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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Afghanistan Krieg



Steve-0
04.08.2010, 22:35
Hier kommen alle Nachrichten über den Afghanistan Krieg rein

Westerwelle verteidigt gezielte Tötungen

von Nico Fried

Außenminister Guido Westerwelle hält es für legal, wenn US-Soldaten in Afghanistan gezielt Aufständische töten. Die Rechtslage sei eindeutig. Der FDP-Chef warnt vor der steigenden Gefahr für die Bundeswehr, will aber nichts "herbeireden". Auf die scharfen Töne des US-Generals Petraeus reagiert er diplomatisch - und ablehnend.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (http://www.sueddeutsche.de/thema/Guido_Westerwelle) (FDP) hat gezielte Tötungen von Terroristen durch die internationale Truppe in Afghanistan als legal verteidigt. "Die Rechtslage ist eindeutig", sagte Westerwelle. Er äußerte zudem die Sorge, die Sicherheitslage könne sich in den nächsten Wochen weiter verschlechtern.
Die Diskussion um das Vorgehen der Nato in Afghanistan (http://www.sueddeutsche.de/thema/Afghanistan) war in den vergangenen Tagen erneut intensiver geworden, nachdem im Internet Tausende Dokumente über Operationen des Militärs veröffentlicht worden waren. Darunter sind auch Operationen einer amerikanischen Task Force zur Tötung von Taliban-Führern oder islamistischen Terroristen.
In Deutschland steht seither die Frage im Mittelpunkt, ob die Bundeswehr (http://www.sueddeutsche.de/thema/Bundeswehr) zumindest indirekt an gezielten Tötungen beteiligt war, weil sie Namen von Aufständischen auf Suchlisten gesetzt und eigene Aufklärungsergebnisse an Nato-Partner weitergegeben hat.

Neubewertung nach Kundus-Bombardement

Westerwelle äußerte sich nach einer Kabinettssitzung, die er in Vertretung von Kanzlerin Angela Merkel geleitet hatte, nicht konkret zur Rolle der Bundeswehr. Er machte aber deutlich, dass gezielte Tötungen mit dem Völkerrecht vereinbar seien. "Diesbezüglich geht es nicht um Legitimität, sondern um Legalität", sagte der Außenminister. (http://www.sueddeutsche.de/thema/Au%C3%9Fenminister) "Wir müssen wissen, dass gegnerische Kämpfer in einem nicht-internationalen bewaffneten Konflikt in dem vom humanitären Völkerrecht gesteckten Rahmen gezielt bekämpft werden können und dürfen."
Westerwelle erinnerte daran, dass er selbst in einer Regierungserklärung im Februar eine rechtliche Neubewertung des Einsatzes in Afghanistan als bewaffneten Konflikt (http://www.sueddeutsche.de/thema/Konflikt) vorgenommen habe. Diese Neubewertung erfolgte damals auch als Reaktion auf das Bombardement zweier Tanklastwagen in der Region Kundus, das von einem deutschen Oberst im September 2009 befohlen worden war und bei dem Aufständische und Zivilisten getötet wurden. Mit der Neubewertung sind der Bundeswehr nach dem Völkerrecht gezielte Tötungen von Aufständischen erlaubt.

Festnahme statt Tötung

In der vergangenen Woche hatten der damals noch amtierende Regierungssprecher Ulrich Wilhelm und das Verteidigungsministerium jedoch erklärt, dass sich Deutschland (http://www.sueddeutsche.de/thema/Deutschland) eine Selbstbeschränkung auferlegt habe. Demnach empfehle die Bundeswehr bei den Aufständischen, die von ihr auf den Suchlisten benannt würden, nur die Festnahme (capture), nicht die Tötung (kill). Eigene Spezialkräfte wie die Taskforce 47 der Bundeswehr agierten in diesem Sinne.
Westerwelle warnte vor einer weiteren Verschlechterung der Situation in den nächsten Wochen. Das Ende der Erntezeit in Afghanistan könne "nochmal eine weitere Anspannung und Bedrohung der Sicherheitslage bedeuten", sagte er, ohne dies weiter zu erläutern. "Niemand wünscht sich das. Niemand will das herbeireden", sagte der Minister. "Aber ob es uns gefällt oder nicht: So ist die Lage."
Der Minister distanzierte sich von Äußerungen des neuen Oberkommandierenden der ausländischen Truppen in Afghanistan, US-General David Petraeus. Dieser hatte in einem Truppenbefehl gefordert, die Soldaten (http://www.sueddeutsche.de/thema/Soldaten) sollten ihre "Zähne in das Fleisch des Feindes rammen". Dies wäre nicht seine Wortwahl gewesen, sagte Westerwelle.

Quelle (http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte-ueber-krieg-in-afghanistan-westerwelle-verteidigt-gezielte-toetungen-1.984153)

DARK-THREAT
04.08.2010, 22:43
Ich frag mich, was an einen Angriffskrieg, wie ihn Deutschland führt, noch zu verteidigen gillt. "Wir" sind in dem Fall der "böse Mann" und die Afghanen fühlen sich bedroht. Das ist der Grund, warum sie sich verteidigen möchten. Klar wollten sie keine Talibandiktatur, aber auch keine Belagerung anderer Nationen - das Volk wollte frei sein!

Infoseite von einem Verband aus meinem Bundesland: Raus aus Afghanistan (http://www.raus-aus-afghanistan.de/)
Infoseite der Partei die Linke: Bundeswehr raus aus Afghanistan! (http://die-linke.de/politik/aktionen/bundeswehr_raus_aus_afghanistan/)

Peace.

Steve-0
05.08.2010, 23:28
Bundeswehr zahlt Angehörigen halbe Million Dollar

Von Matthias Gebauer

Das Ringen um die Entschädigung für die Opfer des fatalen Bombardements von Kunduz scheint vorbei. Die Bundeswehr richtet für 102 Opferfamilien Konten mit je 5000 Dollar ein und will damit einen Rechtsstreit vermeiden. Fast alle haben zugestimmt - ob manche Anwälte weiter klagen wollen, bleibt offen.

Berlin - Fast ein Jahr nach dem verheerenden Bombardement zweier von den Taliban entführten Tanklaster bei Kunduz hat die Bundeswehr einen Weg gefunden, die Angehörigen der zivilen Opfer zu entschädigen. In vielen Gesprächen in den vergangenen Wochen stimmten fast alle der 102 von der Bundeswehr identifizierten Familien zu, eine einmalige Unterstützungsleistung von 5000 Dollar zu akzeptieren. Das Geld wird auf Konten der Kabul Bank gezahlt, damit die Taliban den Familien die Dollars nicht wieder abnehmen.


Der jetzt gefundenen Lösung gingen lange Verhandlungen voraus, an denen sich auch Anwälte, die nach eigenen Angaben die Opfer vertraten, beteiligten. Am Ende entschied sich die Bundeswehr für eine selbst organisierte Lösung, die ausdrücklich nicht eine Schuld deutscher Soldaten oder gar weitere Rechtsansprüche beinhaltet. Vielmehr wird betont, bei den 5000 Dollar handele es sich um eine sogenannte ex-gratia-Leistung, eine Art freiwillige Wiedergutmachung. Über die Monate hatten alle Seiten Fehler gemacht. Zuerst kümmerte sich die Bundeswehr gar nicht um den Fall und tat entgegen klarer Nato-Bestimmungen nichts dafür, die Folgen des vom deutschen Oberst Georg Klein angeordneten Luftschlags genau zu recherchieren.
Statt nach den Vorschriften zu agieren, handelte die Bundeswehr monatelang so, als habe es keine zivilen Opfer gegeben. Als die Truppe schließlich mit Forderungen eines deutsch-afghanischen Anwalts konfrontiert wurde, hatte sie selber überhaupt kein klares Bild der Lage.

Überzeugungsarbeit bei Stammesältesten

Die jetzige Lösung spiegelt den Willen des neuen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg wider, der die Causa schon im Frühsommer geregelt sehen wollte. Damals hatte der SPIEGEL bereits über die Pläne des Ministers berichtet, die rund 4000 Euro pro Opfer vorsahen (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,693773,00.html). Bis zum jetzigen Abschluss musste allerdings noch viel Überzeugungsarbeit bei den Opferfamilien und Stammesältesten der Region geleistet werden. Auch dabei wurde deutlich, wie schlecht die Bundeswehr in ihrem Einsatzgebiet vernetzt ist.
In den frühen Morgenstunden des 4. Septembers 2009 hatte Oberst Klein in dem von den Taliban kontrollierten Bezirk Chahar Darreh zwei entführte Tanklaster von US-Jets bombardieren lassen (http://www.spiegel.de/thema/kunduz_affaere/), dabei waren bis zu 142 Menschen getötet worden. Darunter waren jedoch nach heutigen Erkenntnissen sehr viel mehr Zivilisten, die den Sprit aus den Lastern abzapften, als Taliban. Die meisten Extremisten hatten die Sandbank sogar schon verlassen, da sie einen Luftangriff der über dem Gebiet kreisenden Kampfjets fürchteten.

Die Geschichte jeden einzelnen Opfers

Bei den Recherchen für die Entschädigung musste die Bundeswehr nach ihrem eigenen Nicht-Handeln letztlich auf die Hilfe von Journalisten zurückgreifen. So kontaktierte das Ministerium den "stern"-Reporter Christoph Reuter, der zuvor in mühsamer Kleinarbeit die Zahl der getöteten Zivilisten recherchiert hatte. Seine Arbeit dokumentierte er in einer Fotoausstellung, welche die Geschichte jedes einzelnen Opfers eindrucksvoll und emotional erzählt. Minister Guttenberg hat die Ausstellung besucht.
Die Zahlen von Reuter sind Grundlage für die jetzige Entschädigung. Zu den 91 Todesopfern addierte die Bundeswehr noch elf Schwerverletzte als Opfer des Bombardements, auch sie sollen Geld bekommen.
Damit liegen die Bundeswehrzahlen recht weit unter denen des Bremer Anwalts Karim Popal, der stets von 179 zivilen Opfern gesprochen hatte. An seinen Recherchen gab es zumindest im Wehrressort stets starke Zweifel, vor allem nachdem Popal eine saftige Gehaltsvorstellung von rund 200.000 Euro (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,683557,00.html) präsentiert hatte. Wie sich Popal zu der Einigung mit den Opfern verhält, ist unklar. Mehrmals hatten er und mehrere in den Fall eingestiegene Anwälte mit Klagen bei verschiedenen Gerichten gedroht.
Die Juristen der Bundeswehr hingegen gehen davon aus, dass wegen der Neubewertung der Mission in Afghanistan (http://www.spiegel.de/thema/bundeswehreinsatz_afghanistan/) als nicht-internationaler bewaffneter Konflikt jegliche Rechtsansprüche der Opfer des Bombardements erloschen seien. Gleichwohl hat die Bundeswehr nicht darauf bestanden, dass die Opfer, wenn sie Entschädigung annehmen, auf juristische Ansprüche verzichten.

"Verhalten froh"

Bisher aber zeigen die Betroffenen sich eher zufrieden. Laut einem Bericht des Journalisten Reuter äußern sie sich "verhalten froh und vor allem überrascht". "Wir dachten, da würde nie mehr was passieren", zitiert Reuter Abdul Daian, dessen Sohn Tage nach dem Bombardement seinen Verbrennungen erlag. "Das ist gut, dass wir jetzt entschädigt werden. Vor allem die Idee mit dem Bankkonto ist sehr gut, denn sonst hätten wir von dem Geld wahrscheinlich nicht viel gesehen." Im Ministerium hofft man deswegen, dass der Fall ein für alle Mal abgeschlossen ist. Die Opferanwälte zeigten sich von der Bundeswehraktion überrascht und verärgert. "Der Stil, dass die Bundeswehr hinter unserem Rücken unsere Mandanten anspricht und mit ihnen direkt verhandelt, ist befremdlich", sagte der Bremer Jurist Bernhard Docke, der gemeinsam mit Popal an dem Fall arbeitet. Dass es überhaupt eine Entschädigung gebe, ist aus Dockes Sicht zwar "überfällig". Gleichwohl handele es sich bei der Summe im Vergleich zu anderen Fällen "eher um ein Almosen".
Die Anwälte wollen nun rasch beraten, wie sie weiter vorgehen werden. "Wir gehen davon aus, dass unsere Mandanten auch weiterhin Ansprüche gegen die Bundeswehr geltend machen wollen und dies, wenn es nicht in weiteren Verhandlungen erreicht werden kann, mittels einer Klage klären lassen wollen", kündigte Docke an. Schon vor der Mitteilung über die Entschädigung hatten die Juristen der Opfer am Dienstag deswegen einen Termin mit dem Ministerium.
Quelle (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,710355,00.html)

Meckpommi
05.08.2010, 23:30
Wenig Geld für ein Menschenleben :dash1:

Diddi
07.08.2010, 13:15
Das große Rätsel um die toten Ärzte in Afghanistan


Die Taliban haben sich zum Mord ausländischer Ärzte bekannt. Unter den Opfern soll eine deutsche Frau sein.

Bei dem Taliban-Angriff in Nordost-Afghanistan sind nach jüngsten Angaben der Polizei ein Deutscher, sechs Amerikaner und ein weiterer Ausländer getötet worden. Der Polizeichef der Provinz Badachschan, Agha Nur Kentus, sagte, zu dieser Erkenntnis sei man nach Erhalt der Leichen gekommen.

Auch zwei Afghanen seien getötet worden. Kentus hatte zunächst von sechs getöteten Deutschen, zwei Amerikanern und zwei Afghanen gesprochen. Bei dem deutschen Opfer soll es sich um eine Frau handeln. Die zehn Mitarbeiter sollen zu einer ausländischen Hilfsorganisation gehört haben.

