Produktionsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Takashi Miike



Shigeharu Aoyama ist auf der Suche nach einer neuen Freundin. Sein Freund (ein Fernsehproduzent) macht Shigeharu den Vorschlag ein Casting für einen fiktiven Film zu veranstalten. Es bewerben sich zahlreiche junge Damen. Unter ihnen ist Asami Yamazaki, die mit ihrer Schüchternheit ein Interesse bei Shigeharu erweckt. Doch mit Asami scheint irgendetwas nicht zu stimmen…

Takashi Miike hat mit „Audition“ einen interessanten sowie niveauvollen Film geschaffen. Ein Film der sehr melancholisch startet um später mehrere Gemütszustände und die sich daraus ergebenden Situationen anzusteuern.


„Leben bedeutet, dass man sich Schritt für Schritt dem Tod nähert.“ (Asami Yamazaki)


Ein Zitat, welches zum einen auf eine depressive Grundausrichtung und zum anderen auf etwas Unbekanntes und Mysteriöses hinweist. Miike spielt mit den unterschiedlichen Gemütszuständen seiner Hauptfiguren. Eine Vorgangsweise, die in Hinblick auf das was kommen mag, unterstützend wirkt. Dieses bedeutet, dass „Audition“ sich ebenfalls unterschiedlichen Genrevorgaben unterordnet. Somit führt der Weg von der Melancholie über den Komödieneinschlag, dem Drama und dem Mysterythriller, hin zum Terror- wie zum Horrorfilm. Die Spannweite die Miike bietet, ist demnach genreübergreifend ausgelegt, was letztendlich zu einem seiner positiven Aspekte führt.

„Audition“ setzt schwerpunktmäßig auf zwei Charaktere. Shigeharu Aoyama und Asami Yamazaki. Was nach einer perfekten Beziehung aussehen könnte, wird nach und nach mit immer mehr Fragezeichen versehen. Könnte ein verletzlich erscheinendes Wesen, wie Asami Yamazaki tatsächlich für eine frappante Wendung sorgen? Wenn ja, es wäre ein hochgradiger Wandel. Diese Möglichkeit wird mit zunehmender Laufzeit verstärkt, was eine weitere Stärke des Films ist. Was sehr still beginnt, bewegt sich mit fast unhörbaren Schritten in Richtung: Katastrophe, dessen Schattierungen sich immer deutlicher zu erkennen geben. Die angehende Erkenntnis wird anhand des Charakters Shigeharu Aoyama festgemacht. Der Zuschauer wird zu seinem festen Begleiter, sieht mit seinen Augen und kann dessen Empfinden nachvollziehen.

Die technische Seite des Films ist von einer gewissen Frugalität dominiert. Miike beschränkt sich auf das Wesentliche. Kulissen wie Kameraarbeit zeigen sich als unspektakulär. Im Prinzip kann man den Film als ein Kammerspiel in drei Akten bezeichnen. Die Einleitung, die Suche, die Erkenntnis.

Fazit: „Audition“ ist ein weiteres Beispiel für die Klasse eines Takashi Miike. Erneut werden neue Wege eingeschlagen und erneut wird der Zuschauer konsterniert zurückgelassen.