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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Katastrophe bei der Love Parade - 21 Tote, über 500 Verletzte



Wolverine
24.07.2010, 21:33
Aus der Millionenparty wurde ein Alptraum: Bei der Love Parade in Duisburg sind mindestens neun Frauen und sechs Männer ums Leben gekommen. Sie wurden bei einer Massenpanik in einem Tunnel erdrückt. Hunderttausende feierten weiter, die Musik dröhnte, viele wussten noch nichts von dem Unglück.

Katastrophe bei der Love Parade: Mindestens 15 Menschen sind an diesem Samstagnachmittag bei einer Massenpanik in Duisburg ums Leben gekommen. Sie hatten gegen 17 Uhr versucht, auf das Gelände zu gelangen, auf dem die Love Parade stattfindet. In einem Tunnel zum Festivaleingang kam es zur Panik, nachdem das Gelände gerade gesperrt worden war und es kein Durchkommen mehr gab.

Die Zahl der Toten wird inzwischen mit 15 angegeben, neun Frauen und sechs Männer. Viele Menschen mussten wiederbelebt werden, mehr als hundert wurden verletzt. Wie hoch die Zahl der Opfer liegt, ist Stunden nach dem Unglück unklar.

Ein Augenzeuge sagte dem Nachrichtensender n-tv, der Tunnel habe wie eine "Falle" gewirkt. "Überall lagen Menschen auf dem Boden herum. So stelle ich mir Krieg vor." Und weiter: "Die Menschenmenge, die nachrückte, die lief einfach über die am Boden liegenden drüber. Also eine richtige Massenpanik." Die Polizei habe versucht, in den Tunnel vorzudringen, um die am Boden liegenden Menschen herauszuziehen. "Es war aber zu voll, die Polizei hat die Menschen nicht herausbekommen, es war nichts zu machen."

Polizeihauptkommissar Jürgen Kiskemper nannte die Situation "sehr chaotisch". Die Ursache der Panik sei noch unklar, sagte Kiskemper. "Wir müssen noch aufklären, was da war."

Auch lange nach dem Unglück wummerten die Bässe - die Veranstalter entschieden sich zunächst dagegen, die Musik einfach abzustellen oder leiser zu drehen. Offenbar hatten sie Angst vor einer weiteren Panik. "Der Krisenstab der Stadt Duisburg hat sich entschlossen, aus Sicherheitsgründen die Veranstaltung zurzeit nicht zu beenden", sagte Stadtsprecher Frank Kopatschek.

Die Helfer und Retter standen vor einer gigantischen Aufgabe: Wie bringt man Hunderttausende Menschen, viele betrunken und ahnungslos, dazu, das Gelände ruhig und sicher zu verlassen? 1200 Polizisten waren in Einsatz, aber die Zahl der Raver, die in Duisburg ihren Spaß suchten, lag bei rund einer Million.


Rettungskräfte versuchten, sich durch die tanzende Menschenmassen zu kämpfen. Polizei- und Rettungswagen rückten auf der benachbarten Schnellstraße zum Großeinsatz an. Sanitätshubschrauber landeten auf der Autobahn. Notzelte wurden direkt auf der Autobahn aufgebaut.

Nach Angaben des WDR waren Raver über die gesperrte Autobahn A59 neben dem Festivalgelände am alten Güterbahnhof gelaufen, dann bogen sie in den Tunnel in der Karl-Lehr-Straße. Dieser wurde zum Nadelöhr, dort kam es zu der Massenpanik. Einige Besucher wollten die Party schon verlassen - während viele andere gerade zur Schlussveranstaltung drängten.

Die Notausgänge des Geländes wurden nach dem tragischen Unfall geöffnet, sagte Kopatschek. Die Zuschauer wurden über die Autobahn 59 und die Anschlussstelle Hochfeld geführt. Alle neu ankommenden Besucher wurden am Hauptbahnhof angehalten und aufgefordert, wieder umzukehren. Dort spitzte sich die Lage zunächst zu, nachdem immer mehr Teilnehmer dorthin drängten. Der Zugverkehr in Richtung Süden wurde kurz nach 18 Uhr gestoppt, gegen 19 Uhr fuhren die ersten Züge wieder ab.



