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  1. 1. FC Kaiserslautern - Das Herz der Pfalz

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    De KoNiNG
    Gast

    fifa19 1. FC Kaiserslautern - Das Herz der Pfalz

    ABSTURZ EINES TRADITIONSVEREINS
    Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) - Samstag, den 28. April 2018



    Jetzt ist es also soweit. Die Höllenfahrt der "Roten Teufel" ist perfekt und erschüttert eine ganze Region.
    Mit dem 1. FC Kaiserslautern verschwindet .einer der größten Fußballvereine Deutschlands - viermaliger
    deutscher Fußball-Meister, zweimaliger DFB-Pokalsieger, .zweimaliger UEFA-Pokal-Halbfinalist und ein-
    maliger Champions .League-Viertelfinalist - endgültig in der Bedeutungslosigkeit, .denn die Pfälzer sind
    erstmals in der 118-jährigen Klubhistorie - 20 Jahre nach dem vorerst letzten Titelgewinn - in die Dritt-
    klassigkeit gestürzt. Der Verein von Fritz Walter. Der Verein, .der das Wunder von Bern möglich gemacht
    hat. Doch dieser Niedergang ist letztlich das Ergebnis jahrzehntelanger Fehlentwicklungen in nahezu al-
    len Bereichen des Klubs und hat auch viel mit einem falschen Selbstverständnis des Traditionsvereins zu
    tun. Die Geschichten sind lange her, aber sie gehören erzählt, wer das Schicksal des Klubs in diesen Ta-
    gen begreifen will.

    Es war Anfang des Jahrtausends, .als der 1. FC Kaiserslautern noch einen anderen Beinamen als die "Ro-
    ten Teufel" trug. Für Jürgen Friedrich, den später wegen .Steuerhinterziehung angeklagten und mit Schi-
    mpf und Schande vom Betzenberg gejagten Vorstandsvorsitzenden, war der FCK immer auch der "kleine
    Knusperverein". .Einer, der sich .mit angeblich .bescheidenen Mitteln .gegen das Großkapital .zu wehren
    weiß. Die Geschichte erzählte Friedrich in diesen Zeiten häufig, schließlich waren die Pfälzer unter seiner
    Regie im Jahr 1998 unmittelbar nach dem Wiederaufstieg Deutscher Meister geworden. Doch dann sollt-
    en es auf einmal Stars wie Youri Djorkaeff oder Mario Basler sein, um die Spitzenposition zu verteidigen.
    Dass .die Gehälter überhöht .und die Abtretung .der Persönlichkeitsrechte .nicht einwandfrei lief, .spielte
    zunächst keine Rolle. Der 1.FC Kaiserslautern wollte vorne mitmischen. Koste es, was es wolle!



    Für den .einstigen Vorstandsvorsitzenden Friedrich .war es auch selbstverständlich, .dass Kaiserslautern
    trotz seiner .nur 99.684 .Einwohner .auch Spielort .der WM 2006 .in Deutschland .sein musste. .Darf das
    Stadion des viermaligen .Deutschen Meisters fehlen, wenn ."die Welt zu Gast bei Freunden" ist? .Auf kei-
    nen Fall. Mit dem .damaligen Ministerpräsidenten Kurt .Beck saß ein fußballaffiner .Politiker zu einer Zeit
    an den Schalthebeln als bei der Auswahl der Spielorte .noch persönliche Verbindungen .in die Verbands-
    zentrale zählten. Also war klar: Kaiserslautern muss dazugehören. Koste es, was es wolle!

    Eigentlich hätte der Absturz auch .schon früher Gestalt annehmen .können. Es war der 18. Mai 2008, als
    das Fritz-Walter-Stadion - .mit seiner für die zweite .Liga eigentlich überdimensionierten .Kapazität von
    fast 50.000 Plätzen - .restlos ausverkauft war. Das letzte Zweitligaspiel jener .Saison gegen den festste-
    henden Bundesliga-Aufsteiger 1. FC .Köln. Damals noch mit Lukas .Podolski. Der FCK musste gewinnen,
    um den Abstieg zu verhindern. Der damalige Vorstandschef Stefan Kuntz hatte die Kampagne "Herzblut"
    initiiert, der Trainer hieß Milan Sasic - doch lange .stand es 0:0. Dann setzt der Regen ein. Mitten im ty-
    pischen .Fritz-Walter-Wetter entstand .ein Happy End wie aus dem .Märchenbuch. Die wackeren .Helden
    um Torwart Tobias Sippel oder Mittelfeldmann Axel Bellinghausen siegten recht deutlich mit 3:0 und auf
    den Rängen .weinten viele Menschen .aus lauter .Erleichterung. Für einen .Klub, der Real .Madrid im Jahr
    1982 mit 5:0 besiegte, war alles noch mal gut gegangen.



    Tatsächlich erlebte der Herzensverein .bald wieder bessere Tage. .Unter dem Trainer Marco Kurz stiegen
    die Pfälzer im .Jahr 2010 auf und .belegten folglich .in der Bundesliga .einen respektablen .siebten Platz.
    Doch genauso .schnell welkten die .Hoffnungen auf Besserung: .Nach dem Abstieg 2012 .und den verlo-
    renen Relegationsspielen .2013 gegen die .TSG Hoffenheim reichte .die Substanz .nur noch, um zweimal
    Vierter .(2014 und .2015) .zu werden .sowie .einmal das .DFB-Pokal-Halbfinale (2014) .zu erreichen. .Im
    Nachhinein betrachtet nicht mehr als letzte Herzschläge.



    Danach bestimmten Sparzwänge, aber auch Missmanagement letztlich die Vereinspolitik und spätestens
    in der .Vorsaison, die der 1.FC Kaiserslautern nur .noch auf dem 13. Rang - mit mickrigen .29 geschos-
    senen Toren - .abschloss, deutete .sich an, dass die .Qualität nicht .mehr ausreicht. .Am letzten Spieltag
    wäre sogar .tatsächlich noch .das Abrutschen auf .den Relegationsrang .möglich gewesen. .Nun geht der
    Kelch an den "Roten Teufeln" nicht mehr vorbei - .und für den Zeitzeugen Horst Eckel ist das nur schwer
    zu begreifen. .,,Ich kann es immer noch nicht begreifen", .sagte der letzte noch lebende Weltmeister von
    1954, bei dem sich .Verzweiflung, .Trauer und .Wut mischen. Er hat ja noch miterlebt, .wie regelmäßig in
    den 1970er Jahren sogar der FC Bayern schlottrige Knie bekam, wenn er auf den Betzenberg musste. Für
    die .Klub-Ikone Eckel ist es ein .Desaster mit Ansage. ,,Es hätte in einem so großen Klub niemals so weit
    kommen dürfen
    ", .äußerte der .86-Jährige: ,,Wenn man in die Krise rutscht, sportlich wie finanziell, dann
    muss sich doch irgendjemand sofort dagegen .wehren, Verantwortung übernehmen, anpacken. Stattdes-
    sen wurde die Situation über Jahre laufen gelassen.
    "

    Und so ist der Gang .in die 3. Liga für jenen Verein .der fünf Weltmeister von 1954 um Kapitän Fritz Wal-
    ter .nach der .Niederlage in .Bielefeld (2:3) .unvermeidlich. .Die Partie am .27.4.2018 scheint .ein wahres
    Sinnbild für .die Spielzeit zu sein: .Lautern engagiert, .führt 2:0 nach .einem Doppelpack von .Andersson
    (37./ 54.). .Dann kontert Arminia. .Kessel klärt .den Schuss von Fabian Klos .mit der Hand. .Elfmeter und
    Rot! .Den fälligen .Elfmeter versenkt .Klos selber (63.) und anschließend .sorgt Andreas Voglsammer .für
    den Ausgleich (70.). .Und jetzt wird's dramatisch. .Der Elftplatzierte aus .Deutschlands Ewigen-Bundesli-
    ga-Rangliste lässt noch einige Mega-Chancen .auf den Siegtreffer .liegen und das rächt sich bekanntlich
    im .Fußball. Klos .trifft in der .Nachspielzeit (94.) .zum 3:2-Endergebnis - .um 20:23 Uhr ist .der Abstieg
    des FCK perfekt!



    Nun planen .Vorstandsboss .Michael Klatt, .Sportvorstand .Martin Bader, .Aufsichtsratsboss .Patrick Banf,
    Sportdirektor .Boris Notzon .und Trainer Michael Frontzeck .längst die .kommende .Saison .in den unge-
    wohnten .Niederungen - .mit einem auf .fünf Millionen Euro .halbierten Etat. .Auch der Umsatz .wird von
    vierzig Millionen Euro auf vierzehn Millionen Euro pro Jahr sinken. Zudem sollen nur eine Handvoll Spie-
    ler des aktuellen Kaders bleiben, .wovon nur Winterneuzugang .Halil Altintop und drei Nachwuchsspieler
    überhaupt .gültige Verträge .besitzen. .Das wichtigste .Signal kam .allerdings in der .vergangenen Woche
    vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der .1.FC Kaiserslautern erhält die Lizenz für die 3. Liga, wenn auch
    nur unter Auflagen und Bedingungen. Dennoch gilt das .bereits als Erfolg. Dem chronisch klammen Klub
    drohte bis zuletzt die Regionalliga.

    Nur durch .das Entgegenkommen .der Stadt, .die einer .umstrittenen Reduzierung .der Stadionmiete .auf
    Kosten der Steuerzahler von 3,2 Millionen Euro auf .425.000 Euro pro Jahr zustimmte, können die ohne-
    hin von .fünfzehn Millionen Euro .Verbindlichkeiten belasteten .Pfälzer die 3. Liga stemmen. .Zwar fehlen
    derzeit noch Sponsorengelder, aber die Chefetage geht .von rechtzeitigen Abschlüssen aus. Die wichtig-
    ste .Entscheidung für .die Zukunft .des Klubs soll .am 3. Juni 2018 .fallen. Dann .stimmen die .Mitglieder
    über den Plan zur Ausgliederung des Profibereichs ab. Laut den Bossen würde nur die Zustimmung noch
    Hoffnung auf bessere Zeiten .machen. Damit wäre immerhin der Weg .für mögliche Investoren frei. Doch
    die Pläne stehen und fallen mit der Unterstützung des Umfelds - dessen ist sich Bader bewusst. Deshalb
    richtete der 50-Jährige einen Appell .an die Anhänger: ,,Es wird weh tun, was dem Klub bevorsteht, aber
    wir sind bereit, die Situation als Chance zu begreifen. .Doch ohne die Unterstützung werden wir es in der
    neuen Saison nicht schaffen.
    "


    Quellen (Bild): fck-tv.de | t-online.de | gettyimages.de | n-tv.de | sport1.de

    Quellen (Text): bild.de | sport1.de | sportschau.de

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  2. Die folgenden 5 Benutzer sagen Danke De KoNiNG für deinen sinnvollen Beitrag:

    clubfan79 (22.09.2018), Elroy (23.09.2018), GAD777 (22.09.2018), MW2020 (22.09.2018), Tarnat (22.09.2018)

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