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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spätes 1:1 gegen Finnland beschließt WM-Quali



Meckpommi
14.10.2009, 22:20
Nach einem schwachen Spiel zum Abschluss der WM-Qualifikation trennte sich Deutschland in Hamburg 1:1 (0:1) von Finnland. Lukas Podolski glich erst in der Schlussminute für die DFB-Elf aus, die erneut mit großem Unmut von den Fans leben musste.
Jonatan Johansson hatte Finnland vor 51.500 Fans in der HSH Nordbank Arena schon in der elften Minute in Führung geschossen. Deutschland tat sich im ungewohnten 4-3-3 lange sehr schwer und kam erst in den Schlussminuten zu echten Torchancen.
Joachim Löw änderte für die Kür sein Moskauer Team auf sechs Positionen. Mario Gomez und Cacau kamen in einen Drei-Mann-Sturm, Miroslav Klose blieb ebenso draußen wie Bastian Schweinsteiger. An Stelle des Bremers Mesut Özil durfte der Hamburger Lokalmatador Piotr Trochowski im zentralen Mittelfeld auflaufen, zumal der andere HSV-Kandidat Jerome Boateng nach seiner Ampelkarte von Moskau nicht zur Verfügung stand und durch Andreas Beck vertreten wurde. Auch in der Innenverteidigung wurde dem Hamburger Publikum kein Bremer zugemutet, Arne Friedrich spielte an Stelle von Per Mertesacker. Schließlich spielte Thomas Hitzlsperger für Simon Rolfes im defensiven Mittelfeld.

Deutsche Elf im Oranje-System

Finnlands Trainer Stuart Baxter, für dessen Team es um genauso wenig ging wie für die DFB-Elf, nahm nur drei Änderungen gegenüber dem 2:1-Sieg über Wales vom Wochenende vor. Für Petri Pasanen, Hannu Tihinen und Joonas Kolkka spielten Veli Lampi, Kasper Hämäläinen und Markus Heikkinen.
Die Skandinavier begannen gegen die ungewohnte 4-3-3-Formation der Deutschen mutig und offensiv und nutzten immer wieder den Platz auf den Flügeln, um ihre Angriffe vorzutragen. So auch in der elften Spielminute, als Jonatan Johansson das 1:0 für die Gäste erzielte. Roni Porokara von Örebro SK hatte sich auf der linken Seite gegen Beck durchgesetzt, seine Flanke wurde von Roman Eremenko per Kopf abgelegt, und der ehemalige Premier League-Stürmer Johansson staubte aus kurzer Distanz ab.
Die deutsche Elf tat sich auch nach dem überraschenden Rückstand schwer, echte Chancen herauszuspielen. Das lag an den gut gestaffelten Finnen ebenso wie an den fehlenden Anspielstationen im Zentrum, in dem Trochowski als nominell einziger offensiver Mittelfeldakteur keine Impulse setzen konnte und oft auf die Flügel auswich. Eine echte Torchance erspielten sich die Adlerträger vor der Pause gar nicht, denn ein Solo von Gomez in den Strafraum wurde von der finnischen Abwehr gestoppt, bevor der Münchner zum Abschluss kam.

Pfiffe vor, während und nach der Halbzeit

Wer das deutsche Länderspielpublikum kennt, den wird nicht verwundern, dass der Kredit der Helden von Moskau bei den Hamburger Zuschauern nur für 20 Minuten Wohlwollen ausreichte. Dann begannen die ersten Pfiffe, die sich bis kurz vor der Pause zu einem gellenden Pfeifkonzert auswuchsen. Auch der Gang in die und aus den Kabinen wurde von lauten Unmutsbekundungen begleitet. Zum Jubel gab die Leistung der DFB-Elf indes auch keinen Anlass. Aber welcher Clubfan würde nach acht Siegen und einem Unentschieden in Folge bei der ersten kleinen Schwächephase anfangen zu pfeifen?

Die zweite Spielhälfte begannen die Deutschen mit Özil und Christian Gentner an Stelle von Hitzlsperger und Michael Ballack. Lukas Podolski ließ sich auf die linke Mittelfeldseite zurückfallen, Cacau und Gomez gaben in der nun als 4-4-2 interpretierbaren Formation die Sturmspitzen. Begleitet von den verzweifelten Versuchen der positiver gestimmten Fans, die mexikanische Welle zu initiieren, lief das Spiel durch die Mitte in der DFB-Elf dank Özil nun etwas besser, aber immer noch nicht in WM-Form. Die besseren Chancen hatten zunächst wieder die Finnen, die zwar zweimal an der gut funktionierenden deutschen Abseitsfalle scheiterten, einmal aber durch Routinier Jari Litmanen immerhin zum Kopfball kamen (52.), den Adler entschärfen konnte.
Feldüberlegen waren nun die Gastgeber, weiterhin aber blieben Großchancen Mangelware, weil Gomez ein ums andere Mal ins Abseits lief und Cacau die letzte Entschlossenheit, sich unbedingt einen Platz im WM-Kader erkämpfen zu wollen, vermissen ließ. Als Mario Gomez in der 77. Minute gegen Klose ausgetauscht wurde, durften die Nörgler dann noch einmal aus voller Kehle pfeifen. Auf dem Platz hatte sich das bewahrheitet, was man zwischen den Zeilen schon aus Löws Ansage: "Ich sehe nicht, dass man in den nächsten drei Spielen schon die WM-Elf einspielen muss" hätte herauslesen können: Es ging um Experimente und darum, vielen Spielern eine Chance zu geben, sich für den Kader zu empfehlen.

Klose kam, sah und assistierte

Sich darüber in diesem sportlich bedeutungslosen Match zu ereifern ist ungefähr so sinnvoll wie Spannung und Dramatik im Freien Training eines Formel 1-Rennens zu erwarten. Trotz dieser Rahmenbedingungen ergaben sich in den letzten zehn Minuten dann doch noch die besten deutschen Chancen des Spiels. Der eingewechselte Klose, der in 13 Minuten mehr Gefahr heraufbeschwor als Gomez in 77, köpfte nach einer Kerze von Markus Heikkinen aus kurzer Distanz, Jussi Jääskeläinen im finnischen Tor parierte. Kurz darauf traf Özil noch das Außennetz.
In der Schlussminute gelang Deutschland dann doch noch der Ausgleich, und wie dieser Treffer von Lukas Podolski fiel, war sinnbildlich für den gesamten Abend. Özil konnte links den von Jääskeläinen nach Heiko Westermanns Schuss nicht gut abgewehrten Ball nicht kontrollieren. Den ungewohnten Stockfehler bügelte der Bremer mit einem Heber Richtung langer Pfosten aus, wo Klose allerdings das Duell gegen Johansson verlor. Dann trat der finnische Stürmer aber auf den Ball, Klose bedankte sich und schob den Ball wieder vors Tor, wo Lukas Podolski abstaubte.
In der Nachspielzeit wäre Klose nach einem Özil-Freistoß fast noch zum Siegtor per Kopf gekommen, aber das wäre dem Spiel dann doch nicht ganz gerecht geworden. Nach dem Schlusspfiff gab es dann wieder die obligatorischen Pfiffe der Unverbesserlichen, die wohl selbst nach dem WM-Titel noch etwas auszusetzen hätten - in der besten Tradition des Hamburger Publikums, das vor dem Triumph von 1974 das Vorrunden-3:0 gegen Australien nicht überzeugend genug fand.
Jogi Löw hat bis zur Endrunde in Südafrika noch genug Zeit, seine Mannschaft einzuspielen und feinzutunen. Uns bleibt inzwischen nur die Frage: Warum pfeift eigentlich nie jemand bei Waldis WM-Club?


Daniel Raecke


Quelle : http://www.sportal.de (http://www.sportal.de/)


Solche Spiele sollte es nicht öfter geben :yes:


Gerade jetzt sollte Löw anfangen Nieten aus zu sortieren :)


(http://www.sportal.de/)

DARK-THREAT
14.10.2009, 22:22
Tja, so in etwa ist die deutsche Nationalmannschaft aktuell einzuschätzen.
Ja, bei mir kommt da schon etwas Schadenfreude auf. :pardon:

Peace.

Meckpommi
14.10.2009, 22:34
Schadenfreude habe ich schon länger für die übrig :D

Weil der liebe Herr Löw , ja so toll nach Leistungen aufstellt und Pappnasen wie Hitzlsperger usw immer wieder einlädt und sie keine guten Leistungen zeigen in der Bundesliga :dash1: