València hatte sich rechtzeitig zum Topspiel wieder gefangen, das kleine Formtief, verbunden durch den Ausfall von José Gayà hat man schnell hinter sich gelassen, doch heute kam mit dem FC Barcelona der erste Verfolger und die erste richtige Aufgabe ins Mestalla. 'Los Ché' trat natürlich mit der besten Truppe an, auch wenn man unter der Woche in der Copa gegen Leganés um den Verbleib im Bewerb kämpft, einzig der verletzte Garay fehlte. Barça begann wie erwartet stark und riss das Spiel an sich, wurde aber nur selten zwingend. Suárez vergab dann zwischen der 10. und 20. Minute allerdings zwei Hochkaräter, einmal konnte sich Neto auszeichnen, den anderen vergab 'El Pistolero' aus spitzem Winkel. València kam ein erstes Mal in der 24. Minute durch Rodrigo gefährlich vor das Tor, der Schuss stellte für ter Stegen allerdings kein Problem dar. Anders sah es dann in der 28. Minute aus, als der Deutsche nach einer Ecke im Strafraum umherirrte, sich verschätzte und durch Santi Mina, der vor ihm an den Kopfball kam, den ersten Verlusttreffer hinnehmen. Nur wenig später hätte Gayà auf 2:0 erhöhen können, doch der Flügelflitzer traf nur die Querlatte. Nach der Pause machte Barcelona weiter Druck, aber die Defensive der Fledermäuse stand sicher und ließ nur wenig zu. Die Uhr tickte gegen die Katalanen und man wurde offensiver, ein Risiko, das in der 70. Minute bestraft wurde. València fuhr einen Konter über Gayà, der erblickte in der Mitte Rodrigo, dieser wurde jedoch von Piqué gefoult, klarer Ausschluss und Elfmeter für die Gastgeber. Der Gefoulte trat selbst an und stellte dich Weichen noch weiter in Richtung Sieg. Den Schlusspunkt setzte in der 85. Minute Nani erneut nach einer Ecke und dem daraus folgenden Gestocher. Das 3:0 war letztendlich doch deutlich zu hoch, bittere Pleite für Barcelona und Mut für València für die schwere Aufgabe in der Copa am Mittwoch.
Anders als im Hinspiel ging Coach Marcelino García dieses Mal kein Risiko ein und schickte beinahe die beste Truppe ins Rennen. Leganés stand wie erwartet von Beginn an hinten drinnen und versuchte alles, das 1:0 aus dem Hinspiel zu verteidigen, doch schon früh zeigte sich, dass die Pepineros heute keinen so guten Tag wie letztes Mal erwischt hatten, denn bereits nach einer Viertelstunde hatte València den Rückstand wettgemacht und führte durch Cancelo und Rodrigo 2:0. Doch die heute ganz in grün spielenden Madrilenen fingen sich und konnten auch offensiv Akzente setzen, die wohl größte Chance - einen Elfmeter - vergab Hinspiel-Torschütze Guerrero in der 43. Minute, das wäre psychologisch extrem wichtig gewesen. València zeigte in der zweiten Halbzeit aber wenig Mitleid mit dem Gegner, spielte sein Spiel und blieb geduldig, auch wenn Zaza und Soler Chance um Chance vernebelten. In der 64. Minute erlöste Rodrigo dann die heimischen Fans, das 3:0 sollte doch die Vorentscheidung sein. Wenige Minuten später stellte der eingewechselte Orellana mit einem Sonntagsschuss sogar auf 4:0 und brach damit die letzten Hoffnungsschimmer von Leganés. Die Fledermäuse hatten damit den Ausrutscher aus dem Hinspiel klar wettgemacht und dürfen sich über den Aufstieg in die nächste Runde freuen, dort wartet mit Deportivo Alavés ein doch machbare Aufgabe.
Erst am Montag gab es das Spiel gegen Getafe, eine willkommene Pause nach dem Spiel in der Copa am Mittwoch. Und auch wenn man es vor dem Spiel noch nicht ahnen konnte, wer heute hier im Coliseum Alfonso Pérez dabei war, der wird noch seinen Kindern und Kindeskindern davon erzählen, vorausgesetzt man trug heute hier gelb-rot-blau. In beeindruckender Weise zeigten Santi Mina mit 2 und Rodrigo mit 3 Treffern dem Gegner bereits in der ersten Halbzeit, wo der Hammer hängt, 0:5 zur Pause, jeder Schuss saß, Getafe völlig überfordert und die Gäste zeigten keinerlei Mitleid. Und es kam schlimmer, Carlos Soler erhöhte in der 58. Minute auf 0:6, dann kam Gayà für Santi Mina ins Spiel. Keeper Vicente Guaita konnte einem heute leid tun, seine Vordermannschaft ließ ihn heute völlig im Stich, hier gelang gar nichts mehr. València spielte sich hingegen in einen wahren Rausch, Gayà durfte auch einen Doppelpack bejubeln und das Unheil nahm seinen Lauf. Als in der 72. Minute Nando für Nani kam und der kurz darauf in der 74. Minute auf 0:9 stellte, schwante den Fans Böses. Mit aller Kraft stemmte sich Getafe nun gegen das Drohende und es schien fast so, als hätte nun auch València eingesehen, dass es genug sei. Nach 92 Minuten war Schluss, in Bild, dass mehr als tausend Worte sagte, Fans mit unglaubwürdigen Blicke, seien es Gäste- oder Heimfans, das wollte in diesem Moment wohl keiner wahrhaben. Ein schwarzer Abend für Getafe, die heute eine ganz schwache Leistung trotz einer bisher tollen Saison zeigten und von València gnadenlos in alle Einzelteile zerlegt wurden, unglaublich!