Hierhin können wir unsere Diskussion verlagern.

Onsche
24.07.2010, 22:05
Die Organisation hat auf ganzer Linie versagt. Für mich liegt die Verantwortung klar bei den Organisatoren, sowas hätte nie passieren dürfen. Das wird ein schönes Geplänkel im nächsten Jahr.;)

fifa_freak
24.07.2010, 22:12
Die Organisation hat auf ganzer Linie versagt. Für mich liegt die Verantwortung klar bei den Organisatoren, sowas hätte nie passieren dürfen. Das wird ein schönes Geplänkel im nächsten Jahr.;)

...wenn es sie dann noch gibt...

DARK-THREAT
24.07.2010, 22:23
Ich finde allgemein schade, was aus dieser Demonstration geworden ist. Nämlich nurnoch eine Party ohne Skrupel... und alle machen mit.
Ist Dr. Motte, Marusha etc überhaupt noch vertreten, und wird am Ende in die Muschel gepustet?

Wirklich schade aber natürlich, was heute passiert ist. Aber die Infrastruktur im Ruhrgebiet ist nunmal nicht dafür ausgelegt, da war und ist Berlin am Besten für geeignet.

Peace.

White_Shadow
24.07.2010, 22:35
Ich denke die Loveparade wird verboten, die sollte doch schonmal verboten werden wenn ich mich richtig erinnere.
Also, sowas darf nicht passieren.

Mein Bruder war auch dort, ihm ist zum Glück nichts passiert, aber die kommen alle nicht so leicht nach Hause, weil die Züge nicht fahren/fuhren.

Onsche
25.07.2010, 10:43
"Leben kommt und es vergeht -
Gottes Wahrheit nur besteht.
Gesegnet wer in stillen Stunden,
seinen Weg zu Gott gefunden."

"Ruhe in Frieden!"

Vossi14
25.07.2010, 12:25
mittlerweile 19 tote
342 verletzte
loveparade wird nich weiter geführt...
live konverrenz läuft noch:
http://www.n-tv.de/mediathek/livestream/

Andy
25.07.2010, 16:00
Berlin war ja noch vertretbar, aber Duisburg ging voll in die Hose, das war's wohl mit der Veranstaltung.

Onsche
25.07.2010, 16:29
Berlin war ja noch vertretbar, aber Duisburg ging voll in die Hose, das war's wohl mit der Veranstaltung.
Das wars definitiv, wurde heute vom Veranstalter bekannt gegeben. Der Witz an der Sache ist, diese Hirnis wissen nicht mal richtig wie es dazu kam, immer nur Vermutungen und der Eine schiebt es auf den anderen. Also solch eine Fahrlässigkeit ist echt kaum zu glauben. Da willst nur schön feiern und was passiert?... Wir in Österreich sind auch ziemlich fassungslos, vor allem über Tatsache das sowas heute noch passiert. Echt, die ganzen Fuzis von oben haben so eine große Klappe und wenn sowas geschieht kriegt keiner mehr sein Maul auf. Lol, und jetzt wird die Loveparade zur Geschichte, es müssen wohl immer erst genügend Menschen sterben bevor man handelt.:dash1::dash1::dash1:

DARK-THREAT
25.07.2010, 16:37
Warum hatte man Berlin verboten? Weil man angeblich den Tiergarten beschmutzte, und die Anwohner dagegen waren.
Gleichzeitig stelle ich mich dann aber die Frage, warum man auf der Straße zum 17. Juli dann 4 Wochen EM/WM-Fanmeilen erreichtet, den CSD Jährlich vorbeiziehen lässt....

