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In der Vorbereitung standen ein paar Testspiele gegen unterschiedlich starke Gegner an, mit durchschnittlichem Erfolg. Während man gegen Manchester United 0:1 verlor, so gelang gegen Rubin Kazan ein 2:0 Erfolg, gegen Saint-Etienne spielte man Remis. Markus Weinzierl probierte nahezu in jeder Halbzeit ein anderes Spielsystem aus, um die Mannschaft für die Bundesliga optimal einzustellen, aber auch um eine gewisse Flexibilität zu schaffen. Schlussendlich wird es sich wohl zwischen einem 3-5-2 oder einem 4-2-3-1 entscheiden, wobei der einzige Sieg mit dem 4-2-3-1 System errungen werden konnte.
Im Tor kann es keine zwei Meinungen geben. Ralf Fährmann wird als klare und unangefochtene Nummer 1 in die Saison gehen. Als Ersatz steht mit Timon Wellenreuther ein talentierter Mann zur Verfügung, der sicherlich seinen Einsatz im Pokal bekommen wird. Der Ex-Düsseldorfer Giefer ist bis Saisonende ausgeliehen, Nübel wird die Nummer 3 werden.
Hier stellt sich nun schon die Frage, 3er oder 4er Kette?
Die Viererkette dürfte ziemlich sicher mit Coke und Höwedes besetzt sein. Benedikt Höwedes besticht seit Jahren mit konstanten Leistungen, zudem ist er der Kapitän der Mannschaft. Um die Position neben Höwedes in der Innenverteidigung gibt es einen munteren Dreikampf. Naldo, Neuzugang aus Wolfsburg, Badstuber, Leihe vom FC Bayern und Matjia Nastasic duellieren sich um den Stammplatz, dabei dürfte der erfahrene Brasilianer die besten Karten haben. Legt Weinzierl jedoch Wert auf die dreier Kette, würden sich die Einsatzchancen für Nastasic und/oder Badstuber deutlich erhöhen. Links in der Kette ist es ein völlig offenes Duell zwischen Kolasinac und Baba, dort entscheidet die Trainingswoche über einen Platz in der ersten Elf.
Ausgehend vom 4-2-3-1 müssen zwei Sechser Positionen besetzt werden. Durch Stambouli und Bentaleb hat sich die Qualität in diesem Mannschaftsbereich nochmal deutlich erhöht und die Konkurrenz für Geis, Goretzka und Aogo hat starken Zuwachs bekommen. Goretzka, der immer wieder mit Juventus Turin in Verbindung gebracht wird, dürfte gesetzt sein. Neben ihm haben Geis oder der spielstärkere Bentaleb die größten Chancen zur Stammformation zu gehören.
Auf der sogenannten „10er Position“ wird es kein Vorbeikommen an Max Meyer geben. Der deutsche Nationalspieler wird klar die Nase vorn haben vor dem sicherlich nicht weniger talentierten Donis Avdijai.
Nun kommen wir zur nächsten „Problemposition“, ein klares Überangebot an Flügelspielern. Rechts kämpfen Schöpf und Embolo um den Platz an der Sonne, links gibt es sogar einen Dreikampf zwischen Choupo-Moting, Caligiuri und Knonplyanka. Wer hier spielt wird ebenfalls von der Trainingswoche abhängen.
Last but not least, hoffentlich das Herzstück des Schalker Spiels, der Angriff. Bei einem 1-Mann-Sturm hat Weinzierl die Qual der Wahl zwischen Burgstaller, Huntelaar, Di Santo und auch Embolo der vorne spielen kann. Di Santo möchte nach verkorkster erster Saison auf Schalke jetzt endlich richtig durchstarten, der Hunter möchte zeigen das er es trotz seines leicht fortgeschrittenen Alter immer noch drauf hat. Außerdem kommt vom 1. FC Nürnberg mit Burgstaller ein robuster Stürmer, der sicherlich seine Chancen erhalten wird, weiterhin verfügt man mit Embolo über eines der größten Talente Europas. Aufgrund der Vielzahl der Optionen würde sich auch gut ein 2-Mann-Sturm anbieten, in Verbindung mit einer 3er-Kette.
Markus Weinzierl (links im Bild) wurde am 28.12.1974 in Straubing geboren und begann seine aktive Karriere beim TSV Straubing. Über die Amateure des FC Bayern ging es u.a. über die Stuttgarter Kickers zu Jahn Regensburg. 2005 beendete Weinzierl im zarten Alter von 31 Jahren aufgrund einer Verletzung seine Karriere und wurde 2006 Co-Trainer in Regensburg. „008 übernahm er das Team als Cheftrainer und führte den Verein in die 2. Bundesliga. Anschließend coachte er vier Jahre lang den FC Augsburg in der Bundesliga, ehe es ihn diesen Sommer in den Pott zum FC Schalke verschlug.
Sein größter Erfolg war das Erreichen der Europa League mit dem FC Augsburg in seiner letzten Saison bei den Bayern.
Zum Konzept gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Da ich Wert auf Realismus lege wird es keine 100 Mio Transfers geben. Nichtsdestotrotz darf gerne mal investiert werden wenn es Sinn ergibt aber nicht übermäßig. Stattdessen soll auf die eigene Jugend gebaut werden. Dieser Weg wurde schon in den letzten Jahren eingeschlagen wie man an Max Meyer, Benedikt Höwedes und Sead Kolasinac sieht. Allerdings muss man auch auf die Finanzen achten und somit wird es sicherlich auch hin und wieder Abgänge von Leistungsträgern geben (müssen) wie man an Draxler oder Sané sieht.
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