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Noch sind es Spekulationen, aber Fernando Alonsos bevorstehender Wechsel zu Ferrari lässt das Fahrerkarussell kräftig rotieren. Weder Renault noch Ferrari mühen sich mehr um ein Dementi. Betroffen wären Kimi Räikkönen und indirekt auch Nico Rosberg.
"Sobald wir bereit sind, werden wir es Euch wissen lassen", meinte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali nach dem Großen Preis von Singapur, bei dem sich der Spanier mit Rang drei noch einmal empfohlen hatte.
Mit dem Deal, der laut der Internetseite des Fachmagazins auto, motor und sport kurz vor dem Großen Preis von Japan verkündet werden soll, kommt das Karussell richtig in Schwung. Zumal die sich immer stärker abzeichnende Rückkehr von "Iceman" Kimi Räikkönen zu McLaren-Mercedes ein weiterer "Hammer" ist. BMW-Sauber-Pilot Robert Kubica soll das Cockpit seines Kumpels Alonso bei Renault übernehmen. Nico Rosberg, lange Zeit als erster Deutscher im Silberpfeil heiß gehandelt, könnte der Weg indes zu Mercedes-Motorkunde BrawnGP führen.
Massa ist gesetzt
Doch der Reihe nach. "Ich habe mich schon entschieden, wir werden es also bald wissen", sagte Alonso im nächtlichen Singapur. Und Renaults Teammanager Jean-Francois Caubet ließ an einem Weggang des zweimaligen Champions keine Zweifel. "Ich denke, Fernando wird Renault vermissen und Renault wird Fernando vermissen", sagte er. "Wir wollen nicht zu lange warten", erklärte dagegen Domenicali. Ferrari wird wohl im kommenden Jahr das Duo Alonso/Felipe Massa an den Start schicken, um die düstere Saison 2009 vergessen zu machen. Der Brasilianer gilt trotz seines schweren Unfalls in Ungarn als gesetzt; Räikkönen muss weichen.
Wie gut, dass McLaren-Mercedes und Ferrari in einer spanischen Bank (Santander) denselben Sponsor haben. Diese soll Garant für den neuen Deal sein. Räikkönen, immerhin Weltmeister in seinem ersten Ferrari-Jahr (2007), werde eine Abfindung für seinen noch bis Ende des kommenden Jahres laufenden Vertrag erhalten, hieß es übereinstimmend in Medienberichten. Dessen finnischer Landsmann Heikki Kovalainen müsste dann weichen. Räikkönen soll seinem WM-Nachfolger Lewis Hamilton bei den Silbernen mehr Druck und das Team noch stärker machen.
Kovalainen muss weichen
Alonso, der 2007 ein einjähriges und von vielen Dissonanzen begleitetes Intermezzo bei McLaren-Mercedes gegeben hatte, gilt seit langem als Ferrari-Wunschkandidat. "Ferrari tröstet sich mit Alonso. In dieser Woche kommt die Ankündigung, dass der Spanier kommen wird", schrieb der Corriere dello Sport. "Alonso auf dem Podium tröstet Ferrari", befand Tuttosport und La Repubblica freute sich: "Endlich kommt Alonso."
Pikant: Als Ferrari-Berater müsste Rekord-Weltmeister Michael Schumacher künftig mit seinem einstigen Rivalen zusammenarbeiten, der ihn 2005 und 2006 im Titelrennen geschlagen hatte. Dass der Kerpener selbst nochmals ins Cockpit steigt und teamintern gegen Alonso antreten könnte, erscheint indes unwahrscheinlich.
Nicht so eine Rückkehr Massas noch in dieser Saison. Nach der Nachtschicht von Singapur sagte Domenicali: "Ich möchte gar nichts ausschließen, aber wir müssen vorsichtig sein." Bis dahin ersetzt weiter der in Singapur ebenso wie Räikkönen enttäuschende Giancarlo Fisichella den Südamerikaner.
Quelle: http://www.sportal.de
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