Meckpommi
12.08.2009, 20:33
WM verspricht Rekorde
Die Hoffnungen der deutschen Leichtathleten ruhen nach dem Debakel vor einem Jahr in Peking auf den Weltmeisterschaften im eigenen Land - die DLV-Riege will Wiedergutmachung betreiben. Doch der Berlin-Boom steht im Schatten eines Blitz-Duells.
Der Showdown der Supersprinter Usain Bolt und Tyson Gay soll die Fans bei den Weltmeisterschaften im historischen Olympiastadion ebenso von den Sitzen reißen wie Milliarden Menschen an den Fernsehschirmen.
"Ich habe noch nie eine Goldmedaille bei einer WM gewonnen", sagte der schnellste Mann auf Erden vor dem 100-Meter-Finale am Sonntag. Deshalb will Bolt "hier allen zeigen, dass das im Vorjahr bei Olympia kein Witz war und ich ein wahrer Champion bin".
Bolt unter Druck
In China rannte der Jamaikaner wie vom anderen Stern: dreimal Gold, dreimal Weltrekord - aber jetzt steht Bolt genauso unter Druck wie der mit nur einmal Bronze gedemütigte Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV). Nun versucht es der WM-Gastgeber mit neuen Talenten wie Sebastian Bayer - und Masse: 90 Teilnehmer sollen aber auch für Klasse sorgen.
Selbst größte Optimisten rechnen bestenfalls mit fünf (wie 2005 in Helsinki) bis sieben Medaillen (wie 2007 in Osaka). "Die Mannschaft ist deshalb so groß, weil die deutsche Leichtathletik einfach besser ist. Wir werden in Berlin auch erleben, dass Athleten über sich hinauswachsen", sagte DLV-Sportdirektor Jürgen Mallow vor der zweiten Heim-WM nach Stuttgart 1993.
Wenig Medaillenhoffnungen
Viele Trümpfe hat die ehemalige Leichtathletik-Großmacht ohnehin nicht - doch die wenigen müssen stechen: Weitsprung-Entdeckung Sebastian Bayer, Hochsprung-Hoffnung Ariane Friedrich, die starken Werfer um Christina Obergföll, Steffi Nerius, Betty Heidler und Robert Harting sowie die Kugelstoß-Routiniers Nadine Kleinert und Ralf Bartels. Und Diskus-Altmeisterin Franka Dietzsch? Vor ihrer zehnten WM sucht die 41-Jährige seit Wochen vergeblich ihre Form.
Verbandspräsident Clemens Prokop macht dennoch allen Mut: "In der Weltjahresbestenliste sind drei deutsche Athleten auf Platz eins, sechs auf einem der ersten drei Plätze und 38 unter den besten Zwölf. Das ist eine Ausgangssituation, wie wir sie seit vielen Jahren nicht mehr hatten", sagte Prokop. Die Absage der besten Marathon-Frau der Welt, Irina Mikitenko, hat das deutsche Team dennoch geschwächt.
2000 Athleten aus 200 Ländern
Die DLV-Asse müssen sich mit etwa 2000 Konkurrenten aus 200 Ländern auseinandersetzen - damit liegt ein Teilnehmerrekord in der Berliner Luft. In 47 Wettbewerben an neun Tagen geht es nicht nur um Gold, Silber und Bronze, sondern auch um viel Geld: Im Prämientopf des Weltverbandes IAAF liegen 7,336 Millionen US-Dollar (5,18 Millionen Euro), für einen Weltrekord gibt es gar 100.000 Dollar extra. Nur das WM-Motto ist für alle da: "Have a good time".
Nicht nur ein Sprint wie vom anderen Stern mit Bolt und die Höhenflüge von Stabartistin und Multi-Millionärin Yelena Isinbayeva aus Russland sollen die Zuschauer in ihren Bann ziehen: Heiße Duelle versprechen vor allem der Luftkampf von Ariane Friedrich gegen die kroatische Titelverteidigerin Blanka Vlasic, die beiden skandinavischen Speerspitzen Andreas Thorkildsen und Tero Pitkämäki sowie die Langstreckenläufer aus Kenia und Äthiopien.
Historische Sportstätte
Sportgeschichte haben im Olympiastadion schon viele Leichtathleten geschrieben - einer ragt heraus: Jesse Owens. Der schwarze Amerikaner hatte bei den von den Nazis missbrauchten Sommerspielen 1936 eine Sternstunde. Der 23-Jährige faszinierte die 100.000 Zuschauer, als er vor den Augen von Diktator Adolf Hitler über 100 und 200 Meter, im Weitsprung und mit der 4 x 100-Meter-Staffel als erster Athlet der Olympia-Geschichte vier Goldmedaillen gewann.
Von noch viel mehr Besuchern können sich die Marathonläufer und Geher feiern lassen. Bei der 12. WM seit Helsinki 1983 enden die Straßenwettbewerbe erstmals nicht in der Arena - sondern am Brandenburger Tor. Die WM-Macher haben sich 20 Jahre nach der Wiedervereinigung bewusst für diesen symbolträchtigen Schauplatz entschieden. Einmalig ist auch die blaue Bahn im Stadion.
Ein Zeichen setzen wollen die Funktionäre auch beim Kampf gegen Doping. Bei den umfangreichsten Kontrollen in der Geschichte der Titelkämpfe sollen über 1000 Tests durchgeführt werden: Allein vor dem ersten Startschuss sind fast 600 Blutproben vorgesehen, weitere 400 Blut- und Urintests während der WM. Die Leichtathletik kämpft in Berlin auch um ihre Glaubwürdigkeit.
Quelle : http://www.sportal.de (http://www.sportal.de/)
Das könnte wieder Wochenende wieder eine riesen Sportparty geben in Berlin :yes:
(http://www.sportal.de/)
Die Hoffnungen der deutschen Leichtathleten ruhen nach dem Debakel vor einem Jahr in Peking auf den Weltmeisterschaften im eigenen Land - die DLV-Riege will Wiedergutmachung betreiben. Doch der Berlin-Boom steht im Schatten eines Blitz-Duells.
Der Showdown der Supersprinter Usain Bolt und Tyson Gay soll die Fans bei den Weltmeisterschaften im historischen Olympiastadion ebenso von den Sitzen reißen wie Milliarden Menschen an den Fernsehschirmen.
"Ich habe noch nie eine Goldmedaille bei einer WM gewonnen", sagte der schnellste Mann auf Erden vor dem 100-Meter-Finale am Sonntag. Deshalb will Bolt "hier allen zeigen, dass das im Vorjahr bei Olympia kein Witz war und ich ein wahrer Champion bin".
Bolt unter Druck
In China rannte der Jamaikaner wie vom anderen Stern: dreimal Gold, dreimal Weltrekord - aber jetzt steht Bolt genauso unter Druck wie der mit nur einmal Bronze gedemütigte Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV). Nun versucht es der WM-Gastgeber mit neuen Talenten wie Sebastian Bayer - und Masse: 90 Teilnehmer sollen aber auch für Klasse sorgen.
Selbst größte Optimisten rechnen bestenfalls mit fünf (wie 2005 in Helsinki) bis sieben Medaillen (wie 2007 in Osaka). "Die Mannschaft ist deshalb so groß, weil die deutsche Leichtathletik einfach besser ist. Wir werden in Berlin auch erleben, dass Athleten über sich hinauswachsen", sagte DLV-Sportdirektor Jürgen Mallow vor der zweiten Heim-WM nach Stuttgart 1993.
Wenig Medaillenhoffnungen
Viele Trümpfe hat die ehemalige Leichtathletik-Großmacht ohnehin nicht - doch die wenigen müssen stechen: Weitsprung-Entdeckung Sebastian Bayer, Hochsprung-Hoffnung Ariane Friedrich, die starken Werfer um Christina Obergföll, Steffi Nerius, Betty Heidler und Robert Harting sowie die Kugelstoß-Routiniers Nadine Kleinert und Ralf Bartels. Und Diskus-Altmeisterin Franka Dietzsch? Vor ihrer zehnten WM sucht die 41-Jährige seit Wochen vergeblich ihre Form.
Verbandspräsident Clemens Prokop macht dennoch allen Mut: "In der Weltjahresbestenliste sind drei deutsche Athleten auf Platz eins, sechs auf einem der ersten drei Plätze und 38 unter den besten Zwölf. Das ist eine Ausgangssituation, wie wir sie seit vielen Jahren nicht mehr hatten", sagte Prokop. Die Absage der besten Marathon-Frau der Welt, Irina Mikitenko, hat das deutsche Team dennoch geschwächt.
2000 Athleten aus 200 Ländern
Die DLV-Asse müssen sich mit etwa 2000 Konkurrenten aus 200 Ländern auseinandersetzen - damit liegt ein Teilnehmerrekord in der Berliner Luft. In 47 Wettbewerben an neun Tagen geht es nicht nur um Gold, Silber und Bronze, sondern auch um viel Geld: Im Prämientopf des Weltverbandes IAAF liegen 7,336 Millionen US-Dollar (5,18 Millionen Euro), für einen Weltrekord gibt es gar 100.000 Dollar extra. Nur das WM-Motto ist für alle da: "Have a good time".
Nicht nur ein Sprint wie vom anderen Stern mit Bolt und die Höhenflüge von Stabartistin und Multi-Millionärin Yelena Isinbayeva aus Russland sollen die Zuschauer in ihren Bann ziehen: Heiße Duelle versprechen vor allem der Luftkampf von Ariane Friedrich gegen die kroatische Titelverteidigerin Blanka Vlasic, die beiden skandinavischen Speerspitzen Andreas Thorkildsen und Tero Pitkämäki sowie die Langstreckenläufer aus Kenia und Äthiopien.
Historische Sportstätte
Sportgeschichte haben im Olympiastadion schon viele Leichtathleten geschrieben - einer ragt heraus: Jesse Owens. Der schwarze Amerikaner hatte bei den von den Nazis missbrauchten Sommerspielen 1936 eine Sternstunde. Der 23-Jährige faszinierte die 100.000 Zuschauer, als er vor den Augen von Diktator Adolf Hitler über 100 und 200 Meter, im Weitsprung und mit der 4 x 100-Meter-Staffel als erster Athlet der Olympia-Geschichte vier Goldmedaillen gewann.
Von noch viel mehr Besuchern können sich die Marathonläufer und Geher feiern lassen. Bei der 12. WM seit Helsinki 1983 enden die Straßenwettbewerbe erstmals nicht in der Arena - sondern am Brandenburger Tor. Die WM-Macher haben sich 20 Jahre nach der Wiedervereinigung bewusst für diesen symbolträchtigen Schauplatz entschieden. Einmalig ist auch die blaue Bahn im Stadion.
Ein Zeichen setzen wollen die Funktionäre auch beim Kampf gegen Doping. Bei den umfangreichsten Kontrollen in der Geschichte der Titelkämpfe sollen über 1000 Tests durchgeführt werden: Allein vor dem ersten Startschuss sind fast 600 Blutproben vorgesehen, weitere 400 Blut- und Urintests während der WM. Die Leichtathletik kämpft in Berlin auch um ihre Glaubwürdigkeit.
Quelle : http://www.sportal.de (http://www.sportal.de/)
Das könnte wieder Wochenende wieder eine riesen Sportparty geben in Berlin :yes:
(http://www.sportal.de/)