Munition verschossen, oder so ähnlich war man geneigt eine Woche später zu sagen. Nach dem furiosen Spiel in Getafe ging es im Heimspiel gegen das schwächelnde und abstiegsgefährdete Celta Vigo auch nur um die Höhe des Sieges, aber die Celtinas zeigten dem Gegner die Zähne und spielten hier mit. Es gab ein munteres und flottes, abwechslungsreiches Spiel zu sehen, dem allerdings leider die Torszenen fehlten. Am Ende stand ein enttäuschendes 0:0, das für Celta Vigo in der derzeitigen Situation aber noch Gold wert sein könnte.
Am 16. Spieltag führte die Reise für València ins Baskenland, in der Provinz trat man im Estadio Municipal de Ipurua gegen die SD Eibar an. Die Armeros hatten nach der tollen letzten Saison vorallem mit dem Abgang von Lejeune eine große Lücke, die bisher nicht wirklich geschlossen werden konnte, das zeigte sich auch klar beim 0:1 durch Carlos Soler, der keinen Gegenspieler hatte und unbedrängte zur Führung einschießen konnte. Eibar versuchte mitzuspielen, zeigte gute Ansätze, aber an der Seite von Charles hing Sergi Enrich zu sehr in der Luft. Die einzig nennenswerte Chance ergab sich kurz vor der Pause eher zufällig, als eine scharfe Hereingabe von Takashi Inui an allen vorbeiflog und die rechte Stange streifte, Glück für Neto, der sich hier überraschen ließ. València zeigte sich nicht annähernd so dominant wie noch vor zwei Wochen gegen Getafe, dennoch konnte man in der 71. Minute durch Carlos Soler die Führung ausbauen. Eibar reagierte, brachte spät aber doch noch 'Kikegol' anstelle des schwachen Charles und prompt zeigten die Basken ein anderes Gesicht. In der 80. Minute konnte Neto einen Schuss von Sergi Enrich nur nach vorne abklatschen lassen, Kike stand goldrichtig und staubte ab, nur noch 1:2. Nun brannte es, València schwamm auf einmal und Eibar fuhr Angriff um Angriff. Und spät hinein in die Nachspielzeit durften die Anhänger rund um die 'Eskozia La Brava', wie die kleine Ultra-Gruppierung Eibars heißt, doch noch jubeln, als Kike einen scharfen Querpass von Pedro León zum 2:2 verwertete. Der harte Kampf wurde spät doch noch belohnt, València verspielte eine 2:0 Führung.
Am 17.Spieltag stand mit dem Derby de la Comunitat ein wichtiges Spiel für València an. In den letzten Jahren hatte dieses Duell gegen Villarreal aufgrund der Erfolge beider Vereinen in den letzten 10-15 Jahren zunehmend größere Bedeutung bekommen als das Derbi del Turia gegen UD Levante. So beeindruckend auch die Kulisse und die Choreografie im Stadion vor der Partie waren, das Spiel blieb letztendlich doch einiges schuldig, in der ersten Halbzeit ging herzlich wenig. Das änderte sich, als Bakambu eine Schläfrigkeit in der Abwehr der Gastgeber unmittelbar nach der Pause ausnutzte und auf 0:1 stellte. Nun musste mehr von València kommen, wollte man die zweite Niederlage in der Meisterschaft noch abwenden, aber die ersten Annäherungsversuche an das Tor der Submarino amarillo waren alles andere als motivierend. València tat sich schwer, zudem stand Villarreal hinten gut und ließ dem Gegner wenig Raum um sein Spiel aufzuziehen. Als aber schon alles mit einer bitteren Pleite im Derby rechnete fasste sich Nani in der 90. Minute ein Herz und zog aus rund 25 Metern ab, der Ball senkte sich perfekt und unter lautem Jubel fiel spät aber doch noch der mehr als schmeichelhafte Ausgleich. Mit dem 1:1 zieht València in der Tabelle mit Real Madrid punktegleich. |
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