ein Kopfball Tor von Saivet, welches auf die Kappe vom Basken ging. Nach einer Ecke der Magpies stand der Franzose Saivet am kurzen Pfosten plötzlich ganz alleine, Kepa ließ die Torwart Ecke sperrangelweit offen und ließ den Kopfball passieren.
Mit einer B-Mannschaft und einigen Jungspunden wie Callum Ward in der Startformation ging es für den Villa Tross zu Liga Konkurrent
Stoke City. Die "Potters" zerstörten eine völlig überforderte Villa Truppe mit 3:0. Marko Arnautovic steuerte zwei Tore und eine Vorlage bei und schickte die Jungs aus Birmingham wieder in der 2. Runde des EFL-Cups nach Hause. Letztes Jahr Wycombe, dieses Jahr Stoke. Ist die Dreierkette gegen bessere Teams als Fulham gescheitert?
Gegen einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf gab es eine bittere 4:0 Klatsche:
Sunderland, die Black Cats, hatten keine Mühe gegen zahnlose Löwen und waren vor der Pause schon durch: Defoe, Elphick Eigentor, McNair und Kirchhoff trafen vier Mal vor der Pause und bei zwei Toren sah der baskische Keeper Kepa wieder alles andere als gut aus. "Ich muss mir da an die eigene Nase packen und weiß auch, dass Sam [Johnstone] im Training alles gibt und gegen Leicester starten könnte.", so Kepa nach der Partie selbstkritisch.
Lions mit Auf und Ab!
Kepa durfte wieder starten und patzte gleich beim 0:1 für die "
Foxes": Jamie Vardy tanzte durch die Villa'schen Abwehrreihen, schoss und nutzte einen Abpraller von Kepa aus um einzuschieben. Kurz nach dem Pausentee gab es endlich das Debüttor von Konate zu bestaunen, doch just danach Elfmeter für Leicester. Chester stolperte in Vardy rein, der gefoulte schoss selbst und verwandelte geschickt. Nur sieben Minuten später wieder Strafstoß und wieder dasselbe Spiel: Chester Foul, Vardy schießt, Tor! Das ausgerechnet in der 90. Minute der ehemalige Villans Spieler Marc Albrighton den 1:4 Endstand besorgen konnte, war bezeichnend.
Die Dreierkette hatte Steve Bruce im Spiel gegen
Chelsea aufgegeben und ließ das alte System aus der Aufstiegssaison spielen. Es fruchtete! Die Abwehr stand wieder besser und Chelsea kam zu kaum Torchancen. Das Diego Costa dann in der 66. Minute doch das 1:0 erzielen konnte, war dem Zufall zu zuschreiben. Der "Spanier" zog einfach ab und ließ Kepa keine Chance. Nur wenige Minuten später dann beinahe das identische Tor auf der anderen Seite, außer das Ashley Westwood noch einige Meter nach vorne ging und dann abzog, 1:1. Das Spiel war völlig offen, Chelseas Torchancen wurden alle von Kepa vereitelt, der Heute über sich hinaus wuchs. In der 81. Minute dann ein Geniestreich von Jack Grealish, der eine Lücke auf links sah und Jordan Amavi schicken konnte. Der Franzose blieb eiskalt vor dem Tor und schoss das 2:1 Siegtor für Villa an der Bridge! Das Chelsea nicht doch noch ausglich, lag an Kepa, denn in der aller letzten Sekunde hielt er bravourös gegen Costa.
Mit solch einem Auswärtssieg ließ es sich lockerer gegen
Manchester United spielen. Die Red Devils waren etwas gestrauchelt in den vorherigen Spielen, und das merkte man ihnen an, denn Villa dominierte das Spiel. Die Hausherren rannten mehrfach gegen De Gea an, doch der Spanier hatte keine Probleme mit Torschüssen von Konate und Wood. Allgemein wirkte es so, als ob es im Sturm an Durchschlagskraft mangelte. In der 66. Minute die dickste Chance für den AVFC: Konate setzte einen Schuss ans Gebälk, der Abpraller kam vor die Füße von Ntep. Der Franzose brachte es nicht durch den Ball aus fünf Metern ins Tor zu buchsieren, De Gea war zur Stelle. Es kam wie es kommen musste, als Pogba in der 74. Minute seine starke Seite zeigen konnte, und im Strafraum als einziger die Übersicht behielt. Wie war die Antwort der Villans? Bombastig! In der Nachspielzeit der 90. Minute konnte der eingewechselte "44 Kebabs" Ross McCormack einen Ball von der Flanke in den Strafraum drischen, welche Chris Wood zu seinem 1. Saisontor veredelte.
thesun.co.uk/Birminghammail.co.uk
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