2. Bundesliga, 17. Spieltag: Die Hinrunde endet mit einem Sieg
Freitag, 11. Dezember 2015, 18:30 Uhr
Aufstellungen:
Tore: 0:1 Danny Blum (45.), 0:2 Alessandro Schöpf (90., FE)
Wenn München gegen Nürnberg spielt, dann ist in Bayern Derbyzeit. Und dabei ist es vollkommen egal, ob es nun München Blau oder München Rot ist. Über 60.000 Zuschauern, alleine rund 20.000 aus Nürnberg, kamen am Freitagabend in die Allianz Arena, um den Aufritt des Tabellen-17. gegen den Tabellenführer zu erleben. Und das Spiel begann direkt mit einer Hiobsbotschaft für den FCN. Niclas Füllkrug verletzte sich in einem Zweikampf schwer und musste ausgewechselt werden. Noch am Abend gab es auch einem Münchner Krankenhaus die Diagnose: Ausgekugelte Schulter und acht Wochen Pause für den Angreifer. Für ihn kam Danny Blum ins Spiel, der ja immer noch auf sein erstes Saisontor wartete. Der so begnadete Freistoßschütze integrierte sich auch direkt blendend ins Spiel ins Franken. Doch wie schon zuletzt hatte der FCN auch heute die ein oder anderen Probleme, sodass auch die 60er immer wieder gefährlich in den Strafraum der Franken kamen. 1860 München zeigte aber in diesen Situationen, warum sie im Abstiegskampf der 2. Liga stehen. Die Chancenverwertung war einfach zu schwach. In der 45. Minute, also fast mit dem Halbzeitpfiff, rächte sich dies für die Münchner. Kevin Möhwald sah einen völlig freistehenden Danny Blum, der den Ball direkt aufs Tor zimmerte und so zum 0:1 verwandelte. Die Allianz Arena war nun ganz in der Hand der rot-schwarzen Clubanhänger.
Das Gegentor traf die Münchner voll. In der zweiten Hälfte war nichts mehr von den Blauen zu sehen und der Club übernahm nun endgültig die Kontrolle über die Partie. Aber auch die Nürnberger mussten sich heute eine schwache Chancenverwertung eingestehen. Am Ende musste, wie so oft, der Gegner den Nürnbergern entscheidend helfen. Wieder einmal wurde ein Nürnberger, dieses Mal Alessandro Schöpf, im Strafraum gelegt und es gab mal wieder Strafstoß. So viele wie der FCN bekam keine andere Mannschaft in der Hinrunde. Schöpf nahm sich dieser Sache persönlich an und verwandelte rechts im Eck zur endgültigen Entscheidung. Damit beendete der Club die Hinrunde mit nur einer Niederlage und 36 Punkten auf Platz Eins. Übrigens genau so stand auch der FC Ingolstadt letzte Saison. 36 Punkte, eine Niederlage und sechs Unentschieden und eine Tordifferenz von 17. Gute Vorzeichen also für die Franken.
2. Bundesliga, 18. Spieltag: Auf der Alm kann Nürnberg nicht gewinnen
Sonntag, 20. Dezember 2015, 13:30 Uhr
Aufstellungen:
Tore: Fehlanzeige
Hinspiel: 0:2
Der Winter kam spät nach Deutschland, aber er kam. Viel Schnee kam über die Nacht in Deutschland an, sodass viele Partien von einer Spielabsage bedroht waren, auch die Partie zwischen Bielefeld und Nürnberg. Am Ende konnte die Partie aber, trotz viel Schnee auf dem Platz, ausgetragen werden, was für die Nürnberger erst einmal ein kleines Problem mit sich brachte. Der Herbstmeister hatte nämlich nur seine weißen Auswärtstrikots dabei. Leicht suboptimal bei diesen Bedingungen. Als Ausrede wollte man dies für einen eher durchwachsenen Auftritt bei der Mission „Pokalausrache“ aber nicht legitimieren. Die fünfte Nullnummer in dieser Saison hatte eher rationale und altbekannte Probleme: Eine schwache Chancenverwertung. Egal ob Guido Burgstaller, Danny Blum oder auch Alessandro Schöpf, die Franken waren heute nicht in der Lage ein eigenes Tor zu erzielen. Für lange Zeit die beste Chance war da ein Freistoß von Danny Blum, der in der 59. Minute am Pfosten anschlug. Aber auch die Bielefelder hatten einen Pfostenschuss durch Fabian Kloß zu verzeichnen. Ein Debüt gab es dann aber noch in der 68. Minute. Für Danny Blum kam Jakub Sylvestr zu seinen ersten (und wohl auch einzigen) Einsatzminuten der Saison. Ein Tor gelang ihm zwar nicht, aber er ermöglichte es Guido Burgstaller sich zum Deppen der Vorrunde zu machen. Bereits in der 94. Minute angekommen, gab es Eckball für die blauen Bielefelder. Der Ball flog aus dem Strafraum raus zu Stephan Salger. Der Abwehrspieler, und letzter Mann, war wohl schon in der Winterpause und ließ sich den Ball von Sylvestr abnehmen. Er und Burgstaller liefen ganz alleine auf Hesl im Tor zu. Sylvestr schob den Ball nach links zu Burgstaller. Der Österreicher brachte es dann nicht fertig, den Ball aus fünf Metern im leeren Tor unterzubringen. Mit dem peinlichen Fehlschuss wurde die Partie dann auch zugleich abgepfiffen. Trotz der Nullnummer war es eine sehr erfolgreiche Hinserie 2015 für den 1. FC Nürnberg. Die Franken gehen mit immerhin neun Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz in die Winterpause. Und auch diese dürfte interessant werden. Denn es ist ordentlich was los auf dem Transfermarkt des Winters 2016.
Tabelle nach dem 18. Spieltag
Winterpause 2015/16
Hinrunden-Analyse der Liga, kicker.de am 22. Dezember 2015
Überraschung: 1. FC Nürnberg, 1. FC Heidenheim
Die beiden erstplatzierten Teams der 2. Bundesliga überraschten alle Experten. Dem Club aus Nürnberg traute man zwar zu, im Aufstiegskampf mitzuspielen, dass er aber nach 18 Spieltagen bereits neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat, ist überraschend. Ausschlaggebend für diesen Erfolg ist die wiedergefundene Ruhe beim Traditionsverein aus Franken. Nach dem Abgang von Martin Bader nach Hannover, bekam Rene Weiler mit Andreas Bornemann einen Vorstand an seine Seite, der die ruhige Arbeitsweise noch aus Freiburger Zeiten kennen dürfte. Somit hatte Weiler die Gelegenheit, in Ruhe an seinem Team zu arbeiten und das mit Erfolg. Vor allem die Defensive beeindruckt bei den Franken. Mit gerade einmal 0,5 Gegentoren im Schnitt sind die Franken absolut tonangebend. Nicht einmal die Bayern sind in Liga 1 so stark (0,7 Gegentore pro Spiel). Die Franken blieben damit in elf Ligaspielen ohne Gegentor. Im Vergleich: Letztes Jahr belief sich nach 34 Spieltagen diese Zahl auf sechs Ligaspiele. Wenn der Club im Winter nicht alles falsch macht, dann dürfte er am Ende der Saison seine Rückkehr ins Fußball-Oberhaus feiern
Überraschung Nr. 2 kommt von der Brenz. Der letztjährige Aufsteiger aus Heidenheim scheint in diesem Jahr gute Chancen zu haben, den Kollegen aus Darmstadt in die Bundesliga zu folgen. Die Heidenheimer stehen absolut verdient auf Position Zwei der Tabelle. Dies ist das Resultat von Frank Schimdt’s jahrelanger guter Arbeit, die die Heidenheimer von 2003 bis heute von der sechstklassigen Verbandsliga bis auf einen Aufstiegsrang der 2. Bundesliga brachte. Vielleicht ist es also doch gar keine so große Überraschung, sondern eher die logische Folge, dass für die Heidenheimer auch die 2. Bundesliga nur eine Zwischenstation ist. Wohin wird der Weg der Heidenheimer also noch führen? Das Maximum ist jedenfalls, so scheint es, noch nicht erreicht an der Brenz.
Enttäuschungen: RB Leipzig, Karlsruher SC
Für Ralf Rangnick sind es schwierige Tage in Leipzig. Was soll der Sportdirektor und Trainer tun? Weiter wurschteln und unter Umständen das Projekt in Gefahr bringen? Oder einen Trainer suchen und sich so sein eigenes Versagen eingestehen? Zweiteres wäre wohl nur mit einem zugleich eigenen Rücktritt Rangnick‘s verbunden, anders wird er wohl kaum noch sein Gesicht wahren können. Die Leipziger stehen mit 20 Punkten nach 18 Spieltagen natürlich deutlich hinter den eigenen Erwartungen, haben aber nur acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Noch ist nicht jede Hoffnung verloren. Auch aus diesem Grund, wird der Druck aus Österreich auf Rangnick immer größer. Viele rechnen damit, dass im Winter RB einen Trainer verpflichten wird.
Der KSC ist weit nach unten gestürzt. Von der letztjährigen Relegation gegen den Hamburger SV, ist man genau auf die andere Relegation gefallen, die um den Abstieg. Immerhin, nach dem Horrorstart wurde es in den letzten Wochen ein bisschen besser und die Karlsruher konnten sich vom letzten Tabellenplatz etwas hochspielen. Dennoch haben die Badenser noch einen harten Job vor sich, wenn sie in ruhigere Tabellenregionen kommen wollen.
In der 2. Liga fällt vor allem die enorme Leistungsdichte in dieser Saison auf. Der 1. FC Nürnberg marschiert solide, aber keineswegs dominant, Richtung Bundesliga-Rückkehr. Dahinter liegen zwischen Platz Zwei und Platz 15 gerade einmal zehn Punkte. Für den Moment haben sich hinter dem Club die Vereine aus Heidenheim und Paderborn etabliert, aber dies kann sich ganz schnell auch wieder ändern. Ein Wechselbad der Gefühle erlebte bis zuletzt der SC Freiburg. Jeden Spieltag geht es für die Breisgauer nach oben oder nach unten. Waren sich vor kurzem noch Dritter, sind sie nun wieder auf Platz Acht zurückgefallen. Die anfängliche Überraschungsmannschaft aus Sandhausen wird langsam nach unten durchgereicht. Dahinter tummeln sich dann die letztjährigen Aufstiegsfavoriten aus Kaiserslautern, Braunschweig, Leipzig und Karlsruhe. Alle vier sind dennoch nach wie vor in Reichweite zu den Aufstiegsplätzen. Verrückt was in dieser Liga dieses Jahr so alles drin ist.
Bundesliga-Hinrunde 2015/16
Auch der Bundesliga steht eine spannende Saison bevor. Den Herbstmeister aus München und den Überraschungssechsten aus Hannover trennen gerade einmal sechs Punkte. Die Hannoveraner, lange Zeit Bayern-Jäger Nr.1 spielen eine ganz hervorragende Runde und kaum einer versteht, warum man im Sommer die Führungsetage bei den 96ern austauschte. Nun liegt es am Ex-Nürnberger Martin Bader, die positive Entwicklung weiter zu fördern. Bayer Leverkusen spielt dagegen eine enttäuschende Runde bis jetzt. Der Rückstand auf das internationale Geschäft beträgt bereits zwölf Punkte. Der VfB Stuttgart spielt nach zwei Horrorjahren dagegen eine solide Runde und befindet sich im beruhigenden Niemandsland der Bundesliga. Ab Platz 13 beginnt momentan der Abstiegskampf. Die Hertha und Köln haben ein kleines Polster, welches sie versuchen werden aufrecht zu erhalten. Der HSV steckt nach nur 15 Punkten mal wieder im tiefen Abstiegskampf. Mainz und Darmstadt mit 13 und zwölf Punkten sind kaum besser. Den Vogel schießt aber der Aufsteiger aus Ingolstadt ab. Mit nur zwei Pünktchen spielten sie die schlechteste Hinrunde der Bundesliga-Geschichte und dürfen wohl bereits wieder mit der 2. Liga planen. Allgemein fällt auf, dass die Bundesliga dieses Jahr eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ist. Vorne stehen sechs Vereine, die allen davon ziehen und dahinter sammeln die Mannschaften erschreckend wenig Punkte.
Definitiv letztes Jahr für Schäfer und Polak, Bild am 27. Dezember 2015
Was eigentlich bereits vor der Saison beschlossene Sache war, wurde nun nochmals bestätigt. Nach der Saison wird sich der 1. FC Nürnberg definitiv von seinen letzten beiden Pokalsiegern trennen. Dies ergaben interne Gespräche zwischen den Spielern und den Verantwortlichen des FCN. Bei Jan Polak war es der Verein, der kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit hatte. Bei Raphael Schäfer war es der Spieler. Nach einer, nach Bild-Informationen, bis jetzt erfolglosen Suche nach einem Nachfolger, hatten sich Bornemann, Weiler und Schäfer zusammengesetzt um doch noch ein Jahr länger zusammen zu arbeiten. Der langjährige Club-Keeper wollte jedoch nur einen Zwei-Jahresvertrag annehmen, für die Club-Verantwortlichen zu lange. Während bei Polak noch nicht feststeht wie die Zukunft aussieht, deutet bei Raphael Schäfer, Dienstältester Spieler der 2. Bundesliga, vieles auf ein Karriereende hin.
Derweil scheint es beim Club wohl doch Bewegung zu geben. Guido Burgstaller soll auf dem Zettel von fast einem Dutzend Vereinen stehen. Burgstaller selbst sah seine Zukunft allerdings zuletzt zumindest bis zum Sommer in Nürnberg.
Georg Margreitter verlängert – fcn.de am 29. Dezember 2015
Während die Profis noch im Urlaub sind, gibt es zum Jahresabschluss nochmal eine Erfolgsmeldung. Der österreichische Innenverteidiger Georg Margreitter hat seinen Vertrag beim Club um zwei weitere Jahre verlängert. Margreitter kam vor der Saison vereinslos zum FCN, und absolvierte bisher jedes Ligaspiel für die Franken. Mit zwei wichtigen Kopfballtoren und einer starken Defensivleistung trug er erheblich dazu bei, dass der 1. FCN nach 18 Spieltagen unangefochten auf Platz Eins steht.
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