Weiterlesen... (http://www.welt.de/politik/ausland/article8871502/Das-grosse-Raetsel-um-die-toten-Aerzte-in-Afghanistan.html)

Steve-0
07.08.2010, 22:29
Ärzteteam fiel Mördern schutzlos in die Hände

Zehn Mitarbeiter eines internationalen Ärzteteams wurden in Afghanistan massakriert, darunter auch eine Deutsche. Unterschätzten die Helfer die Gefahr? Sie setzten auf die Gastfreundschaft ihrer Klienten, hatten aber weder Waffen noch Wachleute dabei.

Kabul - "Diese Expedition wird nicht ohne Risiko sein", schrieb die britische Ärztin Karen Woo in ihrem Blog, aber sie wolle "denen helfen, die es am meisten brauchen". Woo war Teil eines Ärzteteams, das im Nordosten Afghanistans Menschen behandelte. Die Gruppe wurde jetzt Opfer einer blutigen Gewalttat: Die zehn Männer und Frauen wurden bei ihrem Einsatz erschossen (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,710681,00.html) - ihre Leichen wurden in einem entlegenen Berggebiet im Nordosten Afghanistans gefunden.

Sie hatten für die christliche Hilfsorganisation International Assistance Mission (IAM) gearbeitet. Außer der Britin seien auch eine Deutsche, sechs Amerikaner und zwei afghanische Dolmetscher getötet worden, sagte ein IAM-Sprecher. Die Bundesregierung bestätigte, dass auch eine Deutsche Opfer der Tat geworden sei. Man dränge auf "gründliche Aufklärung der Umstände dieses feigen Mordes und gemeinsam mit den afghanischen Behörden auf eine Bestrafung der Urheber dieses Verbrechens", sagte eine Sprecherin. Die Opfer wurden der örtlichen Polizei zufolge am Freitag bei ihren von Kugeln durchsiebten Allradautos gefunden. Dorfbewohner hätten die Gruppe davor gewarnt, dass die Gegend unsicher sei, sagte der Polizeichef. Das Team habe gesagt, sie seien Ärzte und hätten keine Angst.
Hat IAM zu wenig für die Sicherheit seiner Mitarbeiter getan? Große internationale Hilfsorganisationen setzen üblicherweise auf strengen Schutz in dem umkämpften Land. Während andere Helfer nur noch in gepanzerten Fahrzeugen unterwegs sind, verzichtete IAM aber auf Bodyguards und umfangreiche Abschreckungsmaßnahmen.
"Wir sind eine humanitäre Organisation. Wir hatten kein Sicherheitspersonal. Wir hatten keine bewaffneten Wachmänner. Wir hatten keine Waffen", sagt Organisationsleiter Dirk Frans. Man habe sich "im Grunde darauf verlassen, von der örtlichen Gemeinschaft willkommen geheißen zu werden".

"Wir hatten niemals bewaffneten Schutz"

Doch in der Provinz Badachschan, in der die zehn Leichen nun gefunden wurden, operieren die radikalislamischen Taliban, außerdem gibt es dort viele kriminelle Banden. Mitte Juli starben in der Provinz bei einem Bombenanschlag fünf afghanische Sicherheitskräfte, im vergangenen Jahr wurden lokale Soldaten in der Nachbarprovinz Nuristan verschleppt und zahlreiche US-Soldaten getötet.
Unklar ist noch immer, wer für die Tat verantwortlich ist. Kurz nach Bekanntwerden der ersten Nachrichten über den Vorfall meldete sich Taliban (http://www.spiegel.de/thema/taliban/)-Sprecher Sabihullah Mudschahed bei mehreren Journalisten und bekannte sich im Namen der Terrorgruppe zu dem Überfall. Er behauptete, es habe sich bei den Toten um "christliche Missionare" gehandelt, die Geheimdienstinformationen in der Gegend gesammelt hätten.
Diese Darstellung wies Organisationsleiter Frans zurück. "IAM ist eine christliche Organisation", sagte er dem britischen Rundfunksender BBC. "Aber wir haben mit Sicherheit keine Bibeln verteilt, das ist einfach eine Lüge." IAM arbeitet bereits seit über vier Jahrzehnten am Hindukusch. Als einen ihrer "zentralen Werte" nennt die Organisation die "Beziehung zu Gott" an erster Stelle.
Die Ärztegruppe wurde von dem amerikanischen Optiker Tom Little geleitet, der seit mehr als 30 Jahren in Afghanistan gewesen sei. Frans sagte, Teamleiter Little sei im August 2001 zusammen mit sechs Deutschen und einem weiteren amerikanischen IAM-Mitarbeiter von der damaligen Taliban-Regierung verhaftet worden. Ihnen wurde vorgeworfen, sie würden Afghanen zum Christentum bekehren wollen. Sie wurden schließlich ausgewiesen. Little sei nach der US-Invasion im November 2001 nach Afghanistan zurückgekehrt.
Ob die Taliban wirklich hinter der Tat stecken, ist aber ungewiss. Die Erschießung von Ausländern passt nicht zur üblichen Vorgehensweise der Taliban. Diese hatten bislang vor allem westliche Helfer eher als Geiseln genommen und politische Forderungen für ihre Freilassung gestellt. Zudem deuten alle bisherigen Erkenntnisse auf einen Raubüberfall hin. Nach Angaben des Polizeichefs der Provinz Badachschan wurden die IAM-Mitarbeiter von bewaffneten Männern zunächst durchsucht. Dann seien ihnen "Geld und wichtige Materialien" abgenommen worden, anschließend hätten die Männer sie getötet.

Viele Tote im Süden des Landes

Aus dem Süden Afghanistans (http://www.spiegel.de/thema/afghanistan/) gab es am Samstagmittag weitere Meldungen über Tote: Acht Menschen wurden bei mehreren Anschlägen getötet. Zwei Nato-Soldaten, vier afghanische Polizisten und zwei Zivilisten seien gestorben, teilten die Behörden mit. Die Internationale Schutztruppe Isaf (http://www.spiegel.de/thema/isaf/) bestätigte den Tod von zwei Soldaten, machte aber keine Angaben zu deren Nationalität. Die meisten der im Süden des Landes stationierten Soldaten kommen aus den USA, Großbritannien, Kanada und den Niederlanden. Bisher wurden in Afghanistan in diesem Jahr bereits 420 ausländische Soldaten getötet.
Vier Polizisten und ein Zivilist starben am Samstagmorgen in der Unruheprovinz Helmand, als eine in einer Schubkarre versteckten Bombe explodierte. Außerdem seien dabei ein Dutzend Zivilisten und ein Polizist verletzt worden, teilte das Innenministerium mit. Der Anschlag habe sich gegen einen Polizeikonvoi gerichtet. Bei der Explosion eines Sprengsatzes in der Provinz Kandahar starb nach Angaben der dortigen Provinzregierung ein Kind.
Quelle (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,710713,00.html)

Steve-0
02.09.2010, 12:48
Risiken des Rückzugs

Ein Gastbeitrag von Joschka Fischer (politik-online@sueddeutsche.de) Die USA wollen nicht nur den Irak, sondern auch Afghanistan verlassen. Doch dort ist die Lage weitaus vertrackter. Wenn die Amerikaner Afghanistan sich selbst überlassen, dann spricht derzeit alles dafür, dass die islamistische Gefahr noch größer als zuvor wird.
Man kommt leicht in einen Krieg hinein, aber nur sehr schwer wieder heraus. Diese alte Weisheit gilt ganz besonders für die gegenwärtige Lage der USA. Amerika führt zurzeit drei Kriege; Afghanistan, Irak (http://www.sueddeutsche.de/thema/Irak) und den "Krieg gegen den Terror" - von dem ihm zwei aufgezwungen wurden (Afghanistan und Terrorismus), wohingegen es den dritten (Irak) in ideologischer Verblendung und machtpolitischer Hybris selbst und völlig unnötigerweise begonnen hat.

http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.952430.1283364029%21/image/image.jpg_gen/derivatives/536x200/image.jpg Bild vergrößern (http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.952430.1283364029%21/image/image.jpg_gen/derivatives/860x860/image.jpg)
Amerika muss die Kriege in Afghanistan und im Irak beenden, meint der frühere Außenminister und Vizekanzler Joschka Fischer (Grüne) . (© dpa)
Weder in Afghanistan noch im Irak besteht für die USA die Aussicht auf einen militärischen Sieg, die Kosten dieser Kriege (http://www.sueddeutsche.de/thema/Krieg) sind kaum noch zu tragen, und innenpolitisch schwindet immer mehr die Unterstützung. Amerika muss also diese Kriege beenden. Die Frage allerdings bleibt, welchen Preis wird dieser Rückzug die USA und ihre Verbündeten in der Region, aber auch im Westen kosten?
Was den Irak betrifft: Dort sind jetzt die letzten US-Kampftruppen abgezogen. Der größten Militärmacht der Welt ist es unter Aufbietung aller ihr zurzeit zur Verfügung stehenden militärischen Mittel lediglich gelungen, eine prekäre innere Stabilität aufrechtzuerhalten, von "Mission accomplished!", Aufgabe erfüllt, spricht niemand mehr. Keines der wichtigen politischen Probleme des Landes, welche durch die US-Intervention geschaffen wurden, ist tatsächlich gelöst worden, die Machtverteilung zwischen Schiiten und Sunniten, zwischen Kurden und Arabern, zwischen Bagdad und den Regionen bleibt weiterhin unklar.
Der Irak bleibt ein Staat ohne gemeinsame Nation und droht zudem zum Schlachtfeld der gegenläufigen Interessen seiner Nachbarn zu werden. Vor allem der Konflikt um die Vorherrschaft über den Persischen Golf zwischen der sunnitischen Führungsmacht Saudi-Arabien und den hegemonialen Bestrebungen des schiitischen Irans droht den Irak zu einem neuen Schlachtfeld zu machen, inklusive einer weiteren Runde des innerirakischen Bürgerkriegs. Die Nachbarn Syrien und Türkei würden in einen solchen Konflikt unmittelbar mit hineingezogen. Man kann nur hoffen, dass das durch den Abzug der USA (http://www.sueddeutsche.de/thema/USA) entstandene Vakuum nicht gewalttätig implodiert.

Schwierige Lage

Die Lage in Afghanistan ist noch weitaus vertrackter. Anders als der Irak (http://www.sueddeutsche.de/thema/Irak) ist Afghanistan eine Nation ohne Staat. Separatismus war niemals eine Bedrohung für diese Nation, aber seit dem Einmarsch der Roten Armee an Weihnachten 1979 ist dieses Land der Kriegsschauplatz für globale und regionale Konflikte, ausgetragen auf afghanischem Boden.
In Afghanistan findet nicht nur ein Bürgerkrieg statt, sondern mittels afghanischer Verbündeter kämpfen dort vor allem Pakistan, aber auch Saudi-Arabien, Iran, Indien und die nördlichen Nachbarn um Einfluss und Vorherrschaft. Zuerst war der afghanische Krieg (http://www.sueddeutsche.de/thema/Krieg) ein Befreiungskrieg gegen die Rote Armee, dann ein Bürgerkrieg und von Mitte der neunziger Jahre an erfüllte er eine Funktion im indisch-pakistanischen Konflikt, denn Pakistan suchte dort mittels der von seinem Geheimdienst ISI geschaffenen Taliban strategische Tiefe und regionalen Einfluss. Mit dem 11. September wurde Afghanistan schließlich wieder zum Schauplatz eines globalen Krieges. Wird jetzt der Rückfall in einen regionalen Krieg mit einem neuen Anlauf des islamistischen Terrors erfolgen? Oder eine völlig neue, bisher unbekannte Entwicklung?
Die USA und auch die Nato befinden sich in Afghanistan (http://www.sueddeutsche.de/thema/Afghanistan) in einer Zwickmühle. Sie können in diesem Land nicht dauerhaft bleiben, sie können aber auch nicht einfach abziehen. Es wird gegenwärtig nur allzu oft vergessen, dass mit dem Abzug der Sowjettruppen im Februar 1989 auch die USA faktisch schon einmal aus diesem Land abgezogen waren. Zwölf Jahre später, nach dem Terroranschlag vom 11. September, mussten die USA und ihre westlichen Verbündeten dann zurückkehren, weil sich der globale islamistische Terrorismus eines bin Laden dort festgesetzt hatte, als Teil des Bürgerkriegs und der regionalen Auseinandersetzung um die Vorherrschaft über Afghanistan.
Die Lektion von damals ist recht einfach zu begreifen: Afghanistan ist als Schlachtfeld der regionalen Interessen und Brutstätte des islamistischen Terrorismus viel zu gefährlich, um vom Westen ignoriert werden zu können. Offensichtlich scheint man diese Lektion der neunziger Jahre aber gegenwärtig in den westlichen Hauptstädten verdrängen zu wollen. Denn die Europäer würden lieber gestern als heute abziehen, und die USA (http://www.sueddeutsche.de/thema/USA) werden dies morgen wohl tun. Es erweist sich jetzt als großer Fehler, dass die USA über keine wirkliche politische Strategie in Afghanistan verfügen, sondern nach wie vor fast ausschließlich auf eine militärische setzen.
Und auch die zu Jahresbeginn auf einer Konferenz in London verabschiedete Strategie, die auf die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte setzt und so auf die "Afghanisierung" des Konflikts zielt, orientiert sich vor allem an den Abzugsbedürfnissen in den USA und Europa und nicht an der Lage in dem Land und in der Region. Wenn die USA und die Nato aber Afghanistan sich selbst überlassen, ohne zuvor ein Minimum an regionaler Stabilität geschaffen zu haben, dann spricht alles dafür, dass nach relativ kurzer Zeit die islamistische Gefahr noch größer werden wird, als dies in den neunziger Jahren der Fall war.
Regionale Stabilität bedarf aber vor allem der Klärung der Rolle Pakistans (http://www.sueddeutsche.de/thema/Pakistan) in Afghanistan. Und dieselbe Herausforderung versteckt sich hinter der Formel "Einbindung der Taliban", denn diese haben ohne Pakistan keine Verhandlungsmacht. Der US-Sondergesandte Richard Holbrooke wäre daher jetzt wichtiger als General Petraeus, der Kommandeur der internationalen Schutztruppe - denn der Schlüssel für Afghanistan liegt in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad und nicht in Kabul. In Islamabad wird man eine regionale Lösung verhandeln müssen, und dafür sind gegenwärtig die Bedingungen keineswegs aussichtslos. Allerdings hängt unausgesprochen an dieser Frage die weitaus kompliziertere des indisch-pakistanischen Verhältnisses, und diese ist ein extrem dickes Brett.
Der Westen will abziehen und wird dies auch tun. Die Iro.nie der Geschichte allerdings könnte zu einem neuen, sehr viel gefährlicheren Krieg des Westens in dieser Region führen, wenn Iran (http://www.sueddeutsche.de/thema/Iran) an die Grenze der Nuklearwaffenfähigkeit kommt oder diese gar überschreitet. Alle Abzugspläne wären dann Makulatur.

Quellen: 1. (http://www.sueddeutsche.de/politik/einsatz-in-afghanistan-risiken-des-rueckzugs-1.995002) und 2. (http://www.sueddeutsche.de/politik/einsatz-in-afghanistan-risiken-des-rueckzugs-1.995002-2)

jlaudan
09.04.2012, 07:54
Ich frag mich, was an einen Angriffskrieg, wie ihn Deutschland führt, noch zu verteidigen gillt. "Wir" sind in dem Fall der "böse Mann" und die Afghanen fühlen sich bedroht. Das ist der Grund, warum sie sich verteidigen möchten. Klar wollten sie keine Talibandiktatur, aber auch keine Belagerung anderer Nationen - das Volk wollte frei sein!

Infoseite von einem Verband aus meinem Bundesland: Raus aus Afghanistan (http://www.raus-aus-afghanistan.de/)
Infoseite der Partei die Linke: Bundeswehr raus aus Afghanistan! (http://die-linke.de/politik/aktionen/bundeswehr_raus_aus_afghanistan/)

Peace.

Und dann? Was hat Afghanistan von einem Rückzug unserer Truppen aus dem Land? Ich weiß ja nicht wo du dich informierst, aber laut meinen Quellen sind (vor allem) unsere Soldaten sehr beliebt unter der Bevölkerung in Afghanistan. Dieses ganze Thema ist nicht einfach, sollte aber auch nicht unter den Teppich gekehrt werden, vor allem, da es immer noch aktuell ist und die nächsten Jahre auch aktuell bleiben wird. Aber da sie ja keine Belagerung anderer Völker wollten und du anscheinend ja bestens (anscheinend aus ersten Quellen) informiert bist, kannst du mir ja sagen, wie frei die Afghanen vor dem Einmarsch der ISAF-Truppen in Afghanistan waren, als die Taliban (als herrschendes Regime des Landes) willkürlich Liberale, Polizisten, Schwule, Christen, Ehebrecher/innen, Juden, Westliche, Hilfsarbeiter, Frauenrechtler und alles was auch im geringsten der beschränkten Auffassung der Taliban (oder einfach gesagt, was gegen die Sharīʿah versößt) widerfährt, ins Kabuler Stadion zerrten und öffentlich erschossen oder gesteinigt haben. Wir führen in Afghanistan keinen Angriffskrieg. Wir kämpfen mit der Regierung Afghanistan [Das Taliban-Regime war nicht die offizielle Regierung zur Zeit des Kriegsbeginns) gegen eine weltweit agierende Terrororganisation, die auch unsere Freiheit, egal ob in Deutschland, Frankreich oder den USA gefährden kann. Lustig, dass in einem Land wie unserem in dem weit über die Hälfte der Jugend den Wehrdienst verweigert, nur ein kleiner Bruchteil überhaupt weiß, wo und wofür unsere Soldaten kämpfen und in dem unsere Soldaten als Gesellschaftsverlierer dargestellt werden, plötzlich jeder meint, dass er ein Afghanistan- und Bundeswehrexperte wäre, nur weil er ein paar Plakate und Prospekte von Hobby-Pazifisten wie der Linken sieht.

Wenn wir uns aus Afghanistan zurückziehen, waren die letzten 10 Jahre umsonst. Dann verfällt das Land komplett zurück in die Anarchie und in einen blutigen Bürgerkrieg, so wie es vor dem Einmarsch der intl. Truppen war.

Doch was ist wohl das größte Problem in dem Land (Noch vor der Korruption): Gottesstaat. Ich selbst halte Religion für eines der besten Mittel, Milliarden zu brainwashen, Geld einzusammeln, Rechtfertigungen für Morde zu erhalten und eben diese Milliarden Menschen so zu benutzen, wie es einem gerade passt. Ich denke, jeder hat schon einmal Religionen kritisiert, vielleicht auch öffentlich kritisiert. Geht man in Berlin auf die Straße und tut man es beim Buddhismus, juckt es niemanden. Geht man in Berlin auf die Straße und kritisiert man das Christentum, bleiben vielleicht einige stehen, diskutieren mit einem, bleiben aber wohl immer freundlich oder gelassen. Tut man es aber mit dem Islam, begibt man sich in Gefahr. Und das in Berlin, nicht in Afghanistan. Ich durfte es selbst erleben, ich weiß wo von ich spreche. Gehen wir mit dem Beispiel mal nach Afghanistan. 99% der Leute dort gehören dem Islam an, alles schön und gut, kann ja jeder machen, wie er denkt. Allerdings ist es dort so, dass der Islam sowohl das normale Leben, als auch die Politik diktiert. Man braucht nur den Feind der Religionskritik beschuldigen, schon drehen die Leute anscheinend das Hirn ab und entwickeln sich zu Werwölfen, welchen den bösen blasphemischen Feind in Stücke reißen wollen. Würdet ihr etwa ausflippen, Leute erschiessen, Aufstände anzetteln nur weil jemand sagt, dass Jesus gar keine Wunder vollbracht hat? Ich denke nein, falls jemand die Frage mit 'Ja' beantwortet, sollte er sich doch bitte in die nächste geschlossene einliefern lassen. Und da die Menschenrechte, die wir kennen, dort den islamischen Gesetzten ein Dorn im Auge ist, wird wohl eines der beiden am Ende drauf gehen. Und ich bezweifle, dass es die Religion in der Politik sein wird.

Einige mögen mit Sicherheit sagen, dass wir dort doch sowieso nur für die Wall-Street und ihr Öl kämpfen... ist das so? Afghanistan gehört weder zu bedeutungsvollen Ölproduzenten oder Öllieferanten. Weder die USA noch wir beziehen unser Öl aus dem Land. Und was ist mit den riesigen Mohnfeldern? So gut wie die kompletten Einnahmen aus der Drogenindustrie in Afghanistan gehen an die Taliban. Sie bekommen dadurch Milliarden für neue Waffen und für die Rekrutierung neuer Leute. Während die US Army und die Marines ihren Spaß damit haben, Mohnfelder zu verbrennen (sobald es die Regierung erlaubt, doch es kommt auch anders vor... dann lässt sie sie dann von ANA oder ANP Soldaten besetzten und die afghanische Regierung hat dann die Einnahmen für sich), dürfen wir (die Bundeswehr) dies laut den ROE nicht (Genau die gleichen ROE, die es verhindern, dass wir einen Talibanführer, selbst wenn er vor unser Linse rumläuft und den Hampelmann macht, nicht erschiessen dürfen).

Afghanistan hat keinerlei wirtschaftlichen Interessen für uns, aber einen strategisch wichtigen Standpunkt.

Man kann durch einen Abzug der Truppen, das Wegsehen (was wir schon in Ruanda fast zugelassen hätten) und dem so tun als wäre alles toll dort keinen Frieden schaffen. Auch kann man nicht immer (so schade es ist) mit Diplomatie Frieden schaffen. Das hat 1939 leider auch nicht geklappt... Hitler hat sich durch das vergebliche "Diplomatieren" und das hochhalten von Antikriegsplakaten nicht beeindrucken lassen. Und er wurde auch leider von keinem dieser Plakate erschlagen... denkt ihr, dass sich radikale Gruppierungen davon beeindrucken lassen? Ich denke kaum... Manchmal ist der Dienst an der Waffe eben die einzige Möglichkeit, um Frieden zu schaffen...

Ich bezweifle, dass man in Deutschland etwas an dem völlig falschen Bild des Soldaten und der Bundeswehr etwas ändern kann, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt.

Ich gebe euch noch den Tipp, kauft oder leiht euch das Buch "Soldatenglück" von Robert Sedlatzek-Müller und informiert euch, anstatt aus dem Antifa-Saisonheft, mal bei Soldaten, die selber unten wahren (Falls jemand daran besonderes Interesse hat, kann er gerne mit meinem Vater reden, gibt ja noch welche, die sich auch dafür interessieren und nicht nur dafür, welcher Vogel diesmal die Eintagsfliegenshow aka DSDS gewonnen hat). Dann lege ich euch dieses (http://www.youtube.com/watch?v=gHX5lAslnTc) Video zu Herzen.

Und als Abschluss noch dieses nette T-Shirt:

http://a1.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-ash4/403886_302976323078058_100000970774255_871190_1373 997597_n.jpg

PS: Sorry, dieses alte Thema auszugraben, aber es lag mir auf dem Herzen ;)

PPS: Dark-Threat, dir (als Linkenwähler) ist schon klar, dass der erste Link eine Infoseite der Jungen Nationalen ist, einer Jugendorga der NPD? Ich hoffe ja, ansonsten hab ich den Glauben in dich verloren. Wobei beide, sowohl Linke als auch NPD, einen Sozialismus wollen. Gibt sich nicht viel, sogar die Feindbilder sind gleich (Israel ;))


PPPS:
Wenig Geld für ein Menschenleben :dash1:

Die Menschen, gleich ob es Zivilisten sind oder nicht, wussten, dass sie sich mit den Taliban einlassen. Sie wussten, dass es NATO-Laster, entführt von den Taliban waren. Da die Tanklaster eine erhebliche Bedrohung für weitaus mehr Zivilisten, Politiker und Soldaten hätte werden könne, fand ich den Einsatz von Bomben dieser Größte bedenklich, aber nicht den Angriff an sich bedenklich. Es hätte Mittel gegeben, nur die Tanklaster und eine möglichst sehr kleine Menge an Zivilisten zu treffen, doch so sind die Taliban eben. Nutzen gerne die Bevölkerung als Human Shield

deXXXa
09.04.2012, 14:04
Ist ja alles schön und gut ... aber wer oder was gibt uns das Recht Weltpolizei zu spielen? Vor allem in einem Kulturkreis den wir Deutschen überhaupt nicht verstehen?

Ruanda, Syrien oder auch zuletzt Lybien gehen uns absolut nichts an. Dort herrschen Sitten und Bräuche von denen wir absolut keine Ahnung haben. Das war schon im Irak tödlich, wo das Land mehr durch die Stämme als durch Saddam Hussein regiert wurde. Durch das eingreifen des Westens hat sich die Lage nur verschlimmert. Und als es dann richtig brenzlig wurde hat man sich verpisst und das Land in einem desaströsen Zustand zurückgelassen.

Und dann wundert man sich noch warum solche Länder einen perfekten Nährboden für zukünftige Terroristen bieten. Man produziert den Hass ja quasi selbst indem man die Länder überfällt, seine Soldaten nicht im Griff hat (gerade die Amerikaner ... war ja letztens nicht der erste Genozid von US Amerikanern auf irakischem Boden) und am Ende zerstört und im Chaos zurücklässt.

Edit: @jlaudan Deinen Beitrag finde ich irgendwie kriegsbeschönigend. Reisst hier die Klappe auf von wegen "Wer nicht da war hat die Klappe zu halten" aber hast selbst nicht einen Fuss auf afghanischen Boden gesetzt sondern deine Infos nur aus Büchern, Videos oder Mundpropaganda. Typischer Tastensoldat.

Steve-0
09.04.2012, 23:08
Im Großen und Ganzen hast du (dexxa) Recht, aber solche Sachen, wie in Syrien und Ruanda dürfen nie geschehen, das hat nichts mit Kulturen zutun, Völkermorde sind nie rechtmäßig und in keiner Gesellschaft zu akzeptieren. Allerdings sollte wie auch sonst, die gewaltsame Intervention die letzte Alternative sein.

Und von einem Genozid kann man bei den Taten der USA im Irak auch nicht sprechen, denn einen Völkermord haben sie noch nicht begangen. Nichtsdestotrotz sind solche Geschichten wie der Amoklauf unbegreiflich und zeigen eigentlich, was der Krieg mit den Menschen dort anstellt und das ist auch ein Grund, warum Krieg eigentlich keine Alternative sein darf, wenn man sich mal die Spätfolgen (in dem Fall war es ja sogar eine recht direkte Kurzschlussreaktion) anschaut.

@ jlaudan: Das klingt mir definitiv zu Kriegsbejahend und wie man das tun kann, ist mir ein Rätsel. Und der Begriff "Tastensoldat" gefällt mir in dem Zusammenhang auch sehr gut.

PS: Dark-Threat ist hier gebannt und es passt durchaus zu seinem geistigen Niveau, wenn er mal die Jungen Nationalen mit ner Linkengruppierung verwechselt;)

deXXXa
10.04.2012, 00:15
Und von einem Genozid kann man bei den Taten der USA im Irak auch nicht sprechen, denn einen Völkermord haben sie noch nicht begangen.

War auch ein bisschen hart, gebe ich zu. Ich fand es nur passend weil ja durchaus nur Jagd auf Iraker gemacht wurde. Somit könnte man schon von einem Genozid sprechen.

Das sowas wie in Ruanda oder Syrien nicht passieren darf, da sind wir einer Meinung. Aber gerade was Syrien angeht möchte ich nur folgendes zu bedenken geben: Die Rebellen haben nicht den Rückhalt in der Bevölkerung wie zB. in Lybien oder auch bei den unblutigen Protesten in Ägypten der Fall war. Sie repräsentieren nicht die Mehrheit. In Deutschland würde man ganz genau so handeln, wenn sich eine kleine Gruppe gegen die Regierung formiert und Krieg gegen Regierungstruppen führt. Die würden man auch mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen, und das natürlich auch völlig zu Recht. Die Medien drehen das ganze nur so als wäre das ein fürchterliches Unding was da gerade in Syrien passiert. Dabei ist es einfach "nur" ganz normaler Krieg zwischen Rebellen und einer Regierung hinter der die Mehrheit der Leute steht. Geschieht überall auf der Welt und ist leider ganz normal. Wir haben da aber kein Recht uns einzumischen.

Steve-0
10.04.2012, 02:33
Bevor in Deutschland die Bundeswehr im Inland eingesetzt werden darf, muss meines Wissens erst der Notstand ausgerufen werden und selbst dann, wird man hier alles daran setzen, die Proteste unblutig zu beenden und mit Tränengas, Wasserwerfern etc vorgehen;)

Bayernfan
10.04.2012, 09:55
In Deutschland würde die Bundeswehr nicht auf Zivilisten schießen, dafür gibt es die Polizei ;)

Es ist egal ob es die Mehrheit oder Minderheit ist, aufs eigene Volk zu schießen darf niemals in Ordnung sein, oder sogar beschönigt

deXXXa
10.04.2012, 12:32
Bevor in Deutschland die Bundeswehr im Inland eingesetzt werden darf, muss meines Wissens erst der Notstand ausgerufen werden und selbst dann, wird man hier alles daran setzen, die Proteste unblutig zu beenden und mit Tränengas, Wasserwerfern etc vorgehen;)

Nicht wenn wie in Syrien Sturmgewehre und Scharfschützen eingesetzt werden. Da würde man sich auch mit allen militärischen Mitteln wehren.



In Deutschland würde die Bundeswehr nicht auf Zivilisten schießen, dafür gibt es die Polizei ;)

Es ist egal ob es die Mehrheit oder Minderheit ist, aufs eigene Volk zu schießen darf niemals in Ordnung sein, oder sogar beschönigt

Hab ich ja auch nicht gesagt. Ich find es auch schlimm, aber wir haben nicht das Recht eine Regierung zu stürzen nur weil sie von Russland und China unterstützt wird und weil sie sich gegen Angriffe aus dem eigenen Volk wehrt. Ist ja nicht so das die Syrer friedlich protestieren. Die haben Scharfschützen, AKs und anderes Kriegsgerät.

Bayernfan
10.04.2012, 14:33
Nicht wenn wie in Syrien Sturmgewehre und Scharfschützen eingesetzt werden. Da würde man sich auch mit allen militärischen Mitteln wehren.
Muss trotzdem der Notstand ausgerufen werden, da man die Bundeswehr nicht im Inland einsetzten darf, was aber bei einem Aufstand sowie so der Fall ist.



Hab ich ja auch nicht gesagt. Ich find es auch schlimm, aber wir haben nicht das Recht eine Regierung zu stürzen nur weil sie von Russland und China unterstützt wird und weil sie sich gegen Angriffe aus dem eigenen Volk wehrt. Ist ja nicht so das die Syrer friedlich protestieren. Die haben Scharfschützen, AKs und anderes Kriegsgerät.

Wenns nach mir ginge würde die Bundeswehr in der Kaserne sitzen bis Deutschland an der Grenze Angegriffen wird. Das man auf die Machthabenden in Syrien und sonst wo auf der Welt einwirken will das man mit Gesprächen zu einer Lösung kommt ist Richtig. Und das Syrische Militär hat nie Deeskalierend gewirkt und mit dem Beschuß auf Zivilisten auf Türkischem Boden ihre Grenzen überschritten!

Um nach Afgahnistan zurück zukehren: Die "Ausländischen" Armen müssen wieder raus, aber nicht wie viele forden "Flüchten, sondern geordnet Abziehen, da sich das Volk nicht besetzen lassen will und Militär bedeutet immer ein gewisse Besetzung. Und das wenn man noch 5 Jahre beleibt sich was ändert ist doch Schwachsinn, kaum passiert was, Koranverbrennung, geht das Volk gegen die"gelibeten" Soldaten vor. Die Taliban wirbt ausgebildete Leute ab und Kasai und die anderen möchte gern Demokraten arbeiten mit denen Zusammen die gerade mit der Waffe neben ihnen stehen (Sinnbildlich). Dieses pro Kriegsgelabbere von jlauden möchte ich nicht kommentieren da es in meinen Augen Schwachsinn ist. Der Satz: "Wenn du nicht da warst Klappe halten" setzt dem ganzen die Krone auf, ich bin ein mündiger Brüger und darf mit über ein Thema eine Meinung bilden auch ohne das ich in Afgahnistan war und auf Leute geschoßen habe!

deXXXa
10.04.2012, 16:09
Da sind wir ganz einer Meinung, glaube ich. Gespräche müssen definitiv stattfinden, aber auf beiden Seiten! Es nützt nichts der syrischen Regierung einen Waffenstillstand aufzuzwingen wenn sich die Rebellen nicht daran halten.

Bayernfan
10.04.2012, 16:12
Da sind wir ganz einer Meinung, glaube ich. Gespräche müssen definitiv stattfinden, aber auf beiden Seiten! Es nützt aber nichts der syrischen Regierung einen Waffenstillstand aufzuzwingen wenn sich die Rebellen nicht daran halten.
richtig :good:, aber die Presse und die "Westlichen Regierungen" lieben das Gut und Böse Spiel, beide Seiten müssen ihre Gewalt beenden. Es ist halt leichter einem einzelnen bekannten die Schuld zu geben als vielen die man vielleicht nicht kennt

jlaudan
10.04.2012, 18:06
Ist ja alles schön und gut ... aber wer oder was gibt uns das Recht Weltpolizei zu spielen? Vor allem in einem Kulturkreis den wir Deutschen überhaupt nicht verstehen?

Darüber kann man streiten. Wir hätten ja auch 2001 wegsehen können, dann hätten wir das Schlammassel jetzt nicht. Findest du nicht, das intl. Terrorismus bekämpft werden sollte? Egal wo?


Ruanda, Syrien oder auch zuletzt Lybien gehen uns absolut nichts an. Dort herrschen Sitten und Bräuche von denen wir absolut keine Ahnung haben. Das war schon im Irak tödlich, wo das Land mehr durch die Stämme als durch Saddam Hussein regiert wurde. Durch das eingreifen des Westens hat sich die Lage nur verschlimmert. Und als es dann richtig brenzlig wurde hat man sich verpisst und das Land in einem desaströsen Zustand zurückgelassen.


Libyen und Syrien gehen uns nichts an. Da bekämpfen die einen Terroristen (Gadaffi, in Syrien Assad) die anderen Terroristen (In Libyen und Syrien jewals die "Freiheitskämpfer", die ebenso willkürlich Leute ermorden). Aber Ruanda war ein Völkermord. Würdest du dich freuen, wenn die einen Bevölkerungsgruppe hier in Deutschland plötzlich den Rest der BRD abschlachtet und keiner von außen Hilft? Die Betroffenen in Ruanda jedenfalls waren sehr froh, dass die Bundeswehr da war. Aber all diese Konflikte Libyen, Syrien, Ruanda, Irak und Afghanistan lassen sich nicht wirklich vergleichen. In Libyen haben wir uns nicht eingemischt, wir haben lediglich in OP Pegasus die deutschen Staatsbürger rausgeholt. In Syrien ebenfalls nicht. Irak haben wir auch (zG) nicht teilgenommen. Im Irak wurde nix dafür getan, dass Land wieder aufzubauen. In Afghanistan schon...



Edit: @jlaudan Deinen Beitrag finde ich irgendwie kriegsbeschönigend. Reisst hier die Klappe auf von wegen "Wer nicht da war hat die Klappe zu halten" aber hast selbst nicht einen Fuss auf afghanischen Boden gesetzt sondern deine Infos nur aus Büchern, Videos oder Mundpropaganda. Typischer Tastensoldat.

Ich habe den Beitrag zusammen mit einem Freund meines Vaters geschrieben, welcher gerade vor wenigen Wochen (verletzt) aus A'stan heimgekommen ist. Von daher bin ich weder Tastensoldat noch sonst was. Wenn ich sowas schon schreibe, habe ich auch gründe dazu. Kriegsbeschönigend ist hier garnix, ich habe nicht einmal gesagt, dass ich Krieg toll finde und Hurra und Co. (Was ich auch nicht finde und niemals tun werde). Du hast Recht, ich persönlich war nicht in Afghanistan, allerdings war, sowohl der, mit dem ich den Beitrag geschrieben hab, als auch ein großer Teil meines Umfeldes dort. Niemand von denen ist ein Sozialverlierer, Amokläufer, Waffennar, Zivilstentöter, Dumm oder Aggresiv. Die einen haben ihr Abitur gemacht, die anderen führen mittlerweile eine Firma und die anderen haben alle eine sehr gute Ausbildung. Niemand redet Krieg schön, steht auf Krieg oder sonst was. Ich bin vorallem nicht Kriegsbejahend, da mein Vater selber fast im Krieg gefallen wäre.

deXXXa
10.04.2012, 19:02
Ich habe den Beitrag zusammen mit einem Freund meines Vaters geschrieben, ...

Sorry, aber das kann ich so nicht glauben. Du schreibst nur von deinen Quellen, deiner Meinung usw. ... wenn "ein Freund" mitgeschrieben hätte, hätte er ja direktes Wissen über zB. die Beliebheit der Soldaten in Afghanistan. Aber du schreibst nur "meine Quellen".

Dein ganzer Beitrag liest sich so als wärst du jemand der die Bundeswehr ganz super toll findet und alles weiss ohne selbst je dort gewesen zu sein. Ich bin ja auch nicht der einzige der das Wort "Tastatursoldat" passend findet ;)

Bayernfan
10.04.2012, 19:23
Darüber kann man streiten. Wir hätten ja auch 2001 wegsehen können, dann hätten wir das Schlammassel jetzt nicht. Findest du nicht, das intl. Terrorismus bekämpft werden sollte? Egal wo?

Das WTC in die Luft zu jagen ist Terrorismus, aber Städte in Afghanistan zu bombadieren obwohl Zivilisten dort sind ist legetim?


Libyen und Syrien gehen uns nichts an. Da bekämpfen die einen Terroristen (Gadaffi, in Syrien Assad) die anderen Terroristen (In Libyen und Syrien jewals die "Freiheitskämpfer", die ebenso willkürlich Leute ermorden). Aber Ruanda war ein Völkermord. Würdest du dich freuen, wenn die einen Bevölkerungsgruppe hier in Deutschland plötzlich den Rest der BRD abschlachtet und keiner von außen Hilft?

Das hatten wir in Deutschland so ähnlich mal, die größten Empörungen kammen nach dem Krieg, bzw. als Deutschland das Ausalnd angegriffen hat.

Die Betroffenen in Ruanda jedenfalls waren sehr froh, dass die Bundeswehr da war. Aber all diese Konflikte Libyen, Syrien, Ruanda, Irak und Afghanistan lassen sich nicht wirklich vergleichen. In Libyen haben wir uns nicht eingemischt, wir haben lediglich in OP Pegasus die deutschen Staatsbürger rausgeholt. In Syrien ebenfalls nicht. Irak haben wir auch (zG) nicht teilgenommen. Im Irak wurde nix dafür getan, dass Land wieder aufzubauen. In Afghanistan schon...

Wie willst du ein Land aufbauen oder die Bevölkerung retten wenn sie sich gegensietig umbrigen und die Sachen zerstören?

Ich habe den Beitrag zusammen mit einem Freund meines Vaters geschrieben, welcher gerade vor wenigen Wochen (verletzt) aus A'stan heimgekommen ist. Von daher bin ich weder Tastensoldat noch sonst was. Wenn ich sowas schon schreibe, habe ich auch gründe dazu. Kriegsbeschönigend ist hier garnix, ich habe nicht einmal gesagt, dass ich Krieg toll finde und Hurra und Co. (Was ich auch nicht finde und niemals tun werde). Du hast Recht, ich persönlich war nicht in Afghanistan, allerdings war, sowohl der, mit dem ich den Beitrag geschrieben hab, als auch ein großer Teil meines Umfeldes dort. Niemand von denen ist ein Sozialverlierer, Amokläufer, Waffennar, Zivilstentöter, Dumm oder Aggresiv. Die einen haben ihr Abitur gemacht, die anderen führen mittlerweile eine Firma und die anderen haben alle eine sehr gute Ausbildung. Niemand redet Krieg schön, steht auf Krieg oder sonst was. Ich bin vorallem nicht Kriegsbejahend, da mein Vater selber fast im Krieg gefallen wäre.

siehe Fett geschrieben

jlaudan
10.04.2012, 23:57
Sorry, aber das kann ich so nicht glauben. Du schreibst nur von deinen Quellen, deiner Meinung usw. ... wenn "ein Freund" mitgeschrieben hätte, hätte er ja direktes Wissen über zB. die Beliebheit der Soldaten in Afghanistan. Aber du schreibst nur "meine Quellen".

Dein ganzer Beitrag liest sich so als wärst du jemand der die Bundeswehr ganz super toll findet und alles weiss ohne selbst je dort gewesen zu sein. Ich bin ja auch nicht der einzige der das Wort "Tastatursoldat" passend findet ;)

Ich kann dir gerne seine Kontaktdaten geben, falls du scharf darauf bist.