Die Finanznöte des Formel-1-Rennstalls Lotus dürften bald gelindert werden.
(dpa) - Die Investorengruppe Quantum Motorsports aus Abu Dhabi bestätigte "autosport.com" die Übernahme von über einem Drittel der Teamanteile. "Ich möchte sogar soweit gehen zu sagen, dass von unserer Seite alles erfüllt wurde, was zu erfüllen ist", sagte Mansoor Ijaz, Chef von Quantum Motorsports. Das einzige, worauf man noch warte, sei die finale Zustimmung von Teambesitzer Genii Capital.
Dabei geht es um 35 Prozent der Anteile an dem Rennstall, für den in diesem Jahr auch noch Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen fährt. Der Finne hatte in Abu Dhabi aber mit einem Boykott der letzten beiden Saisonrennen in knapp zwei Wochen in Austin im US-Bundesstaat Texas und sieben Tage später in Sao Paulo gedroht. Sein Vorwurf: Er habe noch keinen Euro in diesem Jahr gesehen. Er konnte sich aber mit den aktuellen Teambesitzern vor dem Grand Prix in Abu Dhabi einigen.
Quantum könnte letztlich den Rennstall zu einem späteren Zeitpunkt auch ganz übernehmen, bestätigte Ijaz. Dann wird Räikkönen allerdings nicht mehr an Bord sein, er wechselt zurück zu Ferrari.
Votum für Hülkenberg
Quantum Motorsports hat sich für die Verpflichtung des deutschen Formel-1-Piloten Nico Hülkenberg als Nachfolger von Kimi Räikkönen ausgesprochen. "Ich wünschte, der Übergang zwischen Kimi und dem nächsten Fahrer, von dem wir glauben, dass es Nico Hülkenberg sein wird, würde etwas geräuschloser passieren", wurde Quantum-Chef Mansoor Ijaz am Montag von "autosport.com" zitiert.
Man habe die eigenen Präferenzen deutlich gemacht, betonte er. "Ich weiß, dass Nico sich drauf freuen würde und ich denke, es dauert nicht mehr lange, bis es feststeht", sagte er. Damit stehen dem Emmericher, der in dieser Saison noch für Sauber fährt, eigentlich kaum mehr Hindernisse im Weg.
Lotus-Teamchef Eric Boullier hatte Hülkenbergs sportliche Qualitäten ebenfalls bereits gelobt. Allerdings galt aus finanziellen Gründen auch der Venezolaner Pastor Maldonado als Kandidat. Er würde hohe Sponsorengelder für das Team mitbringen, das Räikkönen nach eigenen Angaben wegen ausstehender Gehaltszahlungen Richtung Ferrari verlassen wird.
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