Oliver Schönfeld und die Angst
Markus Babbel, Trainer des FC Luzern, sitzt zusammen mit einem jungen Spieler in einem Nebenraum der Kabine in der Swissporarena. Die Coach redet auf den Jungen ein, der etwas blass um die Nase wirkt. Jana Menzel betritt den Raum...
Markus Babbel: "...vielleicht solltest du mal drüber nachdenken, was du dir für eine Chance entgehen lässt, Oliver. Viele Jungs in deinem Alter träumen von so etwas!"
Oliver Schönfeld: ~schweigt betreten~
Jana Menzel: "Markus, was ist denn los? Die Mannschaft wartet auf deine Ansprache."
MB: "Jana, was soll ich machen? Oliver weigert sich, in der Startelf aufzulaufen!"
OS: "...ich...ich...weigere mich gar nicht. Ich kann nicht."
MB: "Bist du ein Mann oder nicht? Sowas habe ich noch nie erlebt!"
JM: "Markus, lass mich mal mit ihm sprechen."
MB: "Ach ja, meinst du, die einfühlsame Tour wirkt besser oder was? Ich lasse einfach Dario für ihn spielen."
JM: "Gib mir 5 Minuten."
MB: "Maximal. Sonst hat er sein letzten Spiel hier gemacht. Darf doch nicht wahr sein...
Der Trainer verschwindet in die Kabine.
JM: "Oliver, wir haben noch nicht so viel miteinander gesprochen. Wie gehts dir?"
OS: "Ich kann nicht aufstehen, ohne zu zittern...ich weiß auch nicht, im letzten Spiel gegen Sion hat es doch auch geklappt..."
JM: "Wir sind halt keine Maschinen. Das kann passieren. Kannst du sagen, was dir Angst macht?"
OS: "Ich habe Angst...das ich mich blamiere. Vor so vielen Menschen. Die Fans erwarten doch viel von uns....das ist schwer für mich zu ertragen. Hier "zuhause" noch viel mehr als auswärts."
JM: "Hattest du bei Jugendspielen auch Probleme damit?"
OS: "Nein, nie. Da waren aber auch nur 10 Zuschauer da oder so."
Ich habe das Gefühl, dass er immer verspannter wird. Der Junge bringt soviel Talent mit...das wäre äußerst schade, wenn er das nicht in den Griff bekommt. Ich starte einen letzten Versuch...
JM: "Oliver, ich kann dir nicht versprechen, dass die die Leute immer mögen werden. Fussball ist nach außen ein Sport der Starken. Gefühle sind erlaubt, aber nur wenn sie mit dem Verein zu tun haben. Tu mir den Gefallen...spiel heute. Vertrau mir...es wird toll sein."
OS: "Und warum soll ich das glauben?"
JM: "Ich kann dir nichts versprechen. Ich kann dir nur sagen...wirf deine Chance hier nicht weg. Sowas spricht sich herum. Das kann deine Karriere beenden, lange bevor sie begonnen hat. Bitte, Oliver."
OS: "..."
JM: "Soll ich dem Trainer sagen, dass du bereit bist?"
OS: "...ja...ja...verdammt. Ich machs."
JM: "Super, das freut mich! Und jetzt halt deinen Kopf noch mal unters Wasser und dann raus. Die Grasshoppers warten auf uns!"
Bevor die Teams auf den Rasen laufen, schaffe ich es, noch kurz mit dem Stadionsprecher zu reden. Dann kommen die Mannschaften aufs Feld und aus den Lautsprechern drönt es: "An alle Fans unseres FCL...heute spielt Oli Schönfeld das erste Mal von Anfang an für unsere Farben! Sorgt dafür, dass er diesen Tag nicht vergisst!" Und die FCL-Fans lassen sich nicht lumpen. Minutenlang, auch nach dem Anpfiff, schallt es durch die Arena.."Oooollliiiiii"..."Schöööönfeeeld"! Und ich sehe einen Jungen mit leuchtenden Augen auf dem Feld...
Die FCL-Anhänger feiern Oli Schönfeld
Quelle: radiopilatus.ch
3. - 6. Spieltag, Raiffeisen Super League
 |
FC Luzern 4:0 Grasshopper C. Zürich |
 |
Tore: 8. 1:0 - Schneuwly (1) | 53. - 2:0 Jantscher (1) | 90. - 3:0 Schönfeld (1) | 90. 4:0 - Jantscher (2)
Sehr griffig starteten wir gegen die Grasshoppers. Schneuwly traf sehr früh nach einem Pfostenkracher von Jantscher. Der österreichische Flügelspieler zeigte sowieso seine stärkste Leistung seit langem und so war es nicht von ungefähr, dass er mit einem direkten Freistoss das 2:0 markierte, Haas war vor dem Strafraum gefoult worden.
Schneuwly freut sich über seinen ersten Saisontreffer
Luzern hatte GC vollkommen unter Kontrolle, erst in der Schlussminute wurde es noch mal wild. Erst traf Youngster Schönfeld von der Mittellinie (!), da der gegnerische Goalie nach einer Ecke mit nach vorne gekommen war und im folgenden Konter nagelte erneut Jantscher das Leder aus 20 Metern in den Giebel! Ein deutlicher Sieg in einem Duell zweier ähnlich starker Mannschaften.
 |
FC Vaduz 1:0 FC Luzern |
|
Tore: 90. 1:0 - Messaoud
Gegen den letztjährigen Fastabsteiger aus Liechtenstein setze es eine erneute Auswärtsniederlage, Messaoud konnte einen Abpraller verwerten.
|
FC Luzern 1:1 FC Zürich |
 |
Tore: 42. - 0:1Gavranovic| 45. - 1:1 Schönfeld (2)
In diesem Duell kann man durchaus von einem Punktgewinn sprechen, da der FCZ stärker einzuordnen ist. Der Ex-Schalker Gavranovic köpfte die Gäste kurz vor der Pause in Front, Talent Schönfel antwortete nur Minuten später per Volleyschuss aus 11 Metern ins rechte Kreuzeck. Danach verlor die Partie stark an Qualität, so dass wir uns mit dem Punkt zufrieden geben mussten.
 |
FC Thun 2:1 FC Luzern |
|
Tore: 81. - 1:0 Buess | 83. - 1:1 Schönfeld (3) | 90. - 2:1 Reinmann
Nahe dran am ersten Auswärtspunkt war das Team in Thun, nachdem Schönfeld die Führung von Buess ausgleichen konnte. Es war bereits der dritte Treffer des jungen Angreifers im fünften Spiel. Allerdings scheint es arge Probleme mit der Konzentration zu geben innerhalb der Mannschaft, erneut klingelte es in den Schlussminuten im Kasten des FCL. Reinmann traf per Flugkopfball die rechte Hand von Keeper Zibung.
|
AW: [Trainerstory] Jana Menzel - FC Luzern (2015/2016)
Sonst läufts aber in der eigentlich ganz gut besetzten Offensive noch nicht nach Maß und trotzdem putzt du gleich im ersten Spiel einfach so die Young Boys Weg, die ja auch sehr gut aufgerüstet haben (Källström, Sulejmani). Leider kannst du dann den Schwung nicht mitnehmen, aber trotzdem ist eine knappe Niederlage gegen Sion am zweiten Spieltag bei weitem kein Beinbruch 
Zitat von Tarnat
Lesezeichen