Thuram nimmt das Steuer in die Hand
Es ist erst wenige Tage her, als der RC Lens Frankreichs Fußballer des Jahres 1997 als neuen Trainer vorstellte. Ein gewagter Schritt, bedenkt man, dass Lens Thurams erste Trainerstation ist. Jedoch zeigte er bereits bei seiner Vorstellung, warum die Führung der Nordfranzosen so viel Vertrauen in diesen Mann hat.
Selbstbewusst äußerte Thuram sich zu seiner Entscheidung das Traineramt bei den Sang et Or zu übernehmen: „Lens ist ein toller Klub und gehört in die Ligue 1. Ich habe nach meinem Karriereende als aktiver Spieler meinen Fokus erst einmal auf die Politik gelegt, doch der Fußball hat mir gefehlt. Ich bin froh hier in Lens die Chance zu bekommen, mich zu beweisen. Dieser Klub hat eine lange Geschichte. Er wurde von Bergbauern und Arbeitern gegründet und ebenso wie die Urväter des Klubs hart gearbeitet haben, werden wir uns nach oben arbeiten und räumen dabei jeden noch so dicken Stein aus dem Weg. Lens hat einen Abstieg hinter sich, aber wie jeder Bergarbeiter, ist es irgendwann an der Zeit wieder nach oben zu kommen. Diese Zeit ist jetzt!“
Da scheint Lens einen kleinen Hobby-Rhetoriker an Land gezogen zu haben. Seine Aussage wirkte wie ein Appell, nicht nur an die Spieler, sondern an die ganze Stadt Lens, wieder das Siegergen zu entwickeln. Besonders die lokalen Journalisten zeigten sich begeistert. „Man kann den frischen Wind und den Kampfgeist, den Thuram mit sich gebracht hat, förmlich in den Straßen Lens‘ spüren“, schreibt ein Lokalblatt. Ob es nun viel heiße Luft um nichts ist oder den Worten tatsächlich Taten folgen, wird letztlich auf dem Platz entschieden, doch eins ist sicher: Der Fußball lebt in Lens.
Live aus Lens, ihre Gil Désolé. |
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