Aber das Foto sagt Alles:
http://s1.directupload.net/images/100725/temp/6kf3ofya.jpg (http://s1.directupload.net/file/d/2231/6kf3ofya_jpg.htm)

Peace.

fifa_freak
25.07.2010, 20:08
Ich verstehe einfach nicht, wie man etwas so ******* planen kann.

Es ist doch klar, dass knapp 1,5 Mio. Menschen ca. kommen und somit auch, dass davon ca. 4/5 gleichzeitig auf dem Gelände sein könnten - wobei man natürlich bei solchen Großveranstaltungen immer mit viel mehr Leuten, also quasi mit ca. 2 Mio. planen müsste.

Einen Eingang für so viele Leute, das musste einfach schief gehen. Ohne Polizeiüberwachung (außer die Hubschrauber zur Verfolgung des Massenstroms), ohne eine gescheite Infrastruktur, ohne ein großes Notquatier für Sicherheits- und Einsatzkräfte...

Und dann reden sich alle noch raus bei der Pressekonferenz, gerade der Polizeibeauftragte.

PauleFCB
26.07.2010, 21:16
Zahl der Todesopfer auf 20 gestiegen

Menschenmassen auf der Rampe vor dem Gelände
Die Zahl der Todesopfer hat sich am Montagabend von 19 auf 20 erhöht, wie die Staatsanwaltschaft Duisburg bestätigte. Es handele sich um eine 21-jährige Frau. Nach Polizeiangaben vom Montagnachmittag (26.07.10) sind bei der Loveparade 511 Menschen verletzt worden. 283 von ihnen kamen ins Krankenhaus, die meisten von ihnen sollen die Kliniken nach kurzer Behandlung wieder verlassen haben. Allerdings soll es sich dabei nicht nur um Folgen der Massenpanik handeln, unter den Verletzten seien auch Besucher, die wegen Alkohol- oder Drogenmissbrauch ärztliche Hilfe brauchten. Am Montagnachmittag befanden sich laut Polizei 43 Besucher in stationärer Behandlung.

Ganzen Artikel lesen: Klick (http://www.wdr.de/themen/panorama/unfall07/loveparade/100726b.jhtml)

Wolverine
26.07.2010, 23:49
Wird imemr shclimmer.:negative:

White_Shadow
27.07.2010, 02:45
Ja, ich verstehe einfach nicht wie doof man sein muss.
Es ist ja nicht so das man das nicht hätte erwarten können. Duisburg hätte es ablehnen müssen.
In Berlin war eigentlich der beste "Austragungsort", da dort ja die Ausweichmöglichkeiten in den Tierpark sind.
Aber naja, nur aus solchen Tragödien lernen diese Leute anscheinend. :dash1:

Steve-0
04.08.2010, 22:56
…und schuld bist du!

Von Andrea Brandt und Jörg Diehl (joerg_diehl@spiegel.de)

An die Sondersitzung des Düsseldorfer Innenausschusses waren große Hoffnungen geknüpft: Die Politiker sollten die Hintergründe der Love-Parade-Katastrophe aufklären. Doch die Runde kam über plumpe Schuldzuweisungen nicht hinaus.

Düsseldorf - Es war am Dienstagabend um 22.10 Uhr, als ein Bote an der Hauptpforte des Düsseldorfer Innenministeriums einen Packen Papier abgab. 37 Seiten, erstellt von einer renommierten Wirtschaftskanzlei und adressiert an den Staatssekretär im Hause, nahmen die Wachhabenden mit interessiertem Blick entgegen. Es war die erwartete Rechtfertigungsschrift der Stadt Duisburg.

