Auf dem Weg zum Klassenerhalt?
Nach zwei wichtigen Siegen in Frankfurt und Leverkusen war der Club auf einem guten Weg Richtung Klassenerhalt. Doch trotz Platz Zehn war Nürnberg nur ein paar Pünktchen vom Relegationsplatz entfernt. Verrückte Spiele sollten entscheiden wohin die Reise gehen sollte für den 1. FCN.
Vorschau: 1. FC Nürnberg – Hannover 96
Letzte Begegnung:
Hannover 96 – 1. FC Nürnberg 1:1, 16.10.2016
Letzte fünf Begegnungen:
N/U/U/N/U
Bilanz:
16 Siege, 18 Unentschieden, 16 Niederlagen
Bundesliga, 25. Spieltag: Der Fluch ist gebrochen!
Samstag, 05. März 2017, 15:30 Uhr
Aufstellungen:
Tore: 0:1 Hiroshi Kiyotake (17.), 1:1 Niclas Füllkrug (21.), 2:1 Patrick Erras (54.)
Nürnberg/Grundig-Stadion. Endlich war es geschafft. Der 1. FC Nürnberg gewann am 25. Spieltag sein erstes Bundesliga-Heimspiel seit dem 6. Spieltag, damals gegen Borussia Mönchengladbach. Die Franken setzten sich hochverdient mit 2:1 gegen Hannover 96 durch und machten einen entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt. Dabei sah es zunächst überhaupt nicht danach aus. Wenn bereits vor der Partie der gegnerische Vereinsfunktionär ausgepfiffen wird, dann kann es sich dabei eigentlich nur um Uli Hoeneß oder Martin Bader handeln. Heute war zweiteres der Fall. Der Schwabe erlebte keinen freundlichen Empfang bei seinem Ex-Arbeitgeber. Der andere Ex-Nürnberger Hiroshi Kiyotake aber rächte sich bereits früh dafür und brachte die 96er mit 0:1 in Führung. Ein früher Schock für die so motivierten Nürnberger. Aber heute wollten sich die Clubberer nicht schon wieder die Butter vom Brot nehmen lassen. Niclas Füllkrug konterte den Japaner und stellte die Uhren nur vier Minuten später auf null zurück. Bei schlechtem Wetter war das Spiel in der Folge von einigen Unterbrechungen geprägt, insgesamt aber war Nürnberg die bessere Mannschaft an diesem Nachmittag. Alleine Burgstaller hätte heute ein oder zwei Tore machen müssen. Das entscheidende Tor musste dann eben ein Youngster erzielen. Patrick Erras, der mit seinem Startelfdebüt den gelbgesperrten Hanno Behrens ersetzte und den Vorzug gegenüber Christopher Buchtmann oder Ondrej Petrak bekam, bedankte sich kurz nach Wiederanpfiff für das Vertrauen des Trainers. Erras wurde nur zaghaft von den 96ern angegriffen, wodurch der Mann aus der eigenen Jugend zum vielumjubelnden 2:1 einnetzen konnte. Das gedrehte Spiel gab dem FCN nochmals Auftrieb. Ein Tor gelangte zwar nicht mehr aber am Ende stand das hochverdiente 2:1 und endlich wieder ein Heimsieg für die Franken.
Patrick Erras: „Es freut mich natürlich, dass ich das so wichtige Siegtor erzielt habe. Grundsätzlich ist es für uns aber egal wer die Tore schießt, solange wir die Spiele gewinnen. Heute konnte ich der Mannschaft ungewohnt weit vorne helfen, normalerweise ist meine Aufgabe ja eher weiter hinten zum Erfolg beizutragen. Wir sind auf jeden Fall auf einem sehr guten Weg.“
Vorschau: Hertha BSC – 1. FC Nürnberg
Letzte Begegnung:
1. FC Nürnberg – Hertha BSC 0:0, 26.11.2016
Letzte fünf Begegnungen:
S/S/U/S/U
Bilanz:
20 Siege, 10 Unentschieden, 13 Niederlagen
Bundesliga, 26. Spieltag: Nürnberg dreht verrücktes Top-Spiel!
Samstag, 11. März 2017, 18:30 Uhr
Aufstellungen:
Tore: 1:0 Daniel Ginczek (11., FE), 2:0 Genki Haraguchi (15.), 2:1 Guido Burgstaller (53., FE), 2:2 Guido Burgstaller (65., FE), 2:3 Hanno Behrens (82.)
Berlin/Olympiastadion. Wenn man Clubfan ist dann weiß man vor allem eines: Wenn der Club nach 15 Minuten 2:0 hinten liegt, dann wird er dieses Spiel zu 99 % haushoch verlieren. Manchmal aber gibt es da aber noch dieses eine Prozent, wie am heutigen Samstagabend. Rene Weiler fasste das Spiel wohl mit den richtigen Worten zusammen: „Solche Spiele gewinnst du nur, wenn du einen Lauf hast.“ Das erste Mal in dieser Saison war der FCN Teilnehmer des Abendspiels und musste zur Hertha ins Olympiastadion. Dem Ort, wo der Club gerne noch einmal in dieser Saison hinreisen würde. Es sollte ein hoch dramatisches Spiel werden. Gerade einmal zehn Minuten waren gespielt, da gab es den ersten Aufreger. Even Hovland überrumpelte Daniel Ginczek völlig unnötig im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Ex-Nürnberger zum 1:0 für die Hertha. Nur vier Minuten später unterlief Hovlands Nebenmann Dave Bulthuis der nächste kapitale Bock. Sein Rückpass landete direkt bei der Hertha, die die Situation im 2-vs-2 ganz sicher ausspielte und nach nur 15 Minuten durch Haraguchi bereits mit 2:0 davonzog. Ein paar Wochen früher wäre diese Partie wohl bereits entschieden gewesen, heute war dem aber nicht so. Der FCN biss sich zurück ins Match und kam kurz nach der Halbzeit wieder ran, als mit Marvin Plattenhardt der nächste Ex-Nürnberger in Szene trat und Alessandro Schöpf im Strafraum foulte. Guido Burgstaller konnte gewohnt sicher auf 2:1 verkürzen. Der Club drückte jetzt und wollte den Ausgleich. Nur zwölf Minuten später kam wieder ein Herthaner zu spät und es gab zum dritten Mal im Spiel Elfmeter. Wieder war es Burgstaller und wieder ließ er Kraft keine Chance. Der überfällige Ausgleich einer aufopferungsvoll kämpfenden Nürnberger Fußballmannschaft, die jetzt noch mehr wollte und schlussendlich auch belohnt wurde. In der 82. Minute wurde Hanno Behrens zu zaghaft angegangen und drehte das Spiel endgültig. Der Gästeblock war ein Tollhaus. Aber nur zwei Minuten später wäre die Party fast schon wieder vorbei gewesen. Daniel Ginczek kam nochmal im Strafraum an den Ball, sein Schuss aber segelte ans Lattenkreuz. So gewann der FCN am Ende hochverdient, nach zwei Blackouts verdient mit 2:3 in Berlin und fuhr den dritten Sieg in Folge ein. Für die Franken bedeutete dies den Sprung auf Platz Acht bei nun 34 Punkten. War das schon der Klassenerhalt für die Nürnberger?
Rene Weiler: „Für uns ist das natürlich ein wahnsinnig wichtiger Sieg gewesen. So ein Spiel gewinnst du nur, wenn du eine positive Serie aufzuweisen hast, so wie wir momentan. Noch sind wir zwar nicht am Ziel, aber wir sind weiterhin auf einem sehr guten Weg.“
Vorschau: 1. FC Nürnberg – Borussia Dortmund
Letzte Begegnung:
Borussia Dortmund – 1. FC Nürnberg 2:0, 19.11.2016
Letzte fünf Begegnungen:
U/N/U/N/N
Bilanz:
14 Siege, 19 Unentschieden, 36 Niederlagen
Bundesliga, 27. Spieltag: Dortmund gewinnt spät
Samstag, 18. März 2017, 18:30 Uhr
Aufstellungen:
Tore: 1:0 Niclas Füllkrug (5.), 1:1 Sven Bender (8.), 1:2 Paul Pogba (11.), 2:2 Guido Burgstaller (40.), 2:3 Edinson Cavani (89.), 2:4 Edinson Cavani (92.)
Nürnberg/Grundig-Stadion. Nach zuletzt acht Ligaspielen ohne Niederlage, musste der 1. FC Nürnberg sich zum Samstagabend-Topspiel dem BVB aus Dortmund mit 2:4 geschlagen geben. Die Nürnberger, die nach drei Siegen in Folge mit ihrer besten Mannschaft aufliefen, gingen bereits nach nur fünf Minuten durch Niclas Füllkrug in Führung. Frei vor Bürki ließ er dem BVB-Schlussmann keine Chance. Es war eine sehr hektische Anfangsphase und die Dortmunder konterten den Führungstreffer durch Sven Bender nur drei Minuten später. Der Nationalspieler konnte mit einem Sontagsschuss die Führung egalisieren. Und wieder dauerte es nur drei Minuten, bis Pogba sogar das Spiel drehte. In der Folge war die Partie überraschend ausgeglichen. Die Nürnberger konnten den Dortmundern erstaunlich gut Paroli bieten und belohnten sich in der 40. Minute durch Guido Burgstaller. Der Österreicher kam an der Strafraumgrenze zum erfolgreichen Abschluss. Nach der Halbzeit blieb das Spiel weiterhin ausgeglichen, die Nürnberger hatten sogar die besseren Chancen zum 3:2. Wie durch Alessandro Schöpf der in der 86. Minute den durchaus verdienten Siegtreffer verpasste. So aber sollte es anders kommen. In der 89. Minute ließ sich der Club von Dortmund unnötigerweise auskontern und Cavani brachte den Siegtreffer. In der Nachspielzeit warf der Club nochmals alles nach vorne, was erneut zu einem Konter und erneut zu einem Cavani-Treffer führte. Am Ende verlor der FCN also unglücklich in den letzten Minuten mit 2:4, bleibt aber auf dem achten Tabellenplatz.
Rene Weiler: „Dies heute war natürlich eine unglückliche Niederlage, dennoch kann ich meiner Mannschaft nur ein Kompliment für die Leistung geben. Wir waren hier nie die unterlegene Mannschaft und am Siegtreffer eigentlich näher als der BVB. Den Weg den wir in der Rückrunde gehen, mit nur zwei Niederlagen aus zehn Spielen, der ist wirklich erstaunlich gut. Dies zeigt sich auch daran, dass wir in den letzten zwei Spielen fünf Tore erzielt haben. Davon waren wir in der Vorrunde noch weit entfernt. Ich bin mir sicher, dass wir die fehlenden Punkte zum Klassenerhalt schnell holen werden.“
Vorschau: 1. FC Nürnberg – 1. FC Union Berlin
Letzte Begegnung:
1. FC Union Berlin – 1. FC Nürnberg 1:3, 17.12.2016
Letzte fünf Begegnungen:
S/S/U/U/S
Bilanz:
6 Siege, 2 Unentschieden, 0 Niederlagen
Bundesliga, 28. Spieltag: Arbeitssieg gegen Union Berlin
Sonntag, 02. April 2017, 17:30 Uhr
Aufstellungen:
Tore: 1:0 Philipp Schobesberger (7.)
Nürnberg/Grundig-Stadion. Ein Torschussverhältnis von 27:4 führte am 28. Spieltag zu einem umkämpften 1:0 Arbeitssieg der Nürnberger. So als wollten die Spieler des Clubs Rene Weilers Aussage nach einer besseren Offensive widerlegen. Ein hochverdienter und so wichtiger Heimsieg brachte die Nürnberger zu nun 37 Punkten und acht Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz, damit war der FCN sicherlich so gut wie durch. Dementsprechend erlösend war dann auch der Abpfiff im Grundig-Stadion um kurz nach 19:20. Möglich machte dies der Österreicher Philipp Schobesberger, der mit seinem ersten Bundesliga- und Club-Tor den FCN bereits nach sieben Minuten auf die Siegerstraße brachte. In der Folge dominierte der FCN die Partie und hatte eine Großchance nach der anderen. Die Unioner kamen erst Mitte der zweiten Hälfte zu ihrem ersten Torabschluss, hätten in der Endphase aber fast noch die Nürnberger geschockt. In der heimischen Sieglos-Serie wäre einer der wenigen und mageren Berliner Versuche wohl im Netz gelandet. Heute aber, mit viel Selbstvertrauen, passierte dies nicht. Der 1. FC Nürnberg gewinnt mit einer bis dahin noch nicht gesehenen Souveränität, auch wenn das Ergebnis anderes verlauten ließ, und darf auch in der kommenden Saison für die 1. Fußball-Bundesliga planen.
Philipp Schobesberger: „Ich glücklich, dass bei mir der Knoten endlich geplatzt ist und ich meiner Mannschaft mit dem entscheidenden Treffer heute konnte. Ich denke, wenn man das Spiel nochmal durchgeht, dann dürfte klar sein, dass wir deutlich höher hätten gewinnen müssen. So aber war es dann doch so, dass wir unnötigerweise am Ende zittern mussten. Zum Glück konnten wir unseren Fans diese Freude mit dem nächsten Heimsieg machen.“
Vorschau:
Borussia Mönchengladbach (A), SV Werder Bremen (H), Eintracht Frankfurt (A, Pokal), FC Bayern München (A) |
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