Januar '17 - England & Nordirland
Quasi zeitgleich splittete das Dreamteam Horde & Pascal erstmalig seit Äonen um sich jeweils einem anderen Land zu widmen. Ich hatte angedacht mal wieder nach England zu fliegen, nur um dann eine Woche später bei unserer liebsten Fluggesellschaft Ryanair doch noch ein weiteres Schmankerl zu erzielen: Belfast. So schnappte ich mir einen guten Kollegen, der sowieso gerne mal nach England wollte, und ließ ihn die Ärmelkanaltaufe über sich ergehen und das um vier Uhr Morgens. Black Ticket, Bier und mit guter Laune ging es nach Porz zum Kölner Flughafen um gen London aufzubrechen. Insgesamt hat der Trip mit vier Flügen und Hotel knappe 150 Euro gekostet.
Trotz Schneechaos und Delay um Delay kamen wir gut auf britischen Boden an, latzten gutes Geld für den Transfer zur berühmten Liverpool Street und befanden uns im Zentrum der Hauptstadt. Da wir etlich Zeit hatten, haben wir alle Sehenswürdigkeiten direkt abgeklappert, haben die Mitbringsel für Weib & Kind eingesammelt und sind mit der Tube gen Hotel gefahren. Vorher noch kurz am "Upton Park" ausgestiegen und sich das Elend angeschaut, die "Vergewaltigung einer Legende". Im lokalen Pub nahe des Hotels haben wir noch was gegessen und Bierchen getrunken, ehe wir uns im Hotel frisch gemacht haben. Durch Kontakte nach Leeds konnten wir das drei Autostunden entfernte Leeds mit einem Leeds Fan erreichen. Das Spiel fing zur Prime-Time an, wir waren aber schon ein bisschen vorher da.
Leeds United - Derby County
Elland Road
30 Pfund ärmer waren wir in einem der legendärsten Stadien der Insel, aber in mitten von "Proper Lads" umgeben, wo ich dann schnell ein Foto schoss und mit nem Pint mit eben jenen sprach. Vor allem waren die Kerle sehr interessiert am deutschen Fußball, der Fankultur und "fucking Leipzig". Dort habe ich dann auch erfahren, dass die Rangers aus Glasgow mit 8k Mann nach Leipzig reisen sollten. Hut ab an die Sevco! Derby kam leider nicht mit so vielen Leuten hier her, ansonsten war das auf den Rängen für England ordentlich. Leeds hat mit 1:0 gewonnen und ist plötzlich ganz oben dabei. Die Rückfahrt verlief ereignislos, unser Mann setzte uns am Hotel ab und wir aßen sogar noch einen Kebab, der Besitzer konnte sogar deutsch.
Falls Road, Belfast
Noch mit ner Bierfahne ausgestattet ging es in den frühen Morgenstunden zum Gatwick, denn Belfast stand an der Tagesordnung. Ohne große Probleme kamen wir in Belfast an und wurden vom Ryanair-Airport mit nem Bus in die Innenstadt gekarrt. Nach dem wir im Tesco etwas zu futtern geholt hatten und die paar "großen" Sehenswürdigkeiten Belfasts beendet hatten, ging es in mein Highlight: Die Falls Road. Ich denke kaum einer im Forum ist mit der Geschichte des Nordirlandkonfliktes vertraut, ich möchte auch gar nicht so weit her holen, googlet es falls ihr Interesse habt. Wir sind mit dem Bus in die "Falls" gefahren, und haben die ganzen Touris mit ihren Taxis gesehen. Pff! Wir sind hart und liefen komplett zu Fuß durch die Falls, unsere Augen waren dabei aber immer hinter uns. Die katholischen Iren in dieser Straße haben viel erlebt und gesehen, und mögen solche Touris nicht gerne. Wir haben etliche Graffitis abgeknipst, ein paar habe ich in den Spoiler gepackt. War eine extrem drückende Atmosphäre. Die Shankill Road (das Aquivalent zu den Falls), haben wir aus Zeitgründen leider nicht mehr geschafft.
Glentoran FC - Crusaders FC
The Oval
Ganz easy ging es von City bis kurz vor das Oval. Man schlenderte noch durch die typischen britischen Straßen, ehe man das legendäre Oval schon sehen konnte. Glentoran ist, neben Linfield, der größte Klubs des Landes, mittlerweile jedoch nur noch im Mittelfeld der Tabelle anzutreffen. Zu Gast war der Tabellenführer, ebenfalls aus Belfast. Die Crusaders brachten ca. 400-600 Mann mit, sangen auch ab und zu, leider war die Stimmung quasi nicht existent. Gegen Linfield ist das Oval beinahe voll und die Stimmung extrem aggressiv und geladen, gegen die Crusaders ganz anders. Ich würde schätzen es waren ca. 1300-1600 Menschen im Stadion. Es regnete wie aus Eimern, wir waren durchnässt und sahen dabei eine starke Crusaders Mannschaft, die sogar auf diesem Boden kombinierte und schöne Angriffe ins Tor bringen konnte. Die "Glens" waren ein Trauerspiel, ihr Torwart war eine einzige Katastrophe. Am Ende siegten die Crusaders locker mit 3:0, hätten vielleicht sogar zwei Tore mehr machen können. Durchnässt ging es danach schnurstracks zum Flughafen und in London wieder in unserem "Heimat Pub".
Fußballfreier Sonntag! Wir machten uns früh auf und nach Fulham aufzubrechen, dort haben wir uns Chelsea und Fulhams Grounds angeschaut, ehe wir im strömenden Regen noch eigentlich zu Millwall wollten. Wir haben dann aber gemerkt, dass unser Geld dann wohl nicht mehr ausreichen würde, da die Fahrt dorthin wieder einiges an Geld gekostet hätte. Wir verzichteten auf Millwall und fuhren in die Innenstadt, gönnten uns ein typisches "Sunday roast", aus Rindfleisch, Yorkshire Pudding, Gemüse und Meerrettich ehe wir dann zu Fuß zum National History Museum und zum Science Museum (beides Eintritt frei) aufmachten. Anschließend watschelten wir noch was an die Tower Bridge (es war schon dunkel), gefolgt vom Piccadilly Circus, ehe wir gen Hotel fuhren. Im Pub floss das Bier in Strömen und wir ließen den Abend in Gesellschaft englischer Mädels ausklingen.
Millwall FC U23 - QPR U23
Millwall Trainingsground
Der Montag Morgen war der "Tschüss" Morgen. Wir checkten aus, gingen in unseren Pub und aßen noch ein typisches "full english" mit Bier, ehe wir dann doch nach Bermondsey bretterten. Eigentlich sollte das Spiel der U23 der Löwen bei Bromley stattfinden, jedoch wurden am Montag alle Spiele der "Lower Leagues" wegen der Unspielbarkeit der Rasen abgesagt. In England gibt es halt keine Kunstrasen oder Rasenheizungen. So ballerten wir unser letztes Geld dann doch für die Reise südlich der Themse ins Verbrecherland. Ziemlich krass war, dass dort einige Stewards anwesend waren und ein Fotoverbot aussprachen. Eigentlich war der Zutritt für Nicht-Mitglieder von Millwall verwehrt geblieben, jedoch luchsten wir uns durch eine kaputte Ecke im Zaun durch und waren "for free" drin. Ein Steward kam zu uns, bemerkte aber nichts, hielt uns nur mehrfach an als wir unser Handy zücken wollten. Kurios! Millwall siegte 3:0.
Anschließend juckelten wir mit dem Zug zur Liverpool Street und von dort ging es mit reichlich Durst nach Köln zurück. |
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