MMOGA-EA FC25
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  1. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!




    Nach dem letzten Spiel hatte ich das dritte mal in meiner noch kurzen Laufbahn Post vom DBU, die ich widerwillig las und anschließend in einem Rahmen über dem Kamin anbrachte – neben einer Geldstrafe hatte man mich auch für das nächste Ligaspiel gesperrt, in dem es zu meinem Glück nur gegen Aufsteiger Viborg FF ging, ein Spiel, dass ich Lars Justesen auch gerade noch zutraute – und das „gerade noch“ meine ich wirklich nicht ironisch. Lars war nunmal ein Trainer, der bei keinem halbwegs anständigen Verein auch nur die U12 der Frauen würde coachen dürfen, aber immerhin redete er mir nicht in meine Entscheidungen herein – und zudem musste er am Wochenende den Ausfall von Andreas Pereira auffangen, der mit einem Anriss des Außenbandes wohl erst zum vierten Spieltag wieder in den Kader rücken würde. Doch davor stand noch ein deutlich wichtigeres Spiel an – das Hinspiel der dritten Runde der Europaleague-Playoffs gegen Malmö FF. Gegen den schwedischen Verein, der über viel internationale Erfahrung verfügte, mussten wir uns erstmals richtig beweisen und der Welt zeigen, dass wir mehr als nur ein Dorf in Dänemark waren.

    Vor ausverkauftem Haus kam der erste Europapokal-Abend der Vereinsgeschichte und ich schickte die Spieler schon eine halbe Stunde früher zum Aufwärmen als üblich, einfach um sie in der Athmosphäre des Stadions ankommen und sie die Situation verinnerlichen zu lassen. Die Spieler gingen mit der Situation gut um und schienen dem Druck gewachsen, und als die Spieler beim hören der Europaleague-Hymne und der dazu vorbereiteten Choreographie auf dem Rasen standen, konnte ich bei einigen von ihnen eine Gänsehaut ausmachen. Doch mit dem Anpfiff war sie verflogen und auch ansonsten waren keine Anzeichen von Nervosität oder Unruhe auszumachen, wie abgesprochen verwalteten wir ruhig das Spiel und lockten Malmö Meter für Meter aus der eigenen Hälfte. Durch Mads Hvilsom hatten wir nach zehn Minuten die erste Chance, ehe wir beinahe durch eigene Dummheit in Rückstand gerieten: Stenderup bekam den Ball und wollte das Spiel mit einem Pass auf Linksverteidiger Fischer verlagern, doch der Ball geriet viel zu kurz. Markus Rosenberg spitzelte dazwischen und kam alleine auf Jesper Rask zu, doch der ließ sich nicht überrumpeln und konnte den Heber des Schweden locker parieren. Ich versuchte von der Bank, den Innenverteidiger wachzurütteln – und auch unser Schlussmann nahm sich den eigentlich abgeklärten Routinier nochmals zur Brust, der den Schreck jedoch schnell überwand. Bereits im nächsten Angriffsversuch der Schweden war er wieder zur Stelle und grätschte einen Pass in Richtung Andersson ganz locker ab. Es blieb bei einem torlosen Remis zur Pause, und in der Kabine war ich das erste Mal seit meiner Ankunft komplett still – stattdessen ergriff ein anderer das Wort. Malte Juhunen, Vorsitzender des größten Fanclubs Hobros, wurde heute als besonderer Motivator in einen Mitarbeiteranzug gesteckt und übernahm die Halbzeitansprache. Ganz legal war das sicherlich nicht, aber eben auch nicht verboten – und so etwas musste ich dann eben doch ausnutzen. Die Rede des 24 Jahre jungen Hobbykickers war dann auch tatsächlich einiges Wert, den Spielern war der Motivationsschub klar anzusehen. Ich wechselte mit einigen Spielern noch ein Paar kurze Worte, doch taktisch und spielerisch war eigentlich an nichts etwas zu bemängeln. Das zeigte sich auch in Durchgang zwei, wo wir den eher schwach auftretenden Gästen endgültig den Zahn zogen. Nach einer Stunde war es dann so weit: Mads Hvilsom kam vom linken Flügel und spielte einen Doppelpass mit Ruben Jessen, nahm den Ball technisch perfekt mit und schob ihn dann eiskalt in die linke Torecke – das erste Europapokaltor der Vereinsgeschichte erzielte nicht zufällig unser Linksaußen. Auch aufgrund des Treffers und weil Hvilsom bei seinem Treffer nochmal demonstrativ die Fans anpeitschte, wurde das Stadion in der letzten halben Stunde nochmal zum Tollhaus. Als dann einen Angriff später Mads Hvilsom erneut frei in den Sechzehner zog und auf Jacobsen querlegte und der Stürmer zum 2:0 einschob, war das Stadion tatsächlich kurz vorm explodieren. Auf einer Welle aus Euphorie und Motivation getragen brachten wir das Spiel dann unfallfrei zuende und als wir Spieler und Verantwortlichen den Rasen knapp eine halbe Stunde nach Abpfiff endlich verlassen durften, gab es nur noch eine Sache zu bemängeln – dass es „nur“ ein 2:0 geworden war und wir dadurch im Rückspiel auch ein Topspiel abliefern mussten, um in die Gruppenphase einzuziehen.



    Die Fans hatten sich eine beeindruckende Choreo einfallen lassen


    Drei Nächte nach dem Spiel gegen Malmö war wieder Stadion angesagt – jedoch auf der Tribüne und nicht auf der Trainerbank, für das Spiel bei Viborg FF hatte mich der dänische Verband ja gesperrt. Ich saß im jämmerlichen „VIP-Bereich“ der Energi Viborg Arena neben einem Mann im Anzug und mit meinem schlimmen Bein glücklicherweise am Gang. Lars Justesen hatte als Co-Trainer einen dicken Zettelblock mit Anweisungen für so gut wie alle Eventualitäten mitgegeben bekommen, da ich auch nicht vorhatte, in der Manier eines José Mourinho in der Halbzeitpause von der Putzfrau in die Kabine geschoben zu werden. Doch das Spiel lieferte dazu auch absolut keinen Anlass, schon nach zwei Minuten gingen wir in Führung: Neuzugang Jacob Sörloth bekam den Ball von Jonas Damborg in den Lauf gespielt, setzte sich gegen zwei Innenverteidiger durch und schlenzte dann souverän zum 1:0 ein. Nach zehn Minuten fing Danny Amankwaa dann einen Pass des unterirdisch schwachen Viborger Innenverteidigers Babajide Ogunbiyi ab und legte den Ball überlegt nach innen, wo die zweite Spitze Jón Daði Böðvarsson das Leder gut mitnahm und mit einem Tunnler gegen Peter Jensen im Kasten des Aufsteigers zum 2:0 traf. Eine Viertelstunde später war die Messe dann endgültig gelesen, als eine Ecke von Linksverteidiger Alex Fischer in der Mitte bei Andreas Christensen landete, der den Ball aus vollem lauf gezielt ins Tor nickte. Danach nahm die Mannschaft nach Vorschrift ein wenig das Tempo aus dem Spiel, um Kräfte für das Rückspiel gegen Malmö zu sparen und fuhr auch über die zweite Halbzeit, in der unter anderem auch der eigentlich reine Ersatzspieler Hastrup zu seinem Saisondebüt kam ein lockeres 3:0 komplett ohne Risiko nach Hause, der Nigerianische Mittelstürmer Salisu Abdullahi „Alhaji“ Gero gab mit einem Verzweiflungsschuss aus 25 Metern den einzigen Torschuss der Gastgeber ab, die sich damit nach drei Spieltagen Punkt- und Torlos auf dem letzten Tabellenplatz wiederfanden.




    Es ging Schlag auf Schlag dieser Tage und mit einem souveränen 3:0-Erfolg gegen Viborg im Gepäck ging es in Richtung Schweden, wo wir mit dem 2:0-Hinspielsieg die perfekte Vorlage geleistet hatten, um heute den Einzug in die Play-Offs abzuschließen. Die Schweden setzten wie zu erwarten auf die gleiche Elf wie im Hinspiel, wir dagegen rotierten wieder kräftig durch – und mit Schlussmann Rasmus Ankergren setzte ich im Tor auf Erfahrung statt Qualität (den Jesper Rask war zweifelsohne der bessere Torwart, gerade im Spiel mit dem Ball), aber so konnte ich den Erfahrenen bei Laune halten und überdies ein wenig Verwunderung bei meinem Trainergegenüber sähen. Doch im Spiel waren wir dennoch nicht von Beginn an gut dabei, stattdessen riss Malmö vor heimischem Publikum das Spiel an sich und kontrollierte das Geschehen. Foglerichtig fiel auch die Führung für die Schweden kurz vor der Pause: Jo Inge Berget bekam den Ball nach Doppelpass mit Rosenberg und war zu ungedeckt, ließ mit einer Körpertäuschung dann noch Lars Justesen aussteigen und schlenzte den Ball letztlich unhaltbar ins Tor. Bei Malmö gab es nun eine regelrechte Aufbruchstimmung zu sehen, immerhin war erst eine gute Viertelstunde gespielt und ihnen fehlte als stärker spielende Mannschaft ja nur noch ein Treffer zur Vverlängerung. Das merkten auch wir und die Spieler wurden sichtlich unsicher und wirkten fast schon nervös, was in weiteren Chancen für Malmö ausuferte: Berget bekam von Justesen zu viel Raum und legte auf den mitgelaufenen Tobias Sana quer, der aus etwas spitzem Winkel jedoch an Ankergren scheiterte. Der Routinier hatte seine beste Szene dann nach 39 Minuten: Nach einer Ecke von Rodić kam Rosenberg zum Kopfball, doch Ankergren fischte den Ball noch aus dem Toreck.
    In der Kabine war diesmal wieder ich gefordert, auf eine Externe Ansprache verzichtete ich dieses Mal lieber und außerdem gab es verdammt viel zu bereden – der Gegner, den wir noch vor einer Woche an die Wand gespielt hatten, nahm uns heute komplett aus dem Spiel und der Knappe Sieg aus der Vorwoche konnte uns zum Verhängnis werden. Außerdem reagiete ich auch personell und brachte mit Jón Böðvarsson einen neuen zweiten Stürmer auf den Rasen. Der Plan schien zunächst aufzugehen und wir fanden besser in die Partie, doch dann hatte Malmö die Riesenchance auf den „Ausgleich“: Ein Missverständins zwischen Bøge und Christensen gewährte Sana freien Lauf, der Schwede legte auf den komplett freien Berget quer, der den Ball aus zehn Metern aber an die Latte des leeren Tors sezte. Es entwickelte sich ein enges Spiel ohne große sportliche Qualität, aber mit viel Kampf und auch einigen üblen Fouls – weswegen ich mit Justesen bereits nach 60 Minuten einen akut Ampelkartengefährdeten Spieler auswechseln musste. Doch wir hielten dem Druck stand und in der Schlussphase zeigte das dauerhafte Anrennen der Gastgeber dann Wirkung, sie wirkten sichtlich Platt und wir kamen zu Konterchancen. Erst traf Bersang nach einem Konter nur Aluminium, doch dann traf der von der Bank gekommene Jón Böðvarsson nach einem Konter mit dem 1:1 beziehungsweise dem 3:1 nach beiden Spielen fünf Minuten vor dem Ende zur Vorentscheidung. Malmö warf nochmal alles nach vorne, doch in der Schlussminute konterten wir noch einmal tödlich: Tjørnelund legte vor dem Strafraum quer auf Danny Amankwaa, der den Ball ohne Probleme ins leere Tor schieben konnte. Nach dem Schlusspfiff überwältigten die Spieler dann die Emotionen – wir waren eine Runde weiter, wir waren in den Play-Offs zur Europa League und würden dort morgen unseren Gegner zugelost bekommen. Alles, worauf wir hofften, war ein einfacher Gegner – denn mit unter anderem dem FC Schalke 04 konnte uns genauso gut ein echter Brocken erwischen.



    Aalborg-Neuzugang Jacobsen sicherte unseren Erfolg





    Quellen: Choreo, Jacobsen

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  2. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #262
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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    Gut, dass du dich nicht in Salzburg Manier noch nach dem 2:0 Heimsieg noch abschießen hast lassen. Das mit den 2 Quali Runden finde ich super gemacht, hast du den Gegner frei gewählt und die Spiele erfunden, oder auf Anstoß gezockt, oder wie kam das? Bin auf den nächsten Gegner gespannt und ob dir der Sprung in die EL gelingt.

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  3. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #263
    Legende Avatar von Nashornborusse
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    Ich musste ja sowieso Playoffs spielen, die kommen auch noch. Aber dem Realismus zuliebe habe ich noch eine weitere Qualirunde hinzugefügt, die sich Fifa ja wegen der ganzen nicht lizensierten Länder spart/sparen muss. Wie genau ich da auf Malmö als Gegner gekommen bin - keine Ahnung

    Und ja, hab die beiden Spiele dann im Anstoß gespielt, natürlich mit "angepassten" Kadern

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  4. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Da sind sie ja wieder, die herrlichen Ausraster! Man kann sich die Situationen durch deine Texte wirklich sehr gut vorstellen, was alles sehr viel einfacher macht. Sportlich läuft es ja bis auf die Auftaktpleite überragend. Die Idee, eine weitere Qualirunde einzubeziehen ist auch super gelungen. Welch Wunder, dass Du dort weitergekommen bist

    Ein Duell gegen Schalke hätte was

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  5. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #265
    Ehrenfussballer Avatar von fabi98
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    Malmö recht souverän ausgeschaltet und auch in der Liga gibt's du dir keine Blöße. Mal sehen, wer in der nächsten Runde auf dich wartet.

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  6. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #266
    Legende Avatar von Nashornborusse
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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!




    Im Rhythmus zwischen Europaleague und der dänischen Superligaen wurde uns dieser Tage ein kleines Geschenk gemacht: Standard Lüttich aus Belgien war unser Gegner in den Play-Offs, womit es sich sicherlich leben ließ. Es war eine annehmbare Reiseentfernung, ein Spiel unter klimatisch normalen Bedingungen und ein Gegner, den wir mit der richtigen Taktik sicherlich würden schlagen können. Doch bevor es gegen die international erfahrenen Belgier ging, die wir zuerst auswärts bespielen würden, standen noch zwei Ligaspiele an und damit eine Woche Pause ohne Donnerstagsspiel.

    Den Anfang in dieser kurzen Europapokalfreien Zeit machte Odense BK, gegen die wir zuhause klarer Favorit waren. Die Mannschaft wurde zwar wieder stark umgestellt, um nach dem kräftezehrenden Spiel gegen Malmö die Spieler etwas zu schonen, doch der Kader war dafür in dieser Saison breit genug aufgestellt. Die in Blau-Weißen Streifen startenden Gäste waren sich auch von Beginn an ihrer Außenseiterrolle bewusst und setzten auf eine defensive Grundausrichtung und Konter – so weit so gut, aber auch so ausrechenbar. Dennoch kamen sie schon in der Anfangsviertelstunde einmal gefährlich vor unser Tor, Rasmus Falk Jensen setzte das Leder aus dem Vollsprint jedoch genau in die Arme des wieder ins Tor zurückgekehrten Jesper Rask. Danach aber waren wir auch bei Kontern der Gäste wacher und auch wenn sich so gleich mehrere Spieler Verwarnungen einhandelten, konnten wir quasi jeden Angriffsversuch schon an der Mittellinie unterbinden. Nach vorne wurden wir jedoch umso gefährlicher: Der nach seiner Verletzungspause in die Startelf zurückgekehrte Andreas Hoelgebaum Pereira bekam den Ball aus dem Mittelfeld von Thygesen, nahm ihn geschmeidig an und hatte wieder einen seiner „brasilianischen Momente“: Der Offensivallrounder ging gegen drei Verteidiger ins Dribbling, blieb Sieger und spitzelte den Ball dann über den Oberschenkel des Torhüters ins Netz zur völlig verdienten Führung. Ich nickte zufrieden und die Fankurve war am explodieren ob dieser Meisterleistung – völlig zurecht, auch wenn ich als Trainer natürlich etwas ruhiger reagierte, immerhin kannte ich diese Mätzchen aus dem Training zur Genüge. Doch Andreas Hoelgebaum Pereira strahlte nach seiner kurzen Verletzung eine Spielfreude aus, die ansteckend war. Odense kam nicht in die Zweikämpfe und wir kombinierten uns scheinbar nach belieben quer durch die gegnerische Hälfte. Folgerichtig konnten wir unsere Führung noch vor der Pause ausbauen: Mads Hvilsom kam mit Tempo in den Sechzehner gezogen, spielte einen Doppelpass mit Jón Böðvarsson und stand plötzlich frei an der Kante des Fünfmeterraums. Der Linksaußen hob noch einmal kurz den Kopf und lupfte das Leder dann schlitzohrig in die kurze Ecke.
    In der Pause musste ich taktisch nicht viel verändern, rückte meinen Spielern aber nochmal den Kopf gerade: Anstelle zu versuchen, den Gegner mit noch einem Dribbling und noch einem Doppelpass weiter zu deklassieren, sollte man vielleicht mal den Abschluss suchen und aus fast 65% Ballbesitz mehr als fünf Torschüsse fabrizieren, zumal sich Odense sicherlich nicht noch eine Halbzeit so passiv präsentieren würde – und mit dieser Prophezeiung behielt ich recht. Die Gäste waren nach der Pause die zunächst bessere Mannschaft, auch wenn das Prädikat „spielbestimmend“ zu weit gehen würde. Doch sie standen hinten enger zusammen und ließen uns kaum Wege in den Strafraum, und durch geschickte Flügelverlagerungen im Angriffsspiel kamen sie immer öfter in Tornähe. Nach gut einer Stunde kam es so zum quasi unausweichlichen: Alexander Fischer ließ sich im Konter zu sehr nach innen locken und öffnete dadurch den Raum für Rasmus Falk Jensen, der den Turbo zündete und das Leder von Bergmann perfekt serviert bekam. Fischer kam nicht mehr hinterher, Falk Jensen sah den durchgestarteten Kenneth Zohore und bediente den Dänen mit Afrikanischen Wurzeln mustergültig, der dann keine Probleme hatte, zum Anschlusstreffer einzuschieben. Doch mit dem Tor hatten sich die Gäste ein wenig selbst den Stecker gezogen, denn ich wies die Mannschaft zu einer defensiveren Grundausrichtung an und nahm zudem mit Tjørnelund für Hvilsom einen sehr defensiv orientierten Wechsel vor. Dadurch blieb das Spiel dann lange Zeit ruhig ohne große Chancen auf beiden Seiten, doch in der Schlussphase wurde es nochmal hektisch: Odense schien erkannt zu haben, dass sie auch ohne unsere Einladung mitspielen durften und warfen nochmal alles nach vorne. Zwar hauptsächlich nach dem Motto „hoch und weit“ in bester englischer Kick'n'Rush-Manier, aber das Zittern bis zum Schluss war trotzdem garantiert. Ein Distanzversuch von Magnussen ließ uns dann nochmal richtig Zittern, denn Rask lenkte den guten Versuch „nur“ über die Latte und damit gab es Ecke in der 91' Minute. Alles tummelte sich im Strafraum, auch der Torwart von Odense stand bei uns im Sechzehner und der Ball kam in die Mitte. „Das geht noch schief, ich sag's dir.“ grummelte Lars von irgendwo hinter mir, ich schüttelte nur den Kopf. Die Ecke kam nach innen geflogen, Jesper Rask kam raus und das ganze Stadion hielt den Atem an. Der Torwarthühne schnappte den Ball, doch dann prallte er mit irgendeinem Angreifer Odenses zusammen. Der Ball entwischte ihm, Kenneth Zohore war gedankenschneller als seine Gegenspieler und spitzelte den Ball irgendwie ins Tor. Während Lars nur irgendwelche deprimierte Grütze vor sich hin murmelte, konnten ich und auch die Spieler es nicht glauben und protestierten vehement – ich beim vierten Offiziellen, die Spieler bei Schieds- und Linienrichter. Auch die Spieler Odenses hatten mittlerweile mitbekommen, dass ihr Last-Minute-Ausgleich auf der Kippe zu stehen schien und mischten sich ein.
    Das war doch ein klares Foul, das muss man doch pfeifen!“ keifte ich den Mann mit der Anzeigetafel neben mir an.
    Nun halten sie mal die Klappe, Körpereinsatz!“ schrie irgendwer von der Gegnerischen Tribüne zurück.
    Körpereinsatz? Ich gebe ihnen gleich mal Körpereinsatz sie –
    So, das reicht jetzt!“ schritt der vierte Offizielle dazwischen und stieß mich zurück. Ich wollte gerade wieder ihm entgegenspringen, doch Lars hielt mich zurück und deutete Siegesgewiss auf den Schiedsrichter. Der hatte sich zur Beratung zu seinem Assistenten begeben und zeigte an – Stürmerfoul. Ich klatschte aufmunternd in die Hände, derweil fing die Belagerung durch die Gästespieler gerade erst an. Doch der Schiedsrichter blieb hart und als das Spiel endlich weiterlief, war die offizielle Nachspielzeit schon lange abgelaufen – und uns war der Sieg in den letzten paar Sekunden nicht mehr zu nehmen.



    Kenneth Zohore erzielte den vermeintlichen Ausgleich


    Nach dem Sieg gegen Odense hatten wir – wie bereits erwähnt – endlich mal wieder eine Woche ohne Donnerstagsspiel, was auch dazu führte, dass ich an der Startelf quasi nichts umstellen musste. Mit dem FC Kopenhagen als Gegner stand heute zudem eine Auswärtsreise an, zu der die Eingespieltheit und die Topform der Spieler dringend benötigt wurde. Die Gäste waren als einziger Verein der Liga noch ungeschlagen und standen auf Platz eins – Drei Siege und ein Remis machten sie einen Punkt stärker als Brøndby oder uns. Doch das alles zählte heute nichts, heute ging es von Null los – und trotz des Heimspiels überließen die Gastgeber uns die Anfangsphase. Wir gingen auch sofort auf den Führungstreffer, ein 1:0 würde uns weit nach vorne bringen in diesem Spiel. Schon nach sieben Minuten hatten wir die erste Chance: Andreas Hoelgebaum Pereira zog vom rechten Flügel nach innen, wo Mads Hvilsom den Ball übernahm. Der drehte sich um die eigene Achse und zog flach ab – Kopenhagens eigentliche Nummer 2 Johan Wiland lenkte den Ball jedoch recht mühelos über die Querlatte. Keine fünf Minuten später kamen wir erneut gefährlich durch, diesmal legte Hvilsom den Ball von Linksaußen nach innen, wo Jacobsen abzog, doch das Tor knapp verfehlte. Nach dieser Anfangsphase schien Kopenhagen geschnallt zu haben, dass es verdammt fahrläßig war, uns das Spiel komplett zu überlassen und bemühte sich, selber Akzente zu setzen. Jedoch gelang das auf faire Art und Weise nicht, sondern nur durch Fouls: Erst kam Christian Poulsen in einem Zweikampf fast eine Sekunde zu spät und mähte Eggert Jónsson rabiat von den Beinen, dann kam Thomas Delaney gegen Danny Amankwaa nur mit einer brutalen Grätsche von hinten in den Zweikampf – der Referee griff beide Male nicht ein und schon bald machten sich erste Pfiffe aus dem Gästeblock bemerkbar. Als dann nochmal Delaney zu spät in einen Zweikampf kam und Andreas Pereira so brutal von den Beinen trat, dass dieser sich am Boden krümmte, Riss auch bei mir der Geduldsfaden und ich sprang auf. „Ey sie Pfeife!“ schrie ich auf den Platz, ehe mich der vierte Offizielle zurückdrängte. „Das ist doch Körperverletzung! Sind sie blind oder was?!“ zeterte ich weiter. „So, jetzt reißen sie sich mal zusammen.“ versuchte mich der vierte Offizielle zu beruhigen. „Das ist normale Zweikampfhärte.“ Ich stand mit offenem Mund vor ihm und sah ihn einfach nur schweigend an, während er mich zur Bank zurück dirigierte. Ich schüttelte nur den Kopf – irgendwie tat mir der Mann leid ob solcher Dummheit, denn anders war diese Entscheidung nicht zu rechtfertigen. In der Folge wurde das Spiel immer ruppiger, und natürlich musste ich mit dem Spiel mitgehen – und winkte mir der Reihe nach meine Defensivspieler zur Seite und wies sie an, selber mal etwas heftiger zuzulangen. Und dennoch kam Referee Mogensen die komplette erste Halbzeit trotz einiger überharter und fast schon brutaler Fouls ohne Gelbe Karte aus.
    Auch nach der Pause wurde es kaum besser: Zwar griff der Unparteiische jetzt öfters mal ein und zeigte auch Karten – sechs insgesamt, womit beide Teams bestens bedient waren – aber das Spiel war aus dem Ruder gelaufen und kam bei überschaubarem sportlichem Niveau nicht wieder auf ein angemessenes Spieltempo. Doch nach dem Abpfiff war ich dennoch mehr als zufrieden – denn wir hatten die Partie ohne Platzverweis und Verletzung überstanden, und zudem noch gewonnen: Nach 82 Minuten trat Andreas Hoelgebaum Pereira einen Freistoß aus dem Halbfeld scharf vor den Kasten, Andreas Jacobsen entwischte seinem Bewacher und drückte den Ball irgendwie über die Linie – Die Play-Offs konnten kommen.



    Referee Dennis Mogensen war heute nichtmal im Ansatz Herr der Lage




    Quellen: Zohore, Mogesnen

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  7. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

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    Fußballgott Avatar von Pinturicchio
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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    Sehr schöner Bericht wieder und mal wieder schön ausführlich
    Hast ja wieder deinen inneren "Motzki-Sammer" rausgelassen
    Finde die Konversationen während des Spiels immer gut eingebaut, wird auf Dauer aber vielleicht zu eintönig,
    da könnte man bestimmt noch etwas variieren und bisschen was kreatives reinbringen. So wie das mit der Tribüne

    Du nutzt ja immer Real-Life-Bilder, da bin ich am Überlegen
    Ob Screens oder richtige Fotos
    Machst du die Bilder im Hintergrund eig immer so unscharf, oder sind die so? Weil ist ja immer nur die "Hauptperson" scharf gestellt

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    2. FPLVSC - SIEGER [IRLAND] || 3. FPLVSC - SIEGER [IRLAND]

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    die Idee mit den quali runden finde ich toll....kann man ja einwandfrei super einbauen....und schon sieht es mit dem realitätsfaktor ganz anders aus...freue mich auf den Umschwung deiner Story....mittlerweile muss deine Hauptfigur schon genug feinde in hobro haben sodass er gerne wechseln wird...bin schon gespannt wo es hingehen wird....

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  9. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #269
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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    Geile Sache mit dem Foul und nicht gegebenen Tor, ich rate da mal:
    1.: Das Tor war ein Abseitstor (70%)
    2.: Es war wirklich ein Foul und der Ball ist ins Tor gekullert, wurde noch reingeschossen (19,5%)
    3.: Der Schiri hat den Angriff abgepfiffen und der Schuss landete nach dem Pfiff noch im Tor (10%)
    4.: Du spielst mit Kinect und hast selbst reklamiert in Sigur*ður-Manier und das Spiel hat aus Angst dir doch rechtgegeben. (0,5%)

    Die Szene mit der Tribüne passte da wirklich geil rein, bin mal gespannt, wie es dann wirklich zum Wechsel bei Sigurður kommt, was den Ausschlag gibt, dass sie ihn rauswerfen, sportlich kann ich mir nicht vorstellen, dass er gehen muss, läuft alles super.

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  10. AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    #270
    Ehrenfussballer Avatar von fabi98
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    Standard AW: [Trainerstory] Sigurður Mikaelsson - Spirit of the North!

    Also sportlich rasierst du ja mal wirklich alles zur Zeit, sogar Kopenhagen...

    Kann mich da nur anschließen, ich bin sehr gespannt, warum unser "Freund" Sigurdur seinen Stuhl räumen muss. Gibt ja tausende Möglichkeiten.

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