Dieser Zwischenbericht, der den 25 Mitgliedern des Innenausschusses nun zu ihrer Love-Parade-Sondersitzung am Mittwochmittag vorgelegt wurde, ist ebenso eindeutig in seiner Aussage wie in seiner Absicht: Die Verwaltung habe "keine allgemeine oder gar übergeordnete Zuständigkeit für die Sicherheit der gesamten Veranstaltung" gehabt, heißt es in dem Dokument, für das die Juristen der Kanzlei Heuking, Kühn, Lüer, Wojtek nach eigenen Angaben 35 Ordner mit Akten eingesehen und Beamte der Stadt befragt hatten. Duisburg sei nicht zuständig gewesen "für Sicherheit und Ordnung im Zusammenhang mit dem Ablauf der Veranstaltung am 24.07.2010, insbesondere nicht für die Regulierung der Besucherströme auf der Karl-Lehr-Straße, im Tunnel und auf dem Veranstaltungsgelände. Dies oblag dem Veranstalter und der Polizei", schrieben die von der Stadt beauftragten Rechtsanwälte.

Es gebe derzeit "keine Erkenntnisse" darüber, dass die Mitarbeiter der Stadt ihre gesetzlichen Pflichten verletzt und "auf diese Weise zum Unglück beigetragen oder es gar verursacht hätten". Allerdings zeigten die Recherchen der Verwaltung, dass "Dritte" - gemeint sind wohl die Love-Parade-Veranstalter um den McFit-Betreiber Rainer Schaller - gegen Vorgaben und Auflagen verstoßen hätten. "Wir können nicht ausschließen, dass diese Verstöße im Zusammenhang mit dem Unglück relevant geworden sind", heißt es in dem Zwischenbericht.
Demnach hätten aber auch geparkte Polizeifahrzeuge die Rampe deutlich verschmälert, so die Verwaltung. Dabei sei die Fläche als Fluchtweg gekennzeichnet und nicht als Abstellplatz gedacht gewesen. Auf dem Video der Überwachungskamera 13 ist allerdings zu sehen, dass die dort stehenden Wagen keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Entstehung des tödlichen Gedränges gehabt zu haben scheinen. (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,710141,00.html)
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) nahm die Polizei daher erneut in Schutz und bekräftigte seine bereits in der vergangenen Woche erhobenen Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung: Es bestehe der Verdacht, dass sie die Einhaltung der Auflagen nicht kontrolliert habe.
"Ich werde nicht zulassen, dass die Polizei als Sündenbock für die Fehler und Versäumnisse anderer herhalten muss", so Jäger in der Sondersitzung des Ausschusses. "Es ist schäbig, erst die Polizei um Hilfe zu rufen, weil die Veranstaltung aus dem Ruder läuft, und ihr dann auch noch den Schwarzen Peter zuzuschieben."

Polizeiinspekteur Dieter Wehe erklärte, die Ordner des Veranstalters hätten Anweisungen und Vereinbarungen nicht umgesetzt. Als zur Minderung des Besucherstroms nach Abstimmung eine Polizeikette gebildet worden sei, hätten die Security-Leute nicht wie vereinbart den Zulauf in die Tunnel begrenzt, sondern sogar erhöht. Die nachdrängende Menschenmenge habe den Druck gesteigert.
Für Innenminister Jäger ist klar: "Wenn das Sicherheitssystem des Veranstalters funktioniert, muss die Polizei nicht zur Hilfe gerufen werden." Der aus Duisburg stammende Politiker sicherte jedoch zu, sämtliche Vorwürfe gegen die Beamten aufzuklären. Gleichzeitig deutete er an, dass es auch bei der Polizei zu Irrtümern gekommen sein könnte: "Es ist unwahrscheinlich, dass ein Einsatz dieser Dimension fehlerfrei verläuft."
Jäger forderte zudem bessere und verbindliche Qualitätsstandards für Sicherheitsfirmen bei Großveranstaltungen. "Wir werden Wege finden müssen, zu unterbinden, dass an der Sicherheit gespart wird."
Dem Veranstalter und der Stadt Duisburg warf Jäger vor, bei der Aufklärung der Unglücksursachen nicht mitzuarbeiten. Es werde gemauert. Auch Ausschussmitglieder kritisierten, dass ihre Fragen von der Stadt nicht beantwortet worden seien. "Ich glaube, dass die Diskussion über die Love-Parade noch monatelang dauern wird", sagte Jäger.

"Wer hat wann Fehler gemacht?"

Die Oppositionsparteien CDU und FDP hatten den Innenminister insgesamt fast hundert Fragen vorgelegt. Mit den Antworten des Innenministers seien sie jedoch nicht zufrieden, sagte der CDU-Politiker Peter Biesenbach SPIEGEL ONLINE am Rande der Sitzung. Seine Fraktion wolle daher in den nächsten Wochen entscheiden, ob sie die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses verlangen werde. Auch der FDP-Politiker Horst Engel behält sich diese Möglichkeit vor: "Wir werden die nächste Sitzung am 2. September abwarten. Ein Untersuchungsausschuss gehört weiter ernsthaft zu unserem Instrumentenkasten." Und die Linke Anna Conrads erklärte, sie interessierten vor allem drei Fragen: "Wer hat wann Bedenken am Konzept der Love Parade in Duisburg ignoriert? War das Sicherheitskonzept rechtlich überhaupt genehmigungsfähig? Wer hat wann an der Rampe und an den Schleusen Fehler gemacht?"
Gesucht werden also weiterhin Antworten.
Quelle (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,710193,00.html)

Keine Toten - theoretisch

Von Bernd Dörries

Hat die Polizei alles richtig gemacht? Wer war auf der Rampe für die Sicherheit verantwortlich? Die wichtigsten Fragen und Antworten aus der ersten Sitzung des NRW-Innenausschusses zur Katastrophe von Duisburg.
Der Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags hat sich am Mittwoch zum ersten Mal mit dem Unglück auf der Loveparade in Duisburg (http://www.sueddeutsche.de/thema/Duisburg) beschäftigt, bei dem 21 Menschen starben.

Die Stadt schickte keinen Vertreter, sondern eine anwaltliche Stellungnahme, die der Polizei (http://www.sueddeutsche.de/thema/Polizei) und dem Veranstalter die Schuld an der Katastrophe gibt.
Innenminister (http://www.sueddeutsche.de/thema/Innenminister) Ralf Jäger (SPD) schilderte den Abgeordneten hingegen Verfehlungen von Stadt und dem Organisator.
Hier die wichtigsten Fragen:

Hat die Polizei alles richtig gemacht?

Innenminister Jäger (http://www.sueddeutsche.de/thema/J%C3%A4ger) sagte im Ausschuss, bei einer solch großen Veranstaltung sei es gar nicht möglich, dass die Polizei immer richtig gehandelt habe. Dann aber sprach er nur davon, was alles funktionierte am Unglückstag.
Das Wort Fehler kam in seinen Ausführungen nicht vor. Der CDU-Abgeordnete Peter Biesenbach will aber geklärt wissen, warum die Polizei nicht viel früher eingriff, als klar war, dass es im Tunnel (http://www.sueddeutsche.de/thema/Tunnel) und auf der Rampe zu einer kritischen Situation kommen würde.

Wer war auf der Rampe zum Gelände für die Sicherheit (http://www.sueddeutsche.de/thema/Sicherheit) verantwortlich? Was passierte im Container vor der Rampe, von dem aus die Besucherströme geleitet werden sollten?

