PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Dennis zieht sich aus Formel 1 zurück



Meckpommi
16.04.2009, 21:06
McLaren-Patriarch Ron Dennis zieht sich mit sofortiger Wirkung komplett aus der Formel 1 zurück und gibt auch sein Amt als Präsident der Firmengruppe ab.
"Niemand hat mich gebeten, diesen Schritt zu tun. Es war meine Entscheidung", versicherte Dennis in Woking. Der Brite wollte damit offensichtlich Spekulationen begegnen, er räume das Feld, um weitere Strafen wegen der Lügen-Vorwürfe vom McLaren-Mercedes-Team abzuwenden.

Die gesamte Rennsport-Verantwortung legte Dennis, der auch als Präsident der McLaren-Firmengruppe zurücktrat und künftig die ausgegliederte Sportwagen-Sparte "McLaren Automotive" leitet, in die Hände von Martin Whitmarsh. Dieser hatte ihn Anfang März bereits als Teamchef beerbt.

Jahrelanger Streit mit Mosley

Dennis liegt seit Jahren im Streit mit dem Präsidenten des Internationalen Automobil-Verbandes FIA, Max Mosley. Am 29. April verhandelt der FIA-Weltrat über die Falsch-Aussagen von Hamilton und dem inzwischen entlassenen Sportdirektor Dave Ryan nach dem Australien-Grand-Prix. Dem Rennstall drohen Sanktionen bis hin zum Ausschluss aus der Weltmeisterschaft.

Die Chancen auf eine Titelverteidigung von Champion Hamilton sind allerdings nach Meinung seiner Fahrerkollegen ohnehin schon vor dem dritten Saisonrennen nur noch gering. Nach dem Aerodynamik-Urteil der FIA-Berufungsrichter zugunsten von BrawnGP, Williams und Toyota sehen die Piloten WM-Spitzenreiter Jenson Button in der Rolle des Titelanwärters.

"Button ist klarer WM-Favorit", urteilte das deutsche Formel-1-Fahrertrio Nick Heidfeld, Nico Rosberg und Timo Glock unisono. Selbst wenn die Konkurrenten nun in Tag-und- Nachtschichten an Lösungen für den von der FIA freigegebenen Doppel- Diffusor tüfteln, scheint die Vormachtstellung des cleveren Emporkömmlings BrawnGP bis auf weiteres zementiert.

"Das kann die Entscheidung des Jahres sein", urteilte Heidfeld, dessen BMW-Sauber-Team neben Ferrari, Renault und Red Bull den abgeschmetterten Protest gegen den Unterboden von BrawnGP, Toyota und Williams eingelegt hatte. "Für einige ist der WM-Zug abgefahren."

Vor dem dritten Saisonlauf führt Button die WM-Wertung mit 15 Punkten vor seinem brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello (10) an. Das Toyota-Duo Jarno Trulli (8,5) und Glock (8) folgt dahinter. McLaren-Mercedes, BMW-Sauber und Ferrari, das in dieser Saison überhaupt nicht in die Gänge kommt, bleibt nur die vage Hoffnung auf einen Schwächeanfall der Brawnies sowie der durch den "magischen" Unterboden ebenfalls beflügelten Konkurrenten Toyota und Williams.

Rücktritt nur Zufall?

Neben der schweren Aufholjagd auf der Strecke belastet den einstigen Branchenführer McLaren-Mercedes auch die Ungewissheit über den Ausgang der FIA-Sondersitzung zur "Lügen-Affäre" am Monatsende. Zwei Rennen fährt das Team bis dahin auf Bewährung.

Teamchef Whitmarsh wollte in Shanghai Gerüchte, Dennis habe wegen der FIA- Anhörung oder wegen des Drucks von Vater Anthony und dessen Sohn Lewis Hamilton das Handtuch geworfen, nicht kommentieren. Whitmarsh räumte aber ein: "Es wäre gut, wenn die Beziehung zwischen McLaren und der FIA besser würde."

Haug bedankt sich bei Dennis

McLarens Formel-1-Partner Mercedes hält als Hauptanteilseigner 40 Prozent am Gesamtunternehmen, dessen Vorstandsvorsitzender vom 1. Juni an Richard Lapthorne wird.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bedankte sich bei Dennis für die in elf Jahren gemeinsam gewonnenen vier WM-Titel und 58 Grand-Prix-Siege: "Ron und sein Team schrieben mit McLaren eine beispielhafte Erfolgsgeschichte, und dass es dabei auch sportliche Rückschläge gab - und jetzt aktuell auch gerade gibt - ist in diesem so hartumkämpften Sport leider nicht zu vermeiden."

Quelle: http://www.sportal.de (http://www.sportal.de/)

Peter1989
17.04.2009, 04:19
gott sei dank:yes: