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Nach dem durchaus überraschenden Weiterkommen im DFB-Pokal gegen Erstligisten FSV Mainz 05 gastierte in der dritten Runde Borussia Dortmund am Millerntor. Eine Aufgabe, die schon auf dem Papier zu groß erschien - die Rollen waren klar verteilt. Die in Braun-Weiß gekleideten Hanseaten waren bereits in Halbzeit eins die klar unterlegene Mannschaft und rannten Ball unter Gegner phasenweise nur hinterher. Folgerichtig auch die 1:0 Führung für die Gäste durch den Robert Lewandowski. Der Pole schraubte sich nach einer Reus-Flanke gegen Thorandt hoch und nickte ein. Ein halbe Stunde war zu diesem Zeitpunkt gespielt. Anschließend folgte eine kleine Druckphase der Hausherren, welche sich durch drei aufeinanderfolgende Eckbälle ausdrückte. Allerdings blieb man gerade gegen Hummels und Sokratis bei hohen Bällen zweiter Sieger. In Durchgang zwei nahmen die Borussen dann deutlich an Fahrt raus; Pauli aber weiterhin ohne wirkliche Möglichkeiten. Die Hanseaten mussten etwas nach vorne tun, was die Dortmunder Offensive eiskalt ausnutze. Die weit aufgerückten Paulianer fingen sich durch Marco Reus und Ilkay Gündogan in der 80. und 90. Minute noch die Tore zwei und drei. Am Ende ging das Ergebnis auch in dieser Höhe gegen den aktuellen Tabellenführer der 1. Bundesliga aber vollkommen in Ordnung. Im Fokus des FC St.Pauli steht nun allein der Kampf um den Aufstieg.
Nach dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal gegen die Borussen gastierte der VfL Bochum am Millerntor. Dank eines Treffers von John Verhoek aus der 35. Spielminute blieben die drei Zähler nach Abpfiff im Hamburg. In einem recht unterhaltsamen Spiel bei strömendem Regen hätte der Sieg des FC St. Pauli aber auch deutlich höher ausfallen können. Fin Bartels und John Verhoek scheiterten aber am guten Schlussmann Andreas Luthe. Spieltag 16 in der zweiten Liga und wieder reichte dem FC St. Pauli ein Tor ihres Toptorschützen John Verhoek um drei Punkte mitzunehmen. Gegen Arminia Bielefeld setzte man sich in einer eher schwachen Partie mit 1:0 durch, die besseren Chancen hatten aber die Hausherren. So hätte Christian Müller die Bielefelder eigentlich schon nach zwanzig Minuten mit 2:0 in Führung schießen, er scheiterte aber am gut aufgelegten Philipp Tschauner. Am Ende reichte aber der Kopfballtreffer von Verhoek aus; Vorlagengeber war Lennart Thy.
Nach den minimalistischen Siegen gegen den VfL Bochum und Arminia Bielefeld reichte es beim aktuellen Tabellenfünften FC Ingolstadt nur zu einem Remis. Beide Mannschaften neutralisierten sich über die kompletten neunzig Minute gegenseitig, die Anfangsphase hatte es jedoch in sich. So scheiterte bereits nach fünf gespielten Minute Christian Eigler erst an Keeper Tschauner, im nachsetzen dann am Aluminium. Im direkten Gegenzug das gleiche Bild, auch Fin Bartels auf Seiten der Hamburger scheitert am Querbalken. Von dort an nahm zwar die Qualität des Spiels nicht ab; Torchancen gab es aber keine mehr. Die Spannung baute sich eher daraus auf, dass es hier lange 0:0 stand - Ein Spiel für echte Taktikfreunde. In der Tabelle bedeutet das, dass sich Greuther Fürth dank eines Dreiers beim nächsten Gegner des FC St.Pauli, dem SV Sandhausen, weiter absetzen kann. Gegen den Tabellenletzten SV Sandhausen reichte den Paulianern sechs starke Minute für die nächsten drei Punkte. Zuvor aber gingen die in weiß gekleideten Gäaste duch ein Tor von Adler in der 27. Minute mit 0:1 in Führung. St. Pauli, die gerade in der ersten Hälfte fast komplett unterlegen waren zogen in Durchgang zwei kurz das Tempo an. John Verhoek und Fin Bartels trafen in Minute 65 und 71 per Doppelschlag und stellten so den gesamten Verlauf der Partie auf den Kopf. Von den beiden Treffern konnten sich die Gäste in der Folge nicht mehr erholen, womit es beim 2:1 blieb.
Das Spitzenspiel des 19. Spieltags wurde am Montagabend zwischen Fortuna Düsseldorf und dem FC St. Pauli ausgetragen. Bei den Hanseaten gab es eine wichtige personelle Änderung. Christopher Nöthe startete neben John Verhoek in der Sturmspitze, wofür Fin Bartels ins linke zentrale Mittelfeld auswich. Tom Trybull, leittragender des Wechselspiels, fand sich auf der Bank wieder. Aber der Wechsel sollte sich nach einer knappen halben Stunde auszahlen, als Christopher Nöthe den FC St. Pauli mit 1:0 in Führung brachte. Von der Fortuna kam wenig, zu wenig wenn man die vor der Saison gestellten Ansprüche mit der gezeigten Leistung vergleicht. Auch in der zweiten Halbzeit kam zu wenig, sodass John Verhoek in der 56. Spielminute mit seinem 14 Saisontreffer sogar das 2:0 markieren konnte und alle Zeichen aus Sieg stellte. Mit dem Schlusspfiff traf Aristide Bancé noch zum Anschlusstreffer für die Heimmannschaft, die hier aber zu wenig anbot um gegen starke Hamburger etwas mitnehmen zu können.
Zur Mitte der Saison steht uns endlich eine Tabelle mit Aussagekraft zur Verfügung. Der Vorsprung von Ligaprimus FC Köln ist nicht zuletzt durch das Remis beim VfR Aalen deutlich geschmolzen, womit sich nun Greuther Fürth und der FC St. Pauli in direkter Schlagdistanz zu den Geißböcken befinden. Zwischen dem Dritten FC St. Pauli und dem Vierten FC Ingolstadt klafft dann doch schon eine größere Lücke von nun acht Punkten. Dahinter stehen der 1. FC Kaiserslautern, Dynamo Dresden und 1860 München mit jeweils 30 Zählern. Der Aufsteiger Karlsruher SC befinden sich momentan auf dem neunten Rang in ruhigem Fahrwasser, was man vom SV Sandhausen nicht behaupten kann, denen nun schon sieben Punkte auf das rettende Ufer fehlen.
Während der Transferphase fand man beim FC St. Pauli auch die Zeit, Verträge für eine gesicherte Zukunft zu verlängern. So vermeldeten die Hamburger erfolgreiche Vertragsabschlüsse mit Kevin Schindler und dem 19-jährigen Rechtsverteidiger Andrey Startsev. Ebenfalls verlängert hat Torhüter Philipp Heerwagen, der als Ersatz für Philipp Tschauner zum FC St. Pauli kam.
Eine der wichtigsten Personalendscheidungen kam aber einem anderen zu; Stammtorhüter Philipp Tschauner. Der 28-jährige Schlussmann der Hamburger spielt bisher eine überragende Saison und hat maßgeblichen Anteil am momentanen Abschneiden der Braun-Weißen. Auch sein Kontakt wird mit erhöhten Bezügen um ein weiteres Jahr verlängert. Sicher ist man sich aber am Millerntor nicht, ob man auch im nächsten Jahr mit Philipp Tschauner planen kann, mehr dazu im Bereich Transfers.
Ein Mann, der sich im Trikot des FC St. Paulis in den Fokus anderer Clubs gespielt hat ist Phillip Tschauner. Der Schlussmann der der Hamburger hat seinen Vertrag zwar gerade erst um ein weiteres auf nun drei Jahre verlängert, dennoch ranken sich um den deutschen immer wieder Gerüchte um einen möglichen Wechsel. Auch ein Treuebekenntnis an den FC St. Pauli bleibt trotz der Vertragsverlängerung aus. „Bei einem lukrativen Angebot können wir als FC St. Pauli auch nicht ablehnen.“ Sagte Rachid Azzouzi gegenüber der Hamburger Morgenpost. Weiter sagte er: „Kommt ein Angebot, müssen wir uns damit beschäftigen. Das machen wir aber erst, wenn die Saison durch ist und nicht zu diesem Zeitpunkt. Wir wissen was wir an Philipp haben und er ist hier mir als glücklich, das zeigt auch seine Vertragsverlängerung.“ Bereits in der Wintertransferphase äußerten Werder Bremen, der VfB Stuttgart, FC Augsburg und Vitesse Arnheim ihr Interesse; für Tschauner auch eine Möglichkeit nochmal international spielen zu können.
Eine andere Baustelle, die die Hamburger schon seit der gesamten Hinrunde beschäftigt, war die Personalie Michael Grogortisch. Vor dieser Spielzeit kam der 20-jährige Stürmer ablösefrei aus Hoffenheim, um nun erneut die Flucht anzutreten. Für rund 200.000 Euro wechselt er zum Eredivisie-Aufsteiger SC Cambuur-Leeuwarden und erhält in den Niederlanden einen Kontrakt über zwei Jahre. Einen Ersatz für den scheidenden Angreifer konnten die Hanseaten nach Ablauf der Transferfrist nicht präsentieren, womit man nun mit nur zwei nominellen Stürmern in die Rückrunde geht.
In der Defensive konnte man sich allerdings auf Leihbasis zumindest in der Breite verstärken. Marvin Sarr schließt sich für den Rest der Spielzeit dem FC St. Pauli an, um anschließend wieder zu Borussia Dortmund zurückzukehren.
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