Für den Bereich des Veranstaltungsgeländes und der zum Unglückszeitpunkt überfüllten Zugangstunnel sei neben dem Loveparade (http://www.sueddeutsche.de/thema/Loveparade)-Veranstalter auch die Polizei zuständig gewesen, schreiben die Anwälte der Stadt Duisburg. Die Polizei sagt jedoch, sie habe im Tunnel und auf dem Veranstaltungsgelände "ihre eigenen Aufgaben gehabt", Aufnahme von Diebstählen und Fällen von Körperverletzung. Nur vier Hundertschaften befanden sich auf dem Gelände der Loveparade. In einem Container am Fuß der Rampe saß der Crowd-Manager des Veranstalters mit einem Verbindungsbeamten der Polizei. Sie sollten bei Besucherstaus in der Rampe die Schließung der Tunnel veranlassen. Wie Dieter Wehe, der Inspekteur der Polizei am Mittwoch sagte, hatte der Verbindungsbeamte der Polizei zwar ein Funkgerät dabei - das funktionierte in einer kritischen Zeit zwischen 15.16 und 15.30 Uhr aber nicht, weil das Netz überlastet war. Auch mit dem Handy gab es keinen Empfang.Quelle (http://www.sueddeutsche.de/panorama/katastrophe-bei-der-loveparade-keine-toten-theoretisch-1.984227)

Hat die Polizei frühzeitig gewarnt?


(http://www.sueddeutsche.de/thema/Polizei)Polizei (http://www.sueddeutsche.de/thema/Polizei) und Feuerwehr behaupten nach der Katastrophe, schon immer vor einem Unglück am Tunnel gewarnt zu haben. Stimmt das?

Nach Angaben der Stadt Duisburg (http://www.sueddeutsche.de/thema/Duisburg) gab es im Vorfeld der Loveparade 16 Sitzungen des Arbeitskreises Sicherheit, dem auch Angehörige der Feuerwehr und der Polizei angehörten. Bei keiner Sitzung habe es Kritik der Polizei gegeben. Die Sicherheitskräfte hätten sogar einen fünfstündigen Workshop durchgeführt, bei dem alle Krisenszenarien durchgespielt worden seien, auch der Stau an der Rampe. In der Theorie gab es keine Toten. Innenminister Jäger sagte hingegen, die Polizei habe mehrfach Kritik am Konzept geübt und noch unmittelbar vor der Veranstaltung die Eingangsschleusen zum Tunnel verlegt und eine bessere Sicherung zum Bahndamm hin angemahnt.

Hat die Stadt die Genehmigungen (http://www.sueddeutsche.de/thema/Genehmigung) leichtfertig vergeben? Hat sie ihre eigenen Auflagen auch kontrolliert?

Die Stadtverwaltung spricht sich in dem von ihr selbst in Auftrag gegebenen Gutachten von aller Schuld frei. Was sie jedoch nicht erwähnt, ist, dass es in der Verwaltung massiven Widerstand gegen die Genehmigung der Loveparade (http://www.sueddeutsche.de/thema/Loveparade) gab. Ein Dezernatsleiter zum Beispiel weigerte sich, eine Genehmigung zu unterschreiben. Das ganze Genehmigungsverfahren war von großer Hektik und von Schlampereien seitens des Veranstalters geprägt. Die entscheidende Genehmigung wurde erst wenige Stunden vor der Veranstaltung erteilt, weil bis dahin noch Details der "Entfluchtungsanalyse" fehlten.

Welche Fehler hat der Veranstalter gemacht?

Der Veranstalter und Fitnessunternehmer Rainer Schaller schickte keinen Vertreter und kein Gutachten an den Ausschuss. Land, Polizei und Stadt Duisburg sind sich weitgehend einig, dass Schaller die Hauptschuld trägt. Innenminister Jäger warf ihm vor, im Bereich von Rampe und Tunnel (http://www.sueddeutsche.de/thema/Tunnel) viel weniger eigene Ordner eingesetzt zu haben als versprochen. Die Anwälte der Stadt berichten in ihrem Gutachten, dass der Veranstalter selbst bei Überfüllung der Tunnel handeln wollte, dies aber unterließ: "In der Szenarienbeschreibung bei Überfüllung ist als Verantwortlicher der Veranstalter gekennzeichnet." Der Veranstalter habe am Unglückstag zudem mehrfach zu "ordnungsgemäßem Handeln" aufgefordert werden müssen. Nach Ansicht der Polizei hätten die privaten Sicherheitsdienste von Schaller zwei Schleusen zum Tunnel geöffnet, als dieser wegen Überfüllung längst abgeriegelt gewesen war. Damit hätten noch mehr Menschen auf die ohnehin überfüllte Rampe gedrückt. Der FDP-Abgeordnete Horst Engel sagte, das Sicherheitskonzept der Veranstalter sei schöngerechnet worden und gehe von einer viel zu großen Zahl von Menschen aus, die durch die Tunnel auf das Gelände der Loveparade geschleust werden könnten. Quelle (http://www.sueddeutsche.de/panorama/katastrophe-bei-der-loveparade-keine-toten-theoretisch-1.984227-2)

Diddi
07.08.2010, 13:19
"Crowd Manager" der Loveparade gibt Fehler zu


Erstmals hat ein Verantwortlicher der Duisburger Loveparade öffentlich über eigene Fehler gesprochen. Und die Vorgehensweise der Polizei kritisiert.

Erstmals hat ein Verantwortlicher der Duisburger Loveparade öffentlich Fehler eingeräumt. „Ich hätte dringlicher auf die Probleme hinweisen müssen“ sagte der Psychologe Carsten Walter in einem Interview mit dem „Spiegel“. Walter sollte während der Veranstaltung als sogenannter Crowd-Manager die Besucherströme auf dem Veranstaltungsgelände regulieren.

Schon Stunden bevor die 21 Opfer von den Menschenmassen erdrückt wurden, habe er das Gefühl gehabt, dass etwas schieflaufe, sagte Walter dem „Spiegel“. Er habe aber nicht die Entscheidungskompetenz gehabt, das Gelände abzuriegeln. Forscher der Bergischen Universität Wuppertal teilten am Samstag mit, dass sie die Besucherströme bei der Loveparade untersuchen wollen, um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen.

In der Duisburger Stadtspitze herrscht weiterhin Streit. Baudezernent Jürgen Dressler erhob in einem internen Brief an seine Mitarbeiter Vorwürfe gegen Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU). In dem Brief, über den am Samstag die „Rheinische Post“ berichtete, schreibt Dressler demnach, es fehle der Verwaltung an einer geordneten Führung. Außerdem sei „eine klare Strategie zur Behebung der Krise nach dem Unglück nicht erkennbar“.

Oberbürgermeister Sauerland bestritt dies. In einer Mitteilung der Stadt Duisburg schrieben er, der Stadtdirektor und drei Beigeordnete, dass die Arbeit der Verwaltungsvorstandskonferenz reibungslos verlaufe. „Leider hat der Beigeordnete Dressler an den letzten Vorstandssitzungen nicht regelmäßig teilgenommen.“ Crowd-Manager Walter erhob im „Spiegel“ schwere Vorwürfe gegen die Polizei.

So hätten er und ein Beamter „geschätzte 45 Minuten“ benötigt, die Polizeiführung zu erreichen. Das Problem sei gewesen, dass der Polizist „definitiv“ kein Funkgerät gehabt habe und das Handynetz überlastet gewesen sei. Damit widersprach er der Darstellung der Polizei im Düsseldorfer Landtag.

Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller hat unterdessen bei einem Unfall nahe Berg im bayerischen Landkreis Hof einen Sportwagen zu Schrott gefahren.

Der 41-Jährige saß alleine in dem weißen Lamborghini. Er wurde nicht verletzt. „Er war zu schnell unterwegs bei Regen“, sagte ein Polizeisprecher in Bayreuth. Der Schaden an seinem Wagen wurde auf 100.000 Euro geschätzt.

Quelle: www.welt.de (http://www.welt.de)

Andy
07.08.2010, 21:35
Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller hat unterdessen bei einem Unfall nahe Berg im bayerischen Landkreis Hof einen Sportwagen zu Schrott gefahren.

Was hat der auch bei mir zu Hause zu suchen